Bewertung

Review: #7.02 9:00 - 10:00 Uhr

Tony Almeida ist dank Jack geschnappt. Das ging schneller als erwartet, aber Tony ist eben nur ein Teil des großen Plans, denn es geht eigentlich um Sangala und das amerikanische Engagement dort. Somit schließt sich also schnell der Kreis, der in dieser Staffel umrundet wird.

Jacks Art

Was wären die Amerikaner nur ohne Jack Bauer? Seine Erfahrung, seine Beobachtungsgabe und möglicherweise sein großes Misstrauen machen ihn einfach einzigartig. Nachdem der Heckenschütze sein Werk vollführen konnte, blieb ihm keine Zeit mehr zur Flucht und Tony musste seinen Mittelsmann beim FBI nutzen, um ihn da irgendwie rauszubekommen. Doch Jack kam es schon seltsam vor, dass der Heckenschütze überhaupt so schnell vor Ort war und vermutet gleich mal eine Unterwanderung im FBI. Und natürlich soll Jack recht behalten. Zunächst wird er aus der Arbeit rausgehalten und einem Agenten zugeteilt, der es über das Herz bringt, sich bei ihm zu bedanken. Das war regelrecht rührend und mehr als überfällig. Jack selbst wusste nicht so ganz damit umzugehen und blieb einfach bei der Wahrheit, doch natürlich hat es ihn auch emotional berührt. Danke für diese schöne Szene, in der ein unbedeutender Agent aus den Herzen vieler Fans gesprochen hat. Jack will frische Luft schnappen und so dem Gespräch entkommen und kaum ist er draußen, ist seine Aufmerksamkeit sofort bei den Details, die sonst niemand bemerkt. Er erkennt den Flüchtigen, lässt seine Ahnung von Renee bestätigen und muss nun Überzeugungsarbeit leisten. Renee will den normalen Weg gehen und Larry informieren, doch Jack weiß es besser und kann Renee davon abhalten. Auf eigene Faust machen sie sich an die unauffälige Verfolgung, um sich zu Tony führen zu lassen.

Renee ist diese Situation unangenehm, nutzt die Zweisamkeit aber, um Jack auf den Zahn zu fühlen und seine Methoden in Frage zu stellen. Zwar verurteilt sie Jack auch, aber sie belässt es nicht einfach dabei, sondern will es genau wissen. Allerdings ist es einfach schwer, Jacks Verhalten zu erklären, wenn man nicht selbst in solchen Situationen ist und genau weiß, dass etwas verschwiegen wird, was von größter Bedeutung ist. Als dann auch noch Larry anruft, scheint Jacks Plan nicht aufzugehen, doch Renee hatte sich nun mal entschieden und macht keinen Rückzieher. Sie gibt Jack seine Chance, denn Tony muss einfach geschnappt werden. Das geschieht dann auch relativ einfach. Tonys Gefährten lassen sich recht leicht überwinden und auch Tony hätte ich etwas mehr Widerstand zugetraut, aber wahrscheinlich war Jack so emotional aufgewühlt und entschlossen, dass Tony nie eine Chance hatte.

Tony

Mensch, Tony, was hast du da nur angestellt? Immerhin ist er nicht der Hauptbösewicht und wenn man es ganz genau nimmt, hat er noch keinem Menschen etwas zuleide getan. Den Zusammenstoß der beiden Flugzeuge hat er im letzten Moment verhindert und die Aktion als Warnung verkauft. Es gab auch schon Terroristen, bei deren