Review: #2.15 Hochzeit mit Hindernissen
Ah... nachdem mich die letzte Folge ebenso enttäuschte wie die meisten VM-Fans da draußen, ruhten meine Hoffnungen auf dieser Folge. Immerhin gab es einen spektakulären Cliffhanger und ich erwartete eine spannungsgeladene Seasonarchfolge. Aber weit gefehlt. Bis auf Terrence Cook, dessen Leben hier in seiner Abwesenheit aus den Fugen und langsam außer Kontrolle gerät, werde ich das Gefühl nicht los, dass der Rest der Folge einfach nur so vor sich hin plätschert. Und was gibt es denn Besseres um eine schwache Folge in Vergessenheit geraten lassen, als gleich eine weitere schwache Folge hinterherzuschicken. Aber das gehört ins Fazit.
Außer Kontrolle
Terrence Leben wird in dieser Folge noch weiter zerstört, als man es bei einem des siebenfachen Mordes angeklagten, spielsüchtigen, betrügenden Baseballstar bereits vermuten konnte. Die in der letzten Woche von Veronica gefundenen Sprengladungen scheinen eine eindeutige Sprache zu sprechen. Aber erneut werden wir dazu aufgefordert, Keiths Gespür zu folgen, denn immerhin ist es keine kleine Ungereimtheit, dass das C4 dort gefunden wurde, wo es mit Sicherheit gefunden werden würde. Es riecht nach Verschwörung. Hierbei sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass Terrence nicht der Einzige ist, der Zugang zu diesem Hangar hatte – wie in der letzten Woche beiläufig erwähnt wurde, gehört dieser nämlich dem dubiosen Bürgermeister Woody Goodman, der momentan eine, die gesamte Gesellschaft Neptunes spaltende politische Aktion laufen hat. Dennoch schwingt der von Terrence begangene Einbruch im Haus der Eltern seiner Ex-Geliebten, die im Buscrash umkam, den Verdacht nicht gerade von ihm weg. Unsere Augen sind offen, auch wenn es nach dieser Folge schwierig erscheint.
Herz ist Trumpf
Logan spielt nach wie vor mit dem Herzen von der beinahe überunschuldigen und fest an ihn glaubenden Hannah. Und es hält sich längst nicht mehr so im Verborgenen wie noch letzte Folge, denn ihre Mutter warnt Hannah vor. Auch Veronica hat hier das Spiel von Logan durchblickt und bleibt dennoch inaktiv. Komisch in Anbetracht ihrer hohen moralischen Standards (zumindest in Anbetracht derer, die sie an andere stellt). Entweder sie kümmert sich nur um Leute, mit denen sie direkten Kontakt hat (was unwahrscheinlich ist) oder sie will einfach nicht, dass Logans Plan platzt und er ins Gefängnis muss. Die gesamte Folge lang schwingt etwas zwischen den beiden, besonders in der Szene im Flur, in der er sie im Scherz der Eifersucht bezichtigt und (hier für die aufmerksamen Zuschauer eingebaut die Szene im Café: "If [love] comes looking for me, I'll be over by the espresso machine." Und genau in diesem Moment erscheint Logan an eben dieser Maschine. Sehr schön eingebaut.)
Aber Logans Plan scheint in dieser Folge genau in dem Moment aufzugehen, in dem es den größten Schaden anrichtet (wie sollte es anders sein?). Am Tag, nach dem Logan mit der unschuldigen, sich für jemand Besonderen aufhebenden Hannah geschlafen hat, geht der Vater auf die Erpressung ein und fordert Logan auf, sich von Hannah im Gegenzug für seine Freiheit zu trennen. Die Botschaft, die uns Rob Thomas hier schicken will, ist ebenso eindeutig wie abgenudelt.
Zurück im Spiel
Während die anderen beiden umfassenderen Stories dieser Folge mit relativ wenig Begeisterungspotential aufwarten, ist die interessanteste Geschichte dieser Folge für mich erneut die, die uns in die erste Staffel zurückversetzt. Durch Kendalls und Beavers Geschäftspläne wird mit Aaron Echolls wieder ein Spieler zurück ins Boot geholt, der im Verlauf dieser Staffel seine Finger des Öfteren nur indirekt im Spiel hatte. Hier wird ihm in Kendall ein (sehr effektives) Instrument in die Hand gegeben, mit dem er nun direkt auf das Geschehen Einfluss nehmen kann. Und so interessant das auch ist, ist es wieder nur eine Ankündigung auf spektakuläre Dinge, die kommen könnten – nichts Direktes, nur Vorspiel. Nach drei Folgen warte ich beinahe ausgehungert auf etwas Explosives, das die gesamte Szenerie ein wenig umherschüttelt, doch noch warte ich vergebens.
Schnipsel
- Die CotW ist todlangweilig. Zwar nett mal wieder ein kleines Geplänkel zwischen Vinnie und Veronica zu sehen, aber mehr auch nicht. Ganz schwach.
- Ob Jane sich nun auf Dauer in die Serie schiebt, lässt mich immer noch raten. Sie und Wallace scheinen sich wirklich zu mögen und auch näher zu kommen, aber die On-Screen-Szenen zwischen den beiden sind beinahe nicht existent. Und so kann ich das Gefühl nicht abschütteln, dass sie eigentlich nur als Katalysator für ein paar CotWs in die Serie geschrieben wurde um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Schade wäre es nicht wirklich, denn wenn man es mal genau betrachtet, wurde ihr keinerlei Profil zugestanden (nicht wie z.B. bei Jackie, die auch in andere Aktionen eingebunden wurde). Aber abwarten, denn in dieser Folge passiert ja bekanntlich nichts Konkretes.
Fazit
Wieder eine Folge, die sich gänzlich dem Vorgeplänkel verschreibt, ohne etwas wirklich Spektakuläres zu bieten und zudem auch noch eine sehr schwache CotW darbietet.
Langsam kann ich es nicht mehr erwarten, dass mal wieder eine alles ändernde Folge daherkommt und alle einmal kräftig durchschüttelt. Seit einigen Folgen plätschern die Staffelhandlungen so vor sich hin, es wird mal ein Verdachtsmoment kreiert, dann wieder zerstört und dann wieder aufgenommen (siehe hier die Terrence-Story und die Geschichte um Logan). Diese Folge legt erneut eine vielversprechende Grundlage in der Erweiterung von Aaron Echolls Einflussmöglichkeiten, aber auch hier werden wir auf spätere Folgen vertröstet. Es wird Zeit. Für diese Folge sind nicht mehr als vier Punkte drin. Zu langatmige, uninteressante CotW, keine wahren Happenings, einfach nur ein müdes vor sich hin Gelebe.
Martin Schultze - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Quick and the WedErstausstrahlung (US): 22.03.2006
Erstausstrahlung (DE): 28.07.2007
Regie: Rick Rosenthal
Drehbuch: John Serge
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