Die Vampire

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Vampire können sich ausschließlich von echtem Blut - was sie entschieden bevorzugen - oder dem künstlichen True Blood ernähren. Sie sind nicht imstande, andere Lebensmittel oder Getränke zu sich zu nehmen.

Die Lebensweise der Vampire

Das Leben der Vampire spielt sich logischerweise nur nachts ab. Sie ruhen tagsüber und verlassen ihre sicheren Verstecke erst, wenn die für sie tödliche Sonne untergegangen ist. Bleiben Vampire über Tag wach, schwächt sie dies und sie beginnen nach einer Weile aus den Ohren zu bluten. Vampire müssen nicht in Särgen schlafen, aber viele tun es, weil es praktisch ist. Oftmals reisen Vampire auch in Särgen, da man diese leicht in Flugzeuge oder Leichenwagen verstauen und überall hin transportieren kann.

Die Art, wie Vampire ihr Dasein gestalten, ist unterschiedlich. Einige leben in Nestern zusammen, andere sind Einzelgänger. Manche führen ein sehr menschliches Leben und haben normale (Nacht-)Jobs, während andere Vampire ihrer blutrünstigen Natur freien Lauf lassen und kein Interesse an einem friedlichen Nebeneinander mit den Menschen haben.

Die Hierarchie innerhalb der Vampirwelt ist eine Mischung aus Monarchie (Herrschaft einer Person) und Oligarchie (Herrschaft einer kleinen Gruppe). In den USA besitzt jeder Bundesstaat einen eigenen Vampirkönig oder eine Vampirkönigin, wie Russell (König von Mississippi) und Sophie-Anne (Königin von Louisiana). Jedem dieser Monarchen sind mehrere Sheriffs unterstellt, die in einem bestimmten Einzugsbereich für Ordnung sorgen sollen. Eric zum Beispiel ist der Sheriff von Bereich 5 in Louisiana. Überregional an der Spitze der Macht steht die ominöse Autorität, eine Gruppe von Vampiren, die unter anderem die Amerikanische Vampirliga kontrolliert und über eine eigene Polizei (bekannt als V-Feds) und modernste Technik verfügt. Im Dienste der Autorität stehen auch die Magister, die als oberste Richter Urteile fällen.

Kaum jemand weiß, dass True Blood in Wahrheit von einer Gruppe von Vampiren entwickelt wurde und die Vampirautorität seit langem daran arbeitet, die Macht der Vampirkönige - und Königinnen zu unterlaufen.

Das Blut der Vampire

Die existentielle Bedeutung von menschlichem Blut für die Vampire ist bekannt, doch der umgekehrte Fall, das heißt die Auswirkungen, die vampirisches Blut auf die Menschen hat, stellt die Öffentlichkeit vor einige Rätsel. Wenn ein gesunder Mensch einen Tropfen Vampirblut (kurz V) trinkt, kann dies zu verschiedenen Symptomen führen: verstärkte sexuelle Potenz, Halluzinationen, gesteigerte Körperkraft, verbesserte Wahrnehmung und vieles mehr. V ist wie eine Wundertüte, die dem Menschen, der es schluckt, genau das gibt, was er gerne hätte. Nimmt ein Mensch jedoch zu viel Vampirblut ein, bekommt er plötzlich mehr von dem Ersehnten, als er ertragen kann, und wird für seine Maßlosigkeit bitter bestraft. So muss sich Jason Stackhouse nach einer Überdosis V mit einer qualvollen Dauererektion herumplagen, die das genaue Gegenteil von lustvoll ist.

Die Behörden haben V zu einer illegalen Droge erklärt, was im Grunde verständlich ist, jedenfalls bis zu dem Moment, da man Zeuge wird, welche Wirkung das Vampirblut auf kranke und verletzte Menschen hat. V ist ein Heilmittel von unfassbarer Effektivität, das schwere Verletzungen, gegen die sämtliche Schulmedizin dieser Welt kaum mehr etwas ausrichten kann, sofort beseitigt. Sookie Stackhouse, Sam Merlotte und einige andere wären sonst längst nicht mehr am Leben. Die Vampire wollen verhindern, dass die Öffentlichkeit von dieser Heilkraft erfährt, denn kaum ein Blutsauger will sich plötzlich in der Rolle des Blutspenders wieder finden und in der medizinischen Forschung landen. So kämpfen die Vampire gegen die Verbreitung von V unter den Menschen an, wenngleich dabei nicht alle mitziehen. Da auch Vampire Geld benötigen, sind einige nicht abgeneigt, ihr Blut an Dealer zu verkaufen, die es unter vergnügungssüchtigen Menschen oder Sportlern, die ihr Leistungsvermögen steigern wollen, verteilen.

