Review: #3.11 Wahre Liebe?

Nachdem wir letzte Woche durch eine ziemlich langsame Charakterfolge geschleift wurden, dieses mal also eine sehr CotW-lastige Folge. Und auch wenn sie nicht wirklich die Seasonarch betonte Folge war, auf die ich gehofft hatte, konnten wir diesmal wenigstens eine CotW sehen, die mit größeren Bedeutungen und Auswirkungen für die Staffelhandlungen aufwartet. Außerdem kommt ein klitzekleinwenig an Bewegung in den Fall um Cyrus O'Dells Tod und die Soap zwischen Logan und Veronica geht auch weiter.

Kreislauf

Zu Beginn der Folge werden wir von der sehr eindeutigen Spur, die Prof. Landry mit dem Mord an dem Dekan in Verbindung brachte, ein wenig abgebracht, und die von mir so geliebten Aktivistinnen mischen wieder ein wenig in der Handlung mit. Und als ich kurz davor stand, in Abscheu zu versinken, weil es sich andeutete, dass sie wieder eine zentrale Rolle in einem Arch spielen könnten, schloss sich der Kreis und es waren wieder die Frau des Deans und Prof. Landry, die im Mittelpunkt des Verdachtes standen. Warum sonst sollte der Volvo, den Mindy an diesem Abend hatte, auf dem Parkplatz vor Cyrus' Büro stehen. Also sind wir am Ende dieser Folge irgendwie wieder da, wo wir zu ihrem Beginn waren. Nur um einen Hinweis reicher.

Aber das war auch nicht alles, was uns diese Handlung diesmal zu bieten hatte. Ich persönlich fand es mal wieder schön, die Stichelein zwischen Keith und Lamb zu sehen. Durch die Witze, die damit einhergingen, wurde die Folge ein wenig aufgelockert. Wirklich nett zu beobachten.

Übertragbar

Wie ich schon zu Beginn erwähnt hatte, fand ich es wirklich gut, endlich wieder einmal eine CotW zu sehen, deren Inhalte sich stellenweise auf die Charakterhandlungen übertragen lassen. Erst die immer wieder betonte Verbindung, die Max angeblich zwischen sich und (wie sich dann schließlich rausstellte) Wendy gespürt haben will, die Veronica auch zwischen sich und Logan sucht. Ob es ihr wirklich um die innige und tiefere Verbindung zwischen sich und ihrem Freund ging, oder ob sie darin nur eine Ausrede fand, um noch mehr über ihn zu erfahren – um wirklich all seine kleinen Geheimnisse zu entdecken – liegt wohl im Auge des Betrachters. So oder so kommt dadurch Einiges ins Rollen, was unsere Lieblingsbeziehung angeht. Wieder einmal deutet sich an, dass Veronica etwas über Logan herausfand, mit dem sie nicht umgehen kann. Zwar kündigt sie an, alles über ihn wissen zu wollen und ihn dennoch zu lieben, aber als sie erfährt, dass er ausgerechnet mit Madison Sinclair (na, wer erinnert sich an die erste Staffel? Es war Madison, die den Weg für Veronicas Vergewaltigung bahnte) schlief, als die beiden getrennt waren, bringt LoVe wieder schwer ins wanken. Auch wenn Logan betont, dass ihm Madison weniger als nichts bedeutete, scheint dies für Veronica ein unverzeihlicher Schlag zu sein. Und so spinnt sich das Drama um LoVe immer weiter. Ich frage mich, ob den Schreiberlingen so wenig einfiel, dass sie diese Beziehung nicht einmal eine einzige Folge lang unberührt lassen können. Langsam wird es ein wenig überzeichnet und sehr soapig.

Aber diese CotW zeigt uns noch eines (wenn auch sehr am Rande): Veronica ist bereit für ihre (stellvertretenden) Rachegelüste und ihren Gerechtigkeitssinn einen Richter zu erpressen. Ein solches Vergehen kann ernste Konsequenzen haben und dennoch scheint sie darüber nicht einmal ansatzweise nachzudenken. Wieder einmal wird deutlich, wie verbissen gerechtigkeitsvernarrt Veronica wirklich ist und wie wenig sie dabei die möglichen Konsequenzen abwiegt. Irgendwann wird ein solcher Move ihr Ende sein.

Fazit

Eine sehr CotW lastige Folge, die ansonsten nur ansatzweise Bewegung in die Staffelhandlung bringt und LoVe rapide in eine Soap verwandelt.

Viel mehr ist über diese Folge eigentlich nicht zu sagen. Die ständigen Wendungen aus Betrug und wahrer Liebe im Verlauf der CotW fressen sehr viel Zeit und zeigen uns eigentlich nur, was wir schon wissen: wenn es um Liebe geht, nimmt Veronica stets das Schlimmste an – niemals glaubt sie an reine Motive, wenn es um Liebe geht. Zwar ist das dramatische Anti-Happy-End des Wochenfalles eine realistische und wirklich gut durchdachte Sache (Moral: Einmal in den Fängen der Prostitution kann einen auch ein Ritter in strahlender Rüstung nicht mehr aus dem Sumpf ziehen oder, nochmal abstrahiert: du musst mit deinen Entscheidungen leben, denn es wird nicht reichen, wenn jemand kommt, um sie wieder gerade zu biegen, manche Entscheidungen lassen sich nicht mehr Rückgängig machen) aber ich finde man hätte die Zeit (so viel davon hat man für diesen Seasonarch nämlich auch nicht) auch effektiver nutzen können. Auch der stetige Abwärtstrend in Sachen Qualität, wenn es um LoVe geht, versetzt mich nicht gerade in Jubelarien.

Martin Schultze - myFanbase

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