Covert Affairs - Review Staffel 1

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Wer sich noch an meine Review der Pilotfolge erinnert, wird auch noch wissen, wie wohlwollend und hoffnungsvoll ich in dieser geklungen habe. Mit Freude kann ich mitteilen: keine von meinen Erwartungen in die Serie wurden enttäuscht.

Noch immer wird "Covert Affairs" von den fantastischen Darstellern getragen, ganz vorne mit dabei sind natürlich nach wie vor Piper Perabo und Christopher Gorham. Vor allem die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich schnell in die vertrauensvolle und freundschaftliche Richtung und lässt den Zuschauer auch des Öfteren mit einem Lächeln zurück. Schön ist aber auch, wie sorgfältig beide Darsteller ihre Charaktere ausgearbeitet haben und wie oft sie zudem auch die Möglichkeit dazu bekamen. So versucht Annie verstärkt, dem CIA gegenüber loyal zu sein, aber trotzdem noch Zeit für ihre Schwester und ihre Familie zu finden, obwohl diese von ihrem Job nichts weiß. So muss beispielsweise auch einmal Auggie herhalten, der die Schulklasse von Annies Nichte durch das Smithsonian führt, um so ihre Tarnanstellung in dem Museum glaubwürdig erscheinen zu lassen. Von Auggie wiederrum bekommt man auch viel außerhalb des Büros mit – sehr zu meiner Freude. So erleben wir hautnah, wie sehr ihm das Zusammentreffen mit seiner Ex-Freundin zu schaffen macht oder wie wichtig ihm seine Freunde und Kameraden sind, die noch immer im Irak Kriegsdienst leisten. Dabei sieht man zudem auch, wie viel Spaß Chris Gorham bei der Darstellung des Auggie hat und wie gewissenhaft er dessen Empfindungen vor die Kamera bringt.

Weiterhin interessant sind auch das CIA-Ehepaar Joan und Arthur Campbell, gespielt von Kari Matchett und Peter Gallagher. Wo ich nach der Pilotepisode noch an der Darstellung von Gallagher zweifelte, wurde ich nun auch eines besseren belehrt. Zwar zeigt er hier durchaus eine etwas härtere Seite, hat aber seinen altbekannten Charme noch nicht verloren und lässt ihn gelegentlich durchblitzen – wenn es der Moment erlaubt. An Kari Matchetts Rolle dagegen muss durchaus noch ein bisschen gearbeitet werden. Als Chefin von Annie und Ehefrau von Arthur ist ihre sehr distanzierte Art zwar nachvollziehbar, allerdings wünsche ich mir für die zweite Staffel ein bisschen mehr Zeit, um auch ihr Privatleben etwas mehr zu durchleuchten.

Besonders überrascht hat mich aber Sendhil Ramamurthy, der ab der zweiten Folge als Jai Wilcox mitmischt. Viele werden ihn auch noch von seiner Rolle als Mohinder Suresh aus "Heroes" kennen und mein Unwillen ihm gegenüber verstehen, da er spätestens ab der dritten Staffel dort einfach nur unnütz war. Ihn aber hier in "Covert Affairs" zu sehen, hat ihn sehr in meinem Ansehen steigen lassen und seine Rolle als unwiderstehlicher Womanizer macht einem sogar richtig Spaß. Dabei wird auch er mit Bedacht in die folgenübergreifende Handlung mit eingebunden und findet ohne Probleme seinen Platz.

Wie erwartet bekommen wir jede Woche einen neuen Fall serviert, der aber immer wieder mit Stücken aus der großen Geschichte gewürzt wird. In dieser geht es meistens um das Geheimnis des Ben Mercer, welches aber erst in Folge acht mit dem überraschenden Auftauchen des Charakters in Annies Wohnung genauer beleuchtet wird. Natürlich kochen da auch erst einmal die Gefühle hoch, hatte Ben Annie doch vor ein paar Jahren auf Sri Lanka sitzen gelassen. Bei seinem Besuch erfährt man zwar leider nicht so viel, wie man sich erhofft hatte, aber dennoch ist diese Geschichte eine der Spannendsten dieser Staffel. Natürlich bleiben gegen Ende noch immer einige Fragen offen, aber auf etwas anderes konnte man eigentlich nicht erwarten, nachdem die Serie schon nach der sechsten Folge um eine weitere Staffel verlängert wurde. Die letzte Folge schließt dann mit einem erwartet starken Cliffhanger ab – über den ich aber nichts verraten will. Wo bliebe denn da die Spannung?

Fazit

"Covert Affairs" hält, was sie in der Pilotepisode versprochen hat. Man bekommt hier nicht nur eine Krimiserie zu sehen, sondern vielmehr auch ein gut inszeniertes Drama. Für mich ist die Serie auf jeden Fall einer der besten Neustarts dieser TV-Saison.

Luisa Schmidt - myFanbase

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