Auf den Spuren der Spurensucher - Privatdetektive im TV
Private Ermittler sind seit jeher beliebte Figuren der Unterhaltungsindustrie. Überall findet man Geschichten rund um Privatdetektive. In der Literatur, im Theater, im Film und natürlich auch im Fernsehen. Seit es das Fernsehen gibt, gibt es auch private Schnüffler in Serie. Besonders in den 70er und 80er Jahren gab es einen richtigen Boom dieser Art von Serien. Auch den wohl bekannteste Detektiv aller Zeiten, Sherlock Holmes, konnte man regelmäßig im TV sehen.
Rund um den Pionier der Privatdetektive gab es sogar mehrer TV-Produktionen. Serien, Spielfilmreihen, Kinderserien und Cartoons gab es für die Fans vom berühmten Detektiv aus England. Die bekanntest Produktion war jene mit Jeremy Brett in der Hauptrolle. In 13 Folgen, die zwischen 1984 und 1985 gedreht wurden, ermitteln Holmes und sein Assistent Watson für den böhmischen König. Diese Serie hielt sich sehr streng an die Romanvorlage von Conan Doyle.
Die Figur des Sherlock Holmes wurde zum Vorbild für das Genre des Krimis und der Privatdetektive.
In den 70er Jahren nahmen die Privatermittler im Fernsehen Überhand. In dieser Zeit machte sich das Ehepaar Jonathan und Jennifer Hart aus der Serie "Hart aber Herzlich" einen Namen in der Branche. Wer hat nicht noch die berühmten Worte des Butlers der beiden im Ohr: "Das ist mein Boss Jonathan Hart, ein self-made Millionär, der hat Nerven. Das ist Ms. Hart, eine traumhafte Frau, einfach toll. Übrigens ich heiße Max, ich kümmere mich um die Beiden und das ist gar nicht so einfach, denn ihr Hobby ist mörderisch."
Diesem Ehepaar ist Luxus nicht genug. Die Hobbydetektive geraten immer wieder in spannende und gefährliche Situationen, die sie aber immer wieder meistern.
Ein weiterer berühmter Detektiv der 70er Jahre ist Detektiv Rockford, der in der gleichnamigen Serie erfolgreich in 123 Fällen ermittelt. Rockford ist für fünf Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen und will darum den Gesetzeshütern zeigen wie man richtig ermittelt. Darum übernimmt er im Normalfall jene Fälle, die von der Polizei ungelöst geschlossen wurden. Legendär machten die Serie die Kanzlei des Detektiven die sich in einem Wohnwagen befindet und der Anrufbeantworter, der die Sekretärin ersetzt.
Auch in den 80er Jahren riss der Erfolg der privaten Ermittler im TV nicht ab, ganz im Gegenteil. Die altbekannten Serien der 70er Jahre liefen weiterhin erfolgreich und auch neue Serien wurden produziert.
So zum Beispiel Mord ist ihr Hobby. Jessica Fletcher war Lehrerin und nach ihrer Pensionierung beginnt sie Krimis zu schreiben, womit sie sehr erfolgreich ist. Die Vorlage für ihre Bücher sind ihre eigenen Fälle, denn Jessica ist Hobbydetektivin. Sie wird immer wieder in Kriminalfälle verwickelt, die sie aufgrund ihres genialen Spürsinns immer lösen kann.
Die Serie lief ganze zwölf Jahre auf dem bekannten Network CBS. Besonders an der Serie ist, dass Mrs. Fletcher auch mit Detektiven aus anderen Serien kooperiert. In der 52. Folge "Mord auf Hawaii" löst sie gemeinsam mit Magnum einen Mordfall.
Thomas Sullivan Magnum selbst lebt auf Hawaii und ist dort als privater Ermittler tätig. Er lebt in einem luxuriösen Haus und fährt einen roten Ferrari, der sein Markenzeichen ist. Tom Selleck wurde durch die Rolle in der Fernsehserie ein internationaler Star.
Acht Staffeln lang spielte er den Vietnam-Veteranen, der mit Hilfe seiner Kameraden und Freunde die kniffeligsten Fälle löste. Auch heute noch kommen immer wieder Gerüchte über einen Kinofilm auf, die bislang aber immer dementiert wurden.
Eine der wohl bekanntesten Serien der 80er Jahre überhaupt ist Das Model und der Schnüffler. Nicht nur aufgrund der beiden heute berühmten Hauptdarsteller sondern auch wegen der guten Stories. Durch diese Serie gelang Cybill Shepard, die die Rolle des Models Maddy innehat, ein großartiges Comeback. Der bis dato unbekannte Bruce Willis, der Darsteller des Privatdetektiven David Addison wurde zum Weltstar.
In der Serie führen Maddy und David gemeinsam eine Privatdetektei. Das unterschiedliche Paar macht sich oft gegenseitig das Leben schwer, trotzdem sind sie in ihrer Arbeit unschlagbar. Doch in der Serie stehen nicht die Fälle im Vordergrund, sondern die komplizierte Beziehung der Protagonisten.
Die Serie war sehr erfolgreich und gewann viele Auszeichnungen, darunter ein Emmy für Bruce Willis.
Doch das waren nicht die einzigen erfolgreichen Serien über Privatdetektive. Weitere bekannte Fernsehsendungen dieses Genres waren Remington Steele, Simon & Simon, Ein gesegnetes Team und viele mehr.
Heute werden die Privatdetektive größtenteils von Agenten und forensischen Ermittlern verdrängt. Doch es gibt sie noch. Neben der bereits sehr erfolgreichen Serie MONK gibt es ab November einen neuen Schnüffler im deutschen Fernsehen. Doch diesmal ist es eine junge Frau, es ist Veronica Mars.
Doch was hebt sie von ihren Vorgängern ab? Warum darf man Veronicas Ermittlungen auf keinen Fall verpassen?
Wie heißt es so schön: "Die Welt ist hart!" Doch eines ist klar, Veronica ist härter. Trotz ihrer Außenseiterstellung steht sie voll im Leben und lässt sich auch von den reichen und einflussreichen Kids in ihrer Heimatstadt nicht einschüchtern, denn ihr Hobby ist ihre beste Waffe im täglichen Kampf ihres Teenagerdaseins. Sie ist eine begnadete Detektivin und deckt somit die Geheimnisse und Intrigen der Schüler an der Neptune High auf. Sie beherrscht die gerissensten Tricks und schafft es stets die Menschen zum Zweck ihrer Ermittlungen gekonnt hinters Licht zu führen.
Beim Balance Akt zwischen Schule und Undercover Ermittlung versucht sie den Fall zu lösen, der ihr Leben am meisten beeinflusst hat und der der komplexeste von allen zu sein scheint, der Mord an ihrer besten Freundin.
Die Serie ist eine Mischung aus alltäglichen High School Problemen, gekonntem Wortwitz, dynamischen Dialogen, einer kräftigen Dosis Sarkasmus und einer komplexen Geschichte mit vielen unerwarteten Wendungen. Allem voran steht die hochtalentierte Kristen Bell, die den Charakter der Veronica über alle Maßen glaubhaft herüberbringt. Auch der restliche Cast zeichnet sich durch großartige schauspielerische Leistungen aus, wobei vor allem Enrico Colantoni, der den Vater von Veronica verkörpert, hervorzuheben ist.
Vor allem sind die es die durchdachten Storylines und die Wendungen, welche die Serie so innovativ machen. Die Charaktere und auch die Handlung machen Veränderungen bzw. Wandlungen durch, die man nie zuvor abgesehen hatte. Man ist immer wieder überrascht wie falsch man doch so manchen Charakter eingeschätzt hat. So ist bis zur letzten Sekunden unklar, wer denn nun der wahre Mörder von Lilly ist. Woche für Woche gibt es eine neue hervorragende Einzelepisode, doch auch die Lösung des großen Mysteriums, das sich über die ganze Staffel erstreckt, wird ständig vorangetrieben.
Obwohl die Serie immer wieder mit Buffy verglichen wird, haben die Serien nicht viel gemeinsam. Veronica ist keine Superheldin, sie hat keine besonderen Fähigkeiten und genau das ist es, was die Serie so faszinierend macht. Sie ist ein Teenager mit Träumen und Wünschen, die nur allzu normal sind. Und trotz (oder gerade wegen) ihrer Normalität schafft sie es genau so gekonnt allen in den Hintern zu treten, die sich ihr in den Weg stellen wie die Vampirjägerin.
Alle diese Komponenten machen Veronica Mars zu einer der besten Privatdetektivin, die das Fernsehen je gesehen hat. Wie sagte ein Kritiker so schön: "It’s one hell of a show!"
Michaela B. – myFanbase
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