Bewertung

Review: #3.12 Das letzte Licht

Die vorletzte Folge bietet noch einmal all das, was die dritte Staffel von "Under the Dome" bislang ausgezeichnet hat – dämliche Entscheidungen, irrwitzige Entwicklungen und absolut sinnfreie Dialoge.

"I could say that I was infected... you know? That-that wasn't me doing those things. But I was in there, somewhere. And now my child is paying the price for my weakness."

Barbie bewirbt sich für den Award "Vater des Tages", indem er nichts unversucht lässt, seine Tochter zu finden und zu retten, selbst wenn er immer und immer daran erinnert wird, dass sie nicht menschlich ist und eigentlich auch gar nicht seine Tochter sein kann. Immerhin wurde sie binnen drei Tage gezeugt und geboren. Aber Logik dringt zu Barbie nicht durch, jedenfalls nicht bis kurz vor Schluss, als sie alle nur noch wenige Stunden Zeit haben, ehe sich die Kuppel über ihnen für immer schließt und sie alle tötet. Erst als er hört, dass Dava Bloom tot ist und Hektor plant, die gesamte Bevölkerung unter der Kuppel zu liquidieren, reflektiert er seine Situation.

Seine Tochter war nie menschlich und wird daher auch niemals menschlich werden können, egal was sie unternehmen. Er selbst hätte sie vor ihrem Schicksal bewahren können, indem er (wie andere auch) gegen die Infektion angekämpft hätte und sich nicht von Christine hätte manipulieren lassen. Der Gedanke, dass seine Tochter nun den Preis für seine Unzulänglichkeiten zahlen muss, treibt ihm Tränen in die Augen. Zum Glück hat er ja noch Julia, die immer die richtigen Worte in jeder Situation findet und zu ihm hält. Wahre Liebe eben.

Am Ende der Episode ist das Baby zu einer erwachsenen Frau geworden und quasi die Reinkarnation von Eva, nur mit einer blonden Perücke und Kontaktlinsen. Ob dies Barbie noch mehr beeinflussen wird, obwohl er zwischenzeitlich zugegeben hat, dass er Eva nie geliebt hat, wird die letzte Folge zeigen müssen. Hoffentlich steht er nicht irgendwann seiner Tochter gegenüber und erzählt ihr, wie ähnlich sie ihrer Mutter sieht und dass sie gegen die Aliens ankämpfen soll. Sie ist nämlich ein "Monster", wie er so schön feststellt.

"The world's better off without you."

Christine findet in dieser Episode ihr Ende, jedoch erst als sie die neue Königin auf den Weg gebracht hat und wieder ihre Menschlichkeit zurück erlangt hat. Natürlich fällt es schwer, ihr Ende zu betrauern, auch wenn sie letztendlich so etwas wie ein netter Mensch geworden ist und sogar ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken gerettet hat. Wie Barbie kann man Christine jedoch die vielen Gräueltaten nicht verzeihen. Das Problem ist, dass man sie einfach nicht kennt und sie eben der Big Bad der Staffel gewesen ist. Warum sollte sich der Zuschauer also daran stören, dass sie am Ende von der Kuppel absorbiert wird und stirbt.

Leider verpassen es Julia und Barbie, auch Junior den Garaus zu machen, obwohl sie sehen, dass er seit der Injektion des vermeintlichen Serums über Übermenschliche Kräfte verfügt. Aber man glaubt ja noch immer daran, dass irgendein findiger Wissenschaftler aus der Nabelschnur der neuen Königin (die es anscheinend doch gab, anders als die letzte Episode angedeutet hatte) noch ein Serum entwickeln könnte, das alle rettet. Und so lässt man Junior bewusstlos am See zurück.

Christine ist am Ende jedoch nicht die einzige, die ihr Leben lassen muss. Auch Hektor segnet das Zeitliche. Natürlich ist es moralisch nicht in Ordnung, bewusst das Leben von hunderten von Menschen auszulöschen, aber immerhin hat er soviel Weitblick, dass er nicht glaubt, dass alle Infizierten irgendwie gerettet werden könnten. Er hat es versucht und ist gescheitert. Mehrfach. Seine einzige Chance ist nun, die Welt da draußen vor den Aliens zu retten, indem er Joe McAllister tötet. Mit dieser Entscheidung hat er quasi unmöglich gemacht, diese Episode zu überleben, denn Joe ist schließlich einer unserer "Helden" . Und so bekommt Big Jim am Ende seinen großen Auftritt und darf ganz abgeklärt Hektor eine Kugel in den Kopf jagen.

"...so I'll raise the transmitter signal until the tones are strong enough for the dome to receive them, and whammo! Dome unlocked."

Viel interessantes passiert in dieser Episode leider nicht. Joe bastelt weiter an seiner Apparatur, mit der er die Kuppel zum Einsturz bringen will, doch richtig vorwärts kommt er dabei nicht. Immerhin weiß er, was er braucht und findet auch einen Transformator in den Ruinen der abgebrannten Radiostation. Was er damit vormacht, das erschließt sich mir nicht, aber er wird schon wissen, was er tut. Immerhin ist er ein helles Köpfchen, wie Big Jim einmal während der Episode feststellen muss. Selbst Christine hält riesige Stücke auf ihn, da er ja schon immer gute Ideen hatte. Also los, Joe, zeig der Kuppel, wo der Hammer hängt. Viel Zeit bleibt ja nicht mehr, denn die ganze Verwandlung von Baby-Königin zu Fieser-Eva-Reinkarnation beschleunigt die Versteinerung der Kuppel so stark, dass binnen 24h alle grausam ersticken werden, wenn Joe nicht endlich etwas erfindet, dass sie alle rettet.

Dass 24 Stunden jedoch unter der Kuppel ultralang dauern können, zeigt uns jedes Mal der Vorspann, in dem Big Jim uns daran erinnert, dass die Kuppel erst vor vier Wochen über Chester's Mill erschienen ist.

Randnotizen

  • Norrie darf einmal mehr beweisen, dass sie ein Naturtalent ist, wenn es um Feuerwaffen geht und darf Joe das leben retten. Sie ist wirklich Badass.
  • Sam und Junior bewerben sich also anscheinend beide um das Amt des Alpha neben der neuen Königin. Wobei ich Sam immer noch als einen der nutzlosesten Charaktere der Serie finde. Und zu sehen, wie er mit Junior um die Gunst von Christine streitet ist einfach nur ermüdend.
  • Noch einmal wird angedeutet, dass da draußen eine fiese Alienrasse darauf wartet, die Aliens hier in der Kuppel zu liquidieren und wie es den Anschein hat wohl in diesem Zuge dann die gesamte Menschheit gleich mit. Immerhin sind die dann alle von der Gemeinschaft besessen, oder?

Fazit

Viel mehr ist über die Episode leider nicht zu sagen. Bedenkt man, dass es sich um die vorletzte Episode der Serie handelt, würde man sich etwas mehr Antworten erhoffen. Stattdessen wird man wieder mal einmal mehr mit dämlichen und stellenweise wieder sehr hölzernen Dialogen wie den zwischen Barbie und Julia im Auto gequält. Dennoch bin ich gespannt, wie man die Serie zu einem vernünftigen Abschluss bringen will. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob irgendwas in Bezug auf "Under the Dome" überhaupt vernünftig sein kann.

Melanie Wolff - myFanbase

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