FedCon XIX - Freitag, 30. April 2010
Panel: Terry Farrell
Nach Beendigung der Opening Ceremony folgten die drei großen Panels des ersten Tages, was man auch deutlich an der Zuschauerzahl im Publikum merkte, da nur wenige den Saal wieder verließen. Terry Farrell wurde dann erneut mit tosendem Applaus begrüßt und entschuldigte sich dafür, dass sie es in den letzten Jahren nie geschafft hatte zu kommen. Der Grund sei jedoch ihr kleiner Sohn gewesen, weshalb man ihr dies natürlich nicht verübeln konnte.
Da sie nicht genau wusste, wie das Panel nun ablief berichtet sie erst einmal davon, dass sie nun angehende Yoga-Lehrerin sei und am gestrigen Tag gleich einmal einen Yoga-Kurs in Deutschland besucht hatte, der ihr unheimlich gefiel - trotz der Sprachbarriere. Als nächstes berichtete sie von ihrer Gartenarbeit, und dass sich Erdbeeren gar nicht bei ihr im Garten anbauen ließen. Je länger sie sich um Kopf und Kragen redete, desto interessanter wurde es, dann man merkte ihr deutlich an, dass sie nicht so wirklich wusste, was zu tun war und deswegen die eventuell aufkommende Stille gleich mit einigen Geschichten füllte.
Als dann jemand aus dem Publikum rief, sie solle uns etwas vorsingen, war der Höhepunkt ihres Panels erreicht. Terry machte mehr als deutlich, dass die einzige Person, der sie etwas vorsingt ihr kleiner Sohn sei und auch der wüsste, dass sie keine gute Stimme hätte. Nichtsdestotrotz beugte sie sich dem Wunsch und gab ein kleines Ständchen zum besten. Es ist eindeutig, dass sie nicht untertrieben hat, als sie meinte, sie hätte keine gute Stimme, doch genau diese Tatsache, machte sie einfach noch sympathischer. So verlief eigentlich auch der Rest des Panels, da man die ganze Zeit das Gefühl hätte, als würde sie nicht über das nachdenken, was sie auf der Bühne erzählte. Dies lockerte die Stimmung ungemein, entlockte ihr einige Kommentare, die sie wahrscheinlich nie in der Öffentlichkeit erzählt hätte und machte ihr Panel dementsprechend zu einer sehr angenehmen Sache.
Panel: David Hewlett
Der mir bis dato - leider - unbekannte David Hewlett war der nächste Stargast, der die Bühne für sein Panel betrat. Mit einem Bier in der Hand bewaffnet und einem britischen Akzent im Gebäck, konnte er mich sofort überzeugen und ich freute mich auf ein weiteres unterhaltsames Panel.
Seine lockere und witzige Art fruchtete nicht nur bei mir, sondern kam auch bei den anderen im Publikum sehr gut an und der Unterhaltungswert seines Panels war immens und toppte für mich sogar noch das Panel von Manu Intiraymi. Natürlich wurden ihm gleich viele Fragen zu "Stargate Atlantis" und seinem Charakter Dr. Rodney McKay gestellt, bei dessen Antworten deutlich wurde, wie sehr er diesen Charakter mag und welchen Spaß er hat diesen zu verkörpern. Auch David wurde vor dem Hintergrund, dass seine Schwester auf einer der letzten Conventions gesungen hatte, dazu aufgefordert das Publikum mit seinem Gesang zu begeistern, doch er machte schnell klar, dass seine Schwester diejenige mit der guten Stimme in der Familie ist und er sich nicht die Blöße geben wird. Dies verpackte er in einige Sticheleien gegen seine Schwester Kate, die für manche unter Umständen bösartig geklungen haben mögen, für jeden, der selbst Geschwister hat, jedoch vollkommen nachvollziehbar waren und dementsprechend den Saal einmal mehr in schallendes Gelächter versetzten. Der absolute Running-Gag des Panels hatte jedoch weniger mit David selbst, als vielmehr mit den deutschen Fragestellern zu tun. Denn David bemerkte schnell, dass es die deutschen Fans waren, die oftmals mit "I have a two part question... begannen. Somit begann er bei jedem Fragesteller gleich mal zu erraten, ob es sich bei der Person um einen Deutschen handelte und das Schöne war, dass wirklich jeder bzw. jede Deutsche eine mehrteilige Frage stellte.
