Die enttäuschendsten Storylines 2010/2011
How I Met Your Mother... Not Yet (How I Met Your Mother)

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"How I Met Your Mother" ist eine wirklich großartige, kurzweilige, ungeheuer lustige Comedy-Serie, von der man eigentlich nicht genug bekommen kann. Die Charaktere sind allesamt liebenswürdig, es gelingen immer wieder amüsante Storylines und bis auf wenige Episoden hat man jede Woche seine wahre Freude an der Serie. Trotzdem hat die Serie ein Defizit, denn eigentlich geht es darum, wie Ted seine Frau kennen lernt. Und auch wenn man es nachvollziehen kann und akzeptiert hat, dass es nicht in jeder Folge um die Mutter geht und es insgesamt ein langer Prozess sein wird, ist man nach sechs Staffeln nun doch langsam enorm genervt davon, dass man regelrecht hingehalten wird.

Schnitzeljagd

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Ich weiß gar nicht mehr, wieso ich mir überhaupt Hoffnungen gemacht hatte, dass Staffel sechs der Serie vielleicht mal den Schwerpunkt mehr auf die Mutter legt, aber irgendwie denkt man ja, dass auch die Autoren eine Art Plan hatten, als sie die Serie ins Leben gerufen hatten. Immerhin gab es schon zahlreiche kleine Schnipsel in den bisherigen Episoden, die Hinweise zur Mutter geben, also ist da das Große und Ganze existent. Als dann der Staffelauftakt von einer Hochzeit erzählt, in der die Mutter dabei ist, war es irgendwie der Hoffnungsschimmer, an den ich mich klammern wollte. Warum sollten die Autoren auch nicht die Mutter endlich mal einführen? Es geht schließlich um das Kennenlernen. Man hat noch so viel zu erzählen, wenn Ted erst mal eine Frau kennen lernt, die als Mutter zu identifizieren ist. Als würde niemand mehr einschalten, wenn dieses Geheimnis gelüftet ist. Allein schon das Zusammenführen der ganzen Hinweise hätte interessante Episoden zur Folge, die bei mir seit Jahren Vorfreude hervorrufen. Doch die Serienmacher haben andere Pläne und schieben immer wieder alles hinaus. Ted muss sich fast die gesamte Staffel mit Zoey herum schlagen und es passiert nichts weiter. So klammert man sich inzwischen an jede noch so seltsame Begebenheit, die vielleicht als Hinweis zu deuten ist, weil man gar nicht mehr wahrhaben will, dass die Autoren die Suche nach der Mutter so derart vernachlässigen. Was ist also mit Barneys Halbschwester oder der Stieftochter von Zoey? Sind das noch potenzielle Kandidaten oder auch nur falsche Fährten, mit denen sich die Autoren einen Spaß machen. Man fühlt sich beinahe schon verhöhnt.

Ganz besonders enttäuscht war man dann beim Staffelfinale, wo der Makel der Serie auf die Spitze getrieben wird. Nicht nur, dass auch dieses Mal keine Hinweise gegeben wurden, weil Barney im Mittelpunkt der Folge stand und die zwei Sekunden zusätzliche Zukunftsaussicht genau das zeigte, was man seit dem Auftakt schon vermutete. Es gab auch noch eine Szene, in der man als Witz eine Frau als Mutter bezeichnet, um es dann sofort wieder zu negieren. Das kann man als Selbstironie und kleinen Spaß ganz witzig finden, wenn man aber generell schon unglücklich über den völlig stagnierenden Verlauf der Storyline ist, fühlt man sich schon enorm veräppelt. Nach Staffel 5 hatte ich die Hoffnung, dass man das Tempo endlich mal anzieht. Wenigstens war die Staffel insgesamt ganz gut, sodass man nicht auf die Idee kommt, einfach nicht mehr einzuschalten. Trotzdem ist es frustrierend. Es macht eigentlich mehr Sinn, gar nicht mehr darauf zu warten, um sich vor Enttäuschungen zu schützen. Und doch sehe ich es schon kommen, dass ich auch im nächsten Jahr zu diesem Thema in dieser Kategorie schreiben werde, weil die Autoren meiner Ansicht nach völlig falsche Vorstellungen haben, wie die Serie weiter fortgeführt werden soll.

Es ist frustrierend, wenn man jede Staffel an der Nase herum geführt wird, und nur nichts sagende Hinweise zur Mutter bekommt, die mehr dazu führen, dass man sich ärgert, weil die Autoren mit den Zuschauern spielen. In dieser Storyline muss endlich mal mehr kommen, sonst bleibt sie weiter eine einzige Enttäuschung.

Emil Groth - myFanbase

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