Britische Serien
Neben den amerikanischen Fernsehserien, die bei myFanbase am meisten diskutiert werden, gibt es auch immer Produktionen aus anderen Ländern, in die sich das Reinschauen lohnt. Vorn mit dabei sind auch Serien aus Großbritannien, die wir hier mal etwas detailierter unter die Lupe nehmen.
Skins
Das Genre des Teen-Dramas erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nicht nur im Kino, sondern vor allem auch in der amerikanischen Fernsehlandschaft werden immer wieder Serien produziert, in denen es thematisch um die Irrungen und Wirrungen des Erwachsenenlebens geht. Dabei leiden viele der amerikanischen Produktionen unter ihrer oftmals weichgespülten Art und Hauptcharakteren, die nicht wirklich wie richtige Teenager, sondern eher wie Erwachsene Teenagerklamotten wirken. Eine Serie, die einen wesentlich ungeschönteren, vielleicht auch authentischeren Blick auf das Teenager-Leben wirft, kommt deshalb auch bezeichnenderweise nicht aus den USA, sondern aus Großbritannien. Im Jahr 2007 wurde die erste Staffel von "Skins" auf dem britischen Fernsehsender E4 ausgestrahlt und löste gleich einen mittelschweren Skandal aus, feierten die in "Skins" gezeigten Teenager doch pausenlos wilde Partys, nahmen Drogen und gingen recht offensiv mit der Sex-Thematik um. Dieser ungeschönte, wenig verklärte Blick auf die verwirrende Jugendzeit zeichnet diese Serie aber auch aus. Aber nicht nur der rauere Ton, sondern auch die vielschichtigen, voll Neurosen steckenden Protagonisten trugen dazu bei, dass bei dieser Serie jede Folge ein emotionales Erlebnis ist. Wie hier mit Themen, wie psychischer Labilität, Drogenkonsum, Homosexualität, Freundschaft, Liebe und auch dem Tod umgegangen wird, ist beeindruckend ehrlich und frei von jeglicher Form von Kitsch oder Pathos.
Die Problematik einer jeden Teen-Serie, dass die Protagonisten irgendwann keine Teenager mehr sind, wird hier mit einem einfachen erzählerischen Trick einfach umgangen: Bei "Skins" wird der komplette Hauptcast nach zwei Staffeln immer komplett ausgetauscht und sich in der Folge auf eine neue Gruppe von Teenagern konzentriert. Das führt einerseits dazu, dass die Serie sich stetig neu erfindet, andererseits aber auch dazu, dass man sich immer viel zu schnell von lieb gewordenen Charakteren verabschieden muss von denen man gerne noch viel mehr gesehen hätte. Darstellerisch überzeugt die Serie durch junge Mimen, welche wirklich auch wie echte Teenager wirken und bei denen glücklicherweise nicht jeder gleich wie ein Supermodel aussieht. In der ersten Generation von "Skins" waren es der "About a Boy"-Darsteller Nicholas Hoult und Dev Patel, die durch die Serie die Aufmerksamkeit von amerikanischen Filmproduzenten auf sich zogen und vermehrt in großen, amerikanischen Filmproduktionen besetzt wurden: So durfte Patel die Hauptrolle in dem Oscar-nominierten Drama "Slumdog Millionär" und Hoult, der nach seiner Rolle in "About a Boy" kaum noch im Kino auf sich aufmerksam machte, in dem Blockbuster "X-Men: Erste Entscheidung" und dem feinsinnigen Drama "A Single Man" mitwirken.
Durch den großen Erfolg der Serie, die insgesamt auf sechs Staffeln kommt, wurde auch ein US-Remake produziert, welches aber nicht den Charme und die Klasse des Originals aufwies und deshalb schnell wieder von der Bildfläche verschwand. Freunde von hochemotionalen, mitreißenden, clever und vielschichtig erzählten Teen-Drama Serien sollten dieser Serie definitiv eine Chance geben, denn kaum ein anderes Teen-Drama versteht es so gut das Leben und Leiden der jungen Genration auf den Punkt zu bringen wie "Skins".
Merlin
Selbstverständlich muss bei der Betrachtung britischer Fernsehserien auch die über die britischste Sage schlechthin berücksichtigt werden: mit "Merlin" präsentiert BBC einen neuen, zeitgemäßen Blick auf die Geschichten rund um den legendären König Arthur und seine Tafelrunde. Das Besondere der Serie zeigt sich schon an ihrem Titel, denn die Hauptfigur der Geschichte ist nicht Arthur, sondern der Zauberer Merlin. Als junger Mann kommt er an den Königshof von Arthurs Vater Uther Pendragon, um dort vom Hofarzt Gaius unter die Fittiche genommen zu werden – und heimlich zu lernen, mit seinen magischen Kräften umzugehen, denn Magie ist im gesamten Königreich verboten. Kurz nach seiner Ankunft erfährt Merlin außerdem, dass es sein Schicksal ist, Arthur zu beschützen und ihm dabei zu helfen, der prophezeite König zu werden, der über das vereinigte Königreich Albion herrscht. Das einzige Problem: Merlin kann den arroganten jungen Prinzen nicht ausstehen und sieht es überhaupt nicht ein, wiederholt dessen Leben zu retten, ohne dass jemand etwas davon mitbekommen darf.
Inspiriert durch die US-Serie "Smallville", die die Jugendjahre von Superman Clark Kent erzählt, liegt der Fokus der Serie darauf, die Entwicklung des jungen Merlin und des jungen Arthur zu erzählen und wie beide sich langsam mit ihrem Schicksal und vor allem miteinander anfreunden. Gemeinsam besiegen sie gefährliche Fabeltiere, missgünstige fremde Ritter und magische Wesen – dabei geht es in manchen Folgen fast schon slapstickmäßig komisch zur Sache, während andere Episoden höchst dramatisch sind. Die Serie lebt vor allem von ihren grundsympathischen Hauptdarstellern rund um Colin Morgan und Bradley James, die den teilweise recht trashigen Eindruck der Serie vor allem durch die billigen Special Effects mehr als wettmachen. Wer sich ein bisschen in der britischen Sagenwelt auskennt, findet großes Vergnügen daran, die Entwicklung von Arthur, Merlin, Morgana, Guinevere und Lancelot zu verfolgen, da alle Figuren nicht von Anfang an in das Gut/Böse-Schema einzuordnen sind, das ihnen von der Sage vorgegeben wird. "Merlin" ist wunderbar unterhaltsam, auch wenn es sich storytechnisch nicht immer auf dem höchsten Niveau bewegt, aber alleine die toll erzählten Beziehungen von Merlin und Arthur sowie Arthur und Guinevere tragen die Serie seit nunmehr vier Staffeln souverän.
Moritz Stock & Lena Stadelmann - myFanbase
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