Die Vampire und die Menschen

Das Verhältnis zwischen den Menschen und den Vampiren ist, wie bereits angedeutet, äußerst kompliziert und wechselhaft. Einige Menschen fühlen sich von Vampiren sexuell angezogen, treiben sich in Vampirbars wie dem Fangtasia herum und lassen sich auf Romanzen mit den Blutsaugern ein. Solche Menschen werden auch abwertend als Fangbanger bezeichnet. Viele Vampire wiederum halten sich Menschen fast wie Sklaven und sehen in ihnen nicht viel mehr als eine Vorratskammer auf zwei Beinen. Demgegenüber stehen die Vampire, die sich den Menschen anpassen und ein Teil der Gesellschaft sind oder zumindest sein wollen. Vampire sind, obwohl sie grundsätzlich eine düstere, vom Jagdinstinkt geprägte Natur besitzen, durchaus zu Gefühlen wie Liebe, Treue und Freundschaft fähig. Dies zeigt sich oftmals in der Beziehung zwischen einem Macher und seinem Abkömmling, aber zuweilen auch zwischen einem Vampir und einem Menschen. Vampire können sogar weinen, allerdings bestehen ihre Tränen nicht aus Wasser, sondern aus Blut.

Die Anzahl an Vampirgegnern ist alles andere als klein und nimmt mit jedem kritischen Vorfall, in den ein Vampir verwickelt ist, zu. So finden Anti-Vampir-Organisationen wie die "Fellowship of the Sun" immer mehr Mitglieder. Die Vampirhasser instrumentalisieren unter anderem die Religion und betrachten die Vampire als gottlose, bösartige und widernatürliche Wesen, die bekämpft werden müssen. In die Proteste gegen die Vampire fließen immer mehr Handlungen und Symbole anderer Zeiten des Rassenhasses ein. So stellen einige Menschen zum Beispiel brennende Kreuze vor Häusern, in denen Vampire wohnen, auf, wie es der Ku-Klux-Klan in der Vergangenheit bei Afro-Amerikanern getan hat.

Die Amerikanische Vampirliga mit ihrer Sprecherin Nan Flannigan bemüht sich darum, die rechtliche Anerkennung der Vampire zu erreichen und die Konflikte zu entschärfen, muss dabei aber nicht nur gegen die Widerstände der Menschen, sondern oftmals gegen die eigenen Leute ankämpfen. Nan Flannigan selbst ernährt sich nicht, wie sie es in der Öffentlichkeit darstellt, von True Blood, sondern trinkt von Menschen, vorzugsweise von attraktiven jungen Frauen.

In den Geschichtsbüchern werden Vampire nicht erwähnt, obwohl sie schon immer großen Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft hatten. Im 17. Jahrhundert gehörten viele Vampire der Katholischen Kirche an und nutzten ihren Einfluss als Priester, um sich von den überwiegend weiblichen Opfern der Hexenverfolgung zu nähren.

Die Religion der Vampire

Die Vampire haben auch ihre eigene Religion. Der Leitfaden dieses Glaubens, der in der Vampirwelt unterschiedlich ernst genommen wird, ist die Vampirbibel. Diese besagt, dass Gott zuerst Lilith, eine Vampirin, erschaffen hat, die er nach seinem Ebenbild formte. Erst danach erschuf er die ersten Menschen Adam und Eva, um den Fortbestand der Vampirrasse zu gewährleisten. Nachdem Lilith in der Sonne verbrannt wurde, sammelte einer ihrer Nachkommen ihre Überreste auf, damit ihr Blut über die Jahrtausende immer weiter gegeben werden konnte.

Maret Hosemann - myFanbase