Sometimes The Right Thing To Do Is The Wrong Thing - Review Staffel 3

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"Maybe I smile too much... maybe I wear to much pink."

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Die Überschrift dieses Abschnitts ist als Zitat von Pam wahrscheinlich nicht perfekt geeignet, um den Abschnitt über Eric und Co. einzuleiten, doch dieses Zitat musste ich einfach unterbringen, da es für mich die lustigsten Worte der gesamten Staffel waren, die zustande kamen als Pam Lafayette einen neuen Drogen-Auftrag gibt: "I don't know what it is about me that makes people think I want to hear their problems. Maybe I smile too much. Maybe I wear too much pink. But please remember I can rip your throat out if I need to. And also know that I am not a hooker. That was a long, long time ago." Nicht nur unglaublich lustig, sondern auch ein interessanter Einblick in Pams Vergangenheit, in der sie scheinbar als Prostituierte unterwegs war. Ob Eric sie wohl so kennen gelernt hat?

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Nicht nur in Sams Vergangenheit bekamen wir in dieser Staffel Einblicke, sondern auch in Erics. Nach und nach wurde klar, worauf genau sein Interesse an King Russell Edgington beruhte, und man fragte sich, wie Eric es ihm heimzahlen will. In all der Zeit habe ich nie an seinen Absichten gezweifelt, wie ich es bei Bill tat. Dies lag vielleicht aber auch daran, dass relativ schnell klar wurde, dass Eric und Russell eine Vorgeschichte haben, aufgrund derer Eric sich niemals wirklich auf Russells Seite schlagen würde. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Erics Absichten und Charakterzüge von Anfang an eindeutiger waren, als jene von Bill. Einerseits hat es mich natürlich gefreut, dass Eric seine lang ersehnte Rache bekommen hat, andererseits fand ich es jedoch auch sehr schade um Talbot, weil ich ihn sehr gern mochte.

Außerdem haben mich die eher emotionalen Szenen zwischen Eric und Pam sehr begeistert. Man erfuhr, dass die beiden seit nunmehr 100 Jahren zusammenleben und in der Zeit natürlich auch einiges durchgemacht haben. Dass Eric Pam sagte, sie solle sich nicht so sensibel anstellen, als es um seinen eventuell bevorstehenden wahren Tod geht, war mal wieder typisch für ihn. Eigentlich müsste er ihre Situation – gerade aufgrund seiner eigenen Erlebnisse mit Godric kurze Zeit zuvor – doch sehr gut nachvollziehen können. Wie ich schon in der letzten Review erwähnt habe, gefällt es mir zwischendurch immer mal ganz gut, wenn die herzlosesten Charaktere von allen ein wenig Emotionen zeigen.

"You're a witch who's a nurse who's a dude."

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Hach, wie hat es mich gefreut, dass auch Lafayette endlich eine positive Storyline abgekriegt hat. Gerade nach dem ganzen Chaos mit seiner Entführung und dem, was er mit Tara durchgemacht hatte, hat er das nun wirklich verdient. Anfangs fand ich es sehr schön, dass Jesus in sein Leben getreten ist. Kurz nach ihrem gemeinsamen Drogentrip war ich dann jedoch etwas skeptisch, da ich befürchtete, dass Jesus etwas Böses zu verbergen hat. Noch immer bin ich davon nicht ganz ab, doch inzwischen stehe ich ihm wieder etwas positiver gegenüber, da er Lafayettes Halluzinationen damit erklären konnte, dass dieser nun wahre Dinge sieht, die andere Menschen zu verbergen versuchen. Klingt zwar irgendwie ein bisschen logisch, aber was genau das bedeuten soll, ist mir noch nicht klar. Ich hoffe nur, dass die Beziehung zwischen Jesus und Lafayette sich zum Guten entwickeln wird und mir böse Schreckensmomente in Zukunft erspart werden. Denn als Lafayette auf einmal eine Art Dämonenkopf anstelle von Jesus' Gesicht gesehen hatte und dieses auch noch so wundervoll mit einer Buh-Melodie unterlegt wurde, bin ich vor Schreck fast vom Sofa gefallen.

"Don't say that. Women say that, everything goes black and I wake up surrounded by body parts."

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James Frain, True Blood
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Nach all dem, was Tara bisher durchgemacht hat, habe ich eigentlich gedacht, dass ihr in dieser Staffel eine kleine Pause gegönnt wird. Gerade da sie genug damit zu tun hatte, den Tod von Eggs zu verarbeiten, erwartete ich nicht, dass ihr schon wieder so ein unheimliches Chaos bevorsteht. Sie lernte den Vampir Franklin Mott kennen und das, was zunächst nur nach einem mehr oder weniger harmlosen One-Night-Stand aussah, entwickelte sich schnell zu einer Tortur für Tara, da der psychisch gestörte Franklin nicht nur versuchte, an Informationen über Sookie und Bill zu gelangen, sondern auf seine eigene gestörte und verquere Weise eine Art "Liebe" zu ihr entwickelte, die er leider nicht vernünftig ausdrücken konnte.