Neben "Stargate Atlantis" war vor allem sein Film "A Dog's Breakfast", bei dem er nicht nur die Hauptrolle verkörperte, sondern auch das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hatte, ein großes Thema. Vor allem die Besprechung einer Szene versetzte den Saal einmal mehr in schockiertes Gelächter. David wurde von einem weiblichen Fan nämlich auf die Szene angesprochen, in der er sich mit einem Hund eine Zahnbürste teilt. Sie selbst war der Meinung, dass die Szene so geschnitten wurde, dass es nur so aussah, als würden er sich mit dem Hund eine Zahnbürste teilen, doch David gab zu, dass dies zwar eigentlich der Plan gewesen sei, er das Timing jedoch nie hinbekommen hatte, sodass er schließlich wirklich die gleiche Zahnbürste wie der Hund benutze. Nachdem er diese Geschichte berichtet hatte, kam dann Aaron Douglas auf die Bühne, der David zuvor ein neues Glas mit Bier gebracht hatte. Diesmal hatte er jedoch sein Mobiltelefon dabei, da er von ihrem gemeinsamen Freund Paul McGillion, der mit David zusammen in "A Dog's Breakfast" vor der Kamera, die Frage per SMS bekommen hatte, ob es jemand geben würde, der ein besserer Küsser sei als Paul selbst - was eine Anspielung auf den gemeinsamen Film war. Das Publikum tobte sofort und David brauchte die Frage gar nicht mehr beantworten.
Neben diesen Highlights des Panels schwärmte David Hewlett immer mal wieder von der Serie "Dr. Who", von der er selbst ein großer Fan ist. Aus diesem Grund ließ er sich auch nicht lange bitten, als das Publikum ihn dazu aufforderte sich vor die auf der Bühne stehende Telefonzelle zu stellen, damit alle ein Foto von ihm machen konnten. Schnell wurde klar, dass der Großteil im Saal in gerne in der Rolle des Doctors sehen wollen würde - und Davids Äußerungen lassen vermuten, dass er eine solche Chance auch sofort wahrnehmen würde.
Den perfekten Abschluss dieses unglaublich unterhaltsamen Panels bildete die Nebelschwarte, in der sich David plötzlich wieder fand. Doch nicht nur durch die Tatsache, dass er durch seine Überziehung auf einer vergangenen Convention mal Ärger bekommen hatte, sondern auch da James Marsters als nächstes auf die Bühne kommen sollte, beugte sich David den Rauchschwaden, trank den letzten Schluck Bier aus seinem Glas und verabschiedete sich unter tosendem Applaus von der Bühne.
Panel: James Marsters
Der eigentliche Grund, warum ich mich auf die FedCon XIX besonders gefreut hatte - James Marsters - schloss diesen unterhaltsamen Tag schließlich gebührend ab. Wie kein zweiter wurde er - zum Dank der weiblichen Fans - unter donnerndem Applaus vom Publikum empfangen, nachdem Ed Wasser ihn mit den Worten "Sexy Motherfucker James Marsters" ankündigte. Im Gegensatz zu seinen Kollegen erzählte James gar nicht erst etwas, sondern begann direkt mit der Beantwortung von Fragen - dies war wahrscheinlich auch die beste Lösung, da bereits bei seinem Auftauchen auf der Bühne nahezu alle Mikrophone belegt waren. Die erste Frage widmete sich dann seinen Sohn und was dieser über James' Arbeit denkt. James machte jedoch direkt klar, dass sein Sohn keinerlei Interesse an seiner Arbeit hat, denn als er diesem freudestrahlend und vollkommen begeistert von seiner Rolle in "Torchwood" erzählt hatte, fragte dieser ihn nur, ob er am Ende gewinnen würde oder nicht - was James aufgrund seiner Rolle dann leider verneinen musste und somit das Interesse seines Sohnes gleich gegen Null ging. Die einzige Rolle, für die sich sein Sohn begeistern konnte, war die in "Dragonball Evolution", jedoch auch nur bis zu dem Zeitpunkt, als sein Sohn erfuhr, dass es sich dabei keinesfalls um seine Lieblingsserie "Dragonball Z" handelte. Die Geschichte um seinen Sohn erzählte er wirklich niedlich und zeigte durch seine Gestik und Mimik wie das Gespräch zwischen den beiden abgelaufen ist, was beim Publikum sehr gut ankam und für viele Lacher sorgte.
Dann folgten natürlich zahlreiche Fragen zu seiner Rolle Spike in den Serien "Buffy" und "Angel". Dabei kam James nicht nur ins Schwärmen für seine Serienkollegin Juliet Landau, bei der er deutlich betonte, was für ein großes Talent sie ist, und auch berichtete, wie professionell Sarah Michelle Prinze sich am Set verhielt und das er nicht nur aufgrund dessen großen Respekt vor ihr hat. Auf die Frage hin, wie sie privat sei, antwortete er, dass sie eigentlich wie Buffy sei, nur viel witziger. Zugegeben hat er jedoch auch, dass er es ein wenig schade fand, dass man aus Spike so einen handzahmen Charakter gemacht hat, denn er hätte es lieber gesehen, wenn dieser nicht mittels des Chips zu einem guten Vampir geworden wäre. Eine weitere Frage bezog sich auf eine Frage, die vor einiger Zeit auch einmal Anthony Stewart Head gestellt wurde, nämlich zu FanFictions über Giles und Spike. Antonys Antwort damals war: "I'm just wondering who would be on top" - welche direkt an James weiter gegeben wurde. Dieser stellte erst einmal schockiert fest, dass dieses Pairing ihm nie in den Sinn gekommen wäre, da Giles immer soetwas, wie eine Vater-Figur dargestellt hatte, antwortete dann jedoch vollkommen trocken: "Damn. Oh I let Giles be on top. He is the older one. Let him work".
