Bewertung

Review: #8.08 Mein verliebter Anwalt

Ted und Cox stehen in dieser Episode im Mittelpunkt. Während Cox versucht, seine ganz eigenen Vorstellungen und Bestrebungen mit dem neuen Job zu vereinbaren und dabei auf gehörige Probleme stößt, begegnet Ted einer Frau, die nicht besser zu ihm passen könnte.

Liebe auf den ersten Blick

Was musste Ted in dieser Serie nicht alles leiden, als Prellbock herhalten oder fast schon makaber zum Lieblingsselbstmordversucher der TV-Geschichte avancieren. Wo es nur geht, wurde er erniedrigt und es waren nur ganz vereinzelte Episoden und Momente, in denen Ted kurzzeitig mal Erfolgserlebnisse feiern durfte. Nun sieht es so aus, als dürfte es in seinem Leben auch mal langfristig Grund zur Freude geben. Nachdem er unter dem neuen Chef Cox plötzlich humane Arbeitsbedingungen vorfindet, geht es auch privat bergauf. Ted verguckt sich in eine Ukulele-Spielerin und versucht diese Chance zu ergreifen. Total niedlich und vor allem pubertär ist er dabei und erkennt schnell seine Grenzen, wie auch J.D. und der Hausmeister, die zum Wohle des Ted gemeinsame Sache machen wollen, um ihm zu helfen. Mit verschiedenen Ansätzen, aber eben doch zusammen stehen sie ihm mit Rat und Tat zur Seite und es klappt tatsächlich. Mit der Unterstützung seiner Band, die meinetwegen in jeder Episode trällern dürfte, findet Ted das nötige Selbstvertrauen und spricht Stephanie an. Der gemeinsame Song war mir als fleißiger Webisoden-Gucker dann bereits wohlbekannt und es gibt sogar auch noch eine zweite Strophe. In Strophe eins ist eine kleine Textänderung aufgefallen und in der Webisode vier saßen die beiden auch andersrum nebeneinander. Die ganze Nacht haben sie also so durchmusiziert. Das passt doch wie die Faust aufs Auge und durch J.D.s Hinweis sollte es vorerst auch keine Missverständnisse mehr geben.

Ted hat das einfach verdient und es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht für ihn freut. Stephanie ist einem auch gleich sehr symphatisch, auch wenn sich noch nicht wirklich erschließt, was sie an Ted jetzt so attraktiv findet, aber das darf gerne ihr Geheimnis bleiben. Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Episoden, die sich hoffentlich auch immer wieder den beiden Turteltäubchen widmen werden.

Kontrollfreak

Nachdem sich Cox ein bisschen in seinen Job eingelebt hat, geht er mit dem festen Vorsatz voran, dass er trotz der Vielzahl von Aufgaben alles bewältigen kann, was ihm wichtig ist. Und wichtig ist ihm im Prinzip alles. Die Geschichte an sich war natürlich sehr vorhersehbar, denn all die Probleme mussten ihm natürlich auf den Kopf fallen. Allerdings nahm die Geschichten im zweiten Teil dann doch einen etwas anderen Verlauf. Während man gegrübelt hat, was Cox nun abgeben wird, erklärt Jordan, dass sie völlig versteht, dass er nichts abgeben kann. Hier präsentiert sich im Übrigen der Grund, warum Cox und Jordan inzwischen schon so lange zusammen sind. Sie kennen sich und haben für ihre Macken einfach Verständnis. Einzig J.D. hat auch so ein bisschen verstanden, dass Cox eben immer alles unter Kontrolle haben will. Dieser muss allerdings schmerzlich mit ansehen, wie ihm Kelso innerhalb weniger Wochen den Rang abgelaufen hat und plötzlich das Verhältnis zu Cox führt, dass J.D. seit sieben Jahren erfolglos anstrebt. Cox hat dank Jordan unterdessen einen Weg gefunden, seinen Willen durchzusetzen. Er gibt nichts komplett ab, lässt sich aber unterstützen und schärft sein Gespür, wo er überhaupt sinnvoll seine Energie verwendet. Schade ist es allerdings, dass er trotz größter Mühen zunächst seinen Sohn außen vor lassen muss. Dieser Moment war von John C. McGinley auch unglaublich stark gespielt, weil man zunächst seine Vorfreude aufs Vorlesen in jeder Pore seines Gesichts erkennen konnte und der Umschwung in die Enttäuschung richtig herzzerreißend war. Es ist nur zu hoffen, dass Cox dieses Gleichgewicht noch hinbekommt und auch sein Sohn noch was von seinem Vater hat.

Zu faul

Leider ist nicht alles Gold, was glänzt, denn es gibt eine Entwicklung, die mir in ihrer Entstehung überhaupt nicht gefällt. Cox feuert Ed, weil er durch seine Faulheit und seinem Spieltrieb sich absolut disqualifiziert hat. An sich lässt sich dieser Part sehr gut nachvollziehen, einzig bleibt aber die Frage, warum es plötzlich dazu gekommen ist. Wo ist hier die Entwicklung zu dieser Situation gewesen? Es ist erst ein paar Episoden her, da musste Cox zugeben, dass Ed zu den besten Neulingen gehört, obwohl er auch dort schon diese Faulheit an den Tag legte. In einer Vereinbarung zwischen den beiden verblieb man damit, dass Cox Ed Bescheid gibt, wenn sich das ändert. Zu dieser Szene hat man aber leider keinerlei Bezug genommen, obwohl es doch in dem gesamten Konflikt eine Schlüsselszene darstellt. Warum hat Cox ihm nicht mitgeteilt, dass er jetzt mal ranklotzen muss? Das kann man zur Not noch zwischen den Zeilen herauslesen, es muss nicht immer alles explizit gesagt werden. Bleibt aber noch eine zweite Frage. Wie kann sich Ed so plötzlich derart verschlechtert haben? Auch vorher hatte er sich nicht engagiert und gehörte zu den Besten, nun hat er plötzlich so viel Rückstand? Außerdem schien er auch den Ehrgeiz zu haben, sich weiterhin in der oberen Hälfte aufzuhalten. Dass Ed also derart eingebrochen ist, erscheint doch sehr übertrieben und hätte zumindest ein paar mehr Szenen erfordert, die diese Entwicklung verdeutlichen oder ankündigen. Doch dazu waren offenbar die Autoren dann zu faul. So wirkte es jedenfalls eher aus der Luft gegriffen und bleibt als fader Beigeschmack dieser tollen Episode in Erinnerung.

Fazit

Obwohl es diese Episode mit seinen Geschichten absolut verdient hätte, eine volle Punktzahl zu bekommen, gibt es ein kleines Ärgernis, über das ich einfach nicht hinwegsehen kann, weil ich darin doch herb enttäuscht wurde.

Emil Groth - myFanbase

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