Ich fand es äußerst beeindruckend, wie Tara es geschafft hat, Franklin vorzuspielen, dass sie ebenso empfindet wie er, um sich so selbst die Flucht zu ermöglichen. Dass sie nach allem, was sie durchgemacht hat – und vor allem nach ihrem Suizidversuch – noch die Kraft fand, um um ihr Leben zu kämpfen, war erstaunlich. Zum Glück merkte sie durch genau diese Erfahrung, wie sehr sie leben möchte, und schaffte es so, sich nach Bon Temps zurückzukämpfen. Dass sie ihr Leben dort scheinbar nicht fortführen möchte, ist für mich durchaus verständlich, denn beinahe jeder Ort in dieser Kleinstadt ruft Erinnerungen hervor, die sie nur zu gerne für immer vergessen würde. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie und vor allem wo es für Tara weitergehen wird.

"Everyone in this town ain't what they're supposed to be. So... you turn into a panther. I love you."

Zu Jason möchte ich dieses Mal eigentlich gar nicht viel sagen, denn inzwischen geht er mir nur noch auf den Keks. Er traf mal wieder eine Frau, für die er alles aufs Spiel setzen wollte. Er glaubte nach fünf gemeinsamen Minuten an die große Liebe, und dass die Dame seines "Herzens" eine Drogendealer-Inzest-Werpanther-Tochter ist, die ihren eigenen Halbbruder heiraten soll, war natürlich eine völlig irrelevante Nebensache.

Hinzu kam seine völlig schwachsinnige Idee, Polizist werden zu wollen, nur weil er einen fast-unschuldigen Menschen umgebracht und einen fliehenden Drogendealer gestoppt hat. Dass ihm dafür jedoch jegliche Intelligenz fehlt und er bereits daran scheitern würde, seinen Vor- und Zunamen und Dienstgrad in einem Satz unterzubringen, fiel natürlich ebenfalls in die Kategorie 'völlig irrelevante Nebensache'.

"We will eat you, after we eat your children. Now time for the weather... Tiffany?"

Foto: Denis O'Hare, True Blood - Copyright: HBO / NBC Universal
Denis O'Hare, True Blood
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Was mir – neben Talbot und seinem wirklich schönen Anwesen – an King Russell Edgington am besten gefällt, ist definitiv seine ehrliche, direkte und zielgerichtete Art. Er weiß genau, was er will und wie er es erreichen kann bzw. wen er benutzen muss, um es zu erreichen. Seine "Zusammenarbeit" mit den Werwölfen jedoch sehe ich genauso wie die anderen Vampire. Natürlich sind die Werwölfe sehr nützlich für ihn, aber das rechtfertigt noch lange nicht den Verrat, den er an seinen Artgenossen begeht.

Obwohl ich trotz Russells zahlreicher Vergehen, wie beispielsweise die Entführung Bills, keine Abneigung ihm gegenüber entwickelt habe, gelang es mir trotzdem nicht, wirkliches Mitleid für ihn zu empfinden, als er Talbot durch Eric verloren hatte. Dass er dadurch seinen Verstand verlor und fast Amok lief, brachte aber irgendwie eine interessante Wendung in die Serie, da er durch seinen Auftritt im Fernsehen den Menschen deutlich machte, dass "seines das wahre Gesicht der Vampire ist" und nun eine neue Zeit für die Sterblichen hereinbrechen würde. Ohne Zweifel wird sein Auftritt gewisse Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen haben und dafür sorgen, dass sie sich noch mehr von den Vampiren distanzieren. Ich bin gespannt, ob es Russell gelingt, sich aus seiner "unangenehmen Situation" zu befreien, um seinen Feldzug gegen die Menschen fortzuführen.

Fazit

Gerade nach der beinahe schon katastrophalen Haupt-Storyline der zweiten Staffel bietet die dritte Staffel eine enorme Verbesserung. Am Ende wird der Zuschauer mit so vielen Fragen stehen gelassen, wie nie zuvor, und so freut man sich sehr auf die kommende Staffel. Wohin ist Sookie verschwunden? Hat Tara wirklich Bon Temps verlassen? Hat Sam auf seinen Bruder geschossen? Wie geht es mit Lafayettes neuer "Fähigkeit" weiter? Was genau bedeutet es, dass Jesus eine Hexe ist? Was ist los im Haus von Hoyt und Jessica? Ist Russell wirklich außer Gefecht gesetzt? Und vor allem: Wie geht der Kampf zwischen der Queen und Bill aus? Fragen über Fragen und so viel Zeit, die man überbrücken muss, um zu sehen, wie es weitergeht.

Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit der dritten Staffel und endlos gespannt auf die kommende vierte Runde.

Jenny B. - myFanbase