Natürlich war auch James kommende Rolle in "Hawaii 5.0" kurz ein Thema, woraufhin James jedoch weniger Informationen an sich gab, als das Publikum vielmehr mit seinem irischen Akzent zu begeistern. Im Anschluss daran kam die wohl peinlichste Frage des kompletten Tages, die jedoch gleichzeitig für die meisten Lacher im gesamten Saal sorgte. Ein weiblicher ziemlich nervöser Fan von James stellte ihm die (grammatikalisch von mir nicht veränderte) Frage: "What felt Spike when he was fucking Buffy?". Der Saal tobte vor Lachen und James versicherte sich gleich zwei Mal, ob er die Frage nun auch wirklich richtig verstanden hatte, wobei spätestens da kein Auge mehr trocken blieb und jeder seine Bauchmuskeln vor Lachen spürte. Passend dazu lieferte James dann die wunderbare und pädagogisch wertvolle Antwort: "When you really love someboy. When you really really into them. Than sex is more intense. So he felt really good". Als sie dann auch noch danach fragte, ob sie ihn umarmen dürfte, gab James kurz nach, weshalb er sich danach gleich selbst über sich aufregte, da er den anderen im Publikum gleich sagen musste, dass er dies leider nicht bei den anderen machen könnte. Eine Entschädigung für alle gab es dann jedoch, als James der Aufforderung zu singen nachkam. Seine kurze Gesangseinlage haben wir für euch mitgeschnitten:
Neben seiner Rolle des Spike war vor allem sein Gastauftritt in "Torchwood" ein großes Thema. Auf die Frage hin, wer bei einem Kampf zwischen Spike und Captain John Hart gewinnen würde, konnte er spontan keine Antwort geben, sondern stellte erst einmal ein paar Nachfragen zu den Voraussetzungen des Kampfes. Letztlich entschied er sich jedoch für ein Unentschieden. Das Thema "Torchwood" veranlasste James auch gleich dazu über Homosexualität zu sprechen und er machte deutlich, dass dies etwas vollkommen Natürliches sei und zog dafür sogar wissenschaftliche Fakten heran. Für diese Einstellung bekam er gleich tosenden Applaus aus dem Publikum. Daraufhin erzählte er, dass er bereits auf der Theaterbühne schon viele männliche Kollegen küssen musste und seine Freundin bei der Szene in "Torchwood", in der er seinen Co-Star küsste, Regie geführt hatte und vollkommen begeistert davon war, welche Chemie die beiden hatten. Passend dazu erschien auf der Leinwand im Hintergrund ein Wallpaper, in der genau diese Szene abgebildet war und das Publikum kam aus den Begeisterungsbekundungen nicht mehr heraus. Bereits in der Pressekonferenz hatte James dieses Thema angeschnitten und sich darüber aufgeregt, dass bei der amerikanischen Produktion von "Torchwood" überlegt wurde, den Hauptcharakter nicht bi-sexuell auszulegen, wie es in der Originalserie der Fall ist. Für James ist dies vollkommen lächerlich, da dem Charakter so einfach unglaublich viel verloren gehen würde, wobei ihm alle zustimmten.
Am Ende des Panels war klar, dass James Marsters zurecht als großer Stargast der Convention gelistet wurde. Denn nicht nur durch seine Rollen kann er überzeugen, sondern auch als James Marsters selbst. Vollkommen ohne Maske und Skript kann er die Menge durch seine Aussagen und seine Erzählungen begeistern, er wirkt nicht nur unglaublich sympathisch, sondern scheint sich auch dessen bewusst zu sein, wie wichtig es seinen Fans ist, dass er auf sie eingeht. Ich bin zwar eine der Ausnahmen, da ich nie so unglaublich begeistert von Spike war, wie der Großteil der Fans, jedoch ist mir James Marsters durch dieses Panel einfach enorm sympathisch geworden und ich bin dankbar, dass ich ihn einmal live erleben durfte.
Annika Leichner - myFanbase
Weiterlesen - Alles zu den Panels am Sonntag, 2. Mai 2010
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr
23.11.2024 12:44 von Lena
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Ich habe es mir für kommende Woche vorgenommen. War von... mehr