Bewertung

Review: #2.07 Zenith

Foto: Rachelle Lefevre, Under the Dome - Copyright: Paramount Pictures
Rachelle Lefevre, Under the Dome
© Paramount Pictures

Dass die Serie kaum etwas mit der Romanvorlage zu tun haben wird, das hat Stephen King schon sehr früh durchblicken lassen. Spätestens mit dem schier endlosen Abgrund, der sich in der letzten Episode auftat und der in einem Sandkasten in Zenith endete, dürfte eigentlich jegliche Ähnlichkeit gestorben sein. Selbst die Charaktere agieren vollkommen autonom und haben mit ihren Pendants in "Die Arena" leider nicht mehr viel gemein. Das ist nicht weiter tragisch und doch hätte ich mir gewünscht, dass man in einigen Dingen das Buch ins TV übertragen hätte, denn die persönlichen Abgründe, die sich im Buch auftaten, konnten hier bestenfalls anklingen.

"I knew you weren't the same man that I knew two and a half years ago. I mean, you've changed, Dale."

Dadurch, dass man in dieser Episode Zenith und somit einen Ausweg aus der Kuppel zeigt, öffnet man die Serie nicht nur für neue Charaktere, sondern auch für spannende Geschichten außerhalb der Mauern von Chester's Mill. Dies könnte der Show neuen Schwung verleihen, denn die ewigen Kämpfe gegen Naturkatastrophen, in denen verschiedene Charaktere sich profilieren können, wirken mittlerweile ideenlos und langweilig. Zeit, die Mythologie hinter der Kuppel etwas näher zu beleuchten.

Die Szene, in der sich Barbie heroisch opfert und das Seil durchschneidet, ist natürlich wundervoll pathetisch, doch nicht eine Sekunde habe ich wirklich daran geglaubt, dass Barbie tatsächlich das Zeitliche segnen könnte. Man ist dieses Jahr schon zwei Hauptcharaktere losgeworden und Barbie ist trotz der immer gleichen Konflikte, in die er verwickelt wird, neben Big Jim weiterhin die interessanteste Figur in "Under the Dome".

Nun, da Barbie in seine Heimatstadt Zenith "teleportiert" wurde, stellt sich natürlich die Frage, was es genau mit dieser fiktiven Stadt auf sich hat und warum gerade hier ein Ausgang zu sein schient. Vielleicht liegt es ja doch an Pauline Rennie, die sich hierher zurück gezogen hat, um Chester's Mill und vor allem ihren Sohn Junior vor der Kuppel zu schützten, was ihr bekanntlich nicht gelungen ist. Vielleicht ist das aber doch irgendwie alles eine riesige Verschwörung, denn es ist schon komisch ist, dass der Ausgang über einen unterirdischen Teleportationskanal zu einem Sandkasten in Zenith zu finden ist.

Barbie trifft in seiner Heimatstadt zunächst einmal auf ehemalige Auftraggeber, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben. Glücklicherweise wird die ganze Problematik innerhalb weniger Minuten abgehandelt, so dass man sich wieder wichtigeren Dingen widmen kann, wie zum Beispiel dem Aufeinandertreffen zwischen Barbie und seinem Vater, zu dem er lange Zeit keinen Kontakt mehr hatte und deren Verhältnis schon einmal bessere Tage gesehen hatte. Ich bin gespannt, wie man ihn in die Geschichte integrieren will. Alleine schon die Einstellung am Ende, in der man eine rote Tür auf Papa Barbaras Grundstück sieht, lassen vermuten, dass er noch eine größere Rolle spielen könnte, warum sonst sollte sich die Tür ausgerechnet auf seinem Grundstück befinden.

Und während Barbie aufbricht, um Julia eine Nachricht zu hinterlassen, trauert diese um den Verlust ihres Partners, den sie eigentlich kaum kannte, den sie jedoch über alles zu lieben lernte. Dass er ihren Mann auf dem Gewissen hatte, war schon lange kein Grund mehr, ihm nicht vollkommen zu vertrauen. Er war es, der ihr Rückhalt gegeben hat, weswegen sie in Chester's Mill zu einer geachteten Figur geworden ist. Nun da Barbie vorerst keine Rolle ihn Chester's Mill mehr spielt, ist die große Zeit von Big Jim gekommen, der nun die Gelegenheit hat, sich zu einer Art "Alleinherrscher" aufzuschwingen. Wer soll sich ihm jetzt auch schon in den Weg stellen...

Während Big Jim erste Schritte übernimmt, sich bei der verbleibenden Bevölkerung von Chester's Mill einzuschleimen, tun sich die Vier Hände zusammen und bringen das Ei zur Schlucht. Dort fängt es sofort wieder an, zu glühen und zeigt ihnen die Skyline von Zenith. Zuvor hatte Joe schon mit einer kleinen selbstgebastelten Drohne gesehen, dass hinter der Schlucht noch etwas anderes sein muss als nur absolute Dunkelheit. All das verspricht für die nächsten Episoden durchaus spannende Züge, denn ich frage mich, wie viele sonst noch in die Schlucht springen und im Sandkasten herauskommen. Sollte der Ausweg aus der Kuppel wirklich so einfach sein? Ich denke, dass hier noch einiges auf uns zukommen wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man in den nächsten Episoden einen Charakter nach dem anderen über die Klippe springen lässt, obwohl es natürlich naheliegend wäre, es zu versuchen, sobald Barbie es irgendwie geschafft hat, Julia zu sagen, dass er den Fall überlebt hat.

Wirklich interessant ist auch die weitere Geschichte um Sam Verdreaux, denn anders als es scheint, ist er nicht einfach nur da, um Jagd auf die Vier Hände zu machen und sich als einen neuen Bösewicht zu etablieren. Außerhalb der Kuppel finden in dieser Episoden drei der ursprünglichen Vier Hände zusammen (ja, auch Lyle Chumley ist noch am Leben, wenngleich er irgendwie seinen Verstand eingebüßt hat und nun in der Psychiatrie sein Dasein fristet), während innerhalb der Kuppel drei der späteren Vier Hände zusammen arbeiten, um hinter das Geheimnis der Kuppel zu kommen. Als Link zwischen den beiden fungiert die von den Toten zurückgekehrte Melanie. Was es jedoch mit beiden Gruppen auf sich hat, das wird immer noch nicht klar und es wird wohl auch noch ein bisschen Dauern, bis hier Bewegung in die Geschichte kommt. Die Staffel ist ja gerade einmal zur Hälfte vorbei.

Fazit

Es kommt Bewegung in die Serie, die auch dringend notwendig gewesen ist, nachdem man sich zu Beginn der zweiten Staffel in viel zu vielen Nebensächlichkeiten verloren hat. Jetzt legt man den Fokus anscheinend wieder eher auf die Mythologie und die Kuppel an sich, so dass wir hoffen können, nicht weiter mit Katastrophen der Woche konfrontiert zu werden, sondern mehr über die Kuppel zu erfahren. Dabei bin ich vor allem auf die Geschichte rund um die beiden vier Hände gespannt.

Melanie Wolff - myFanbase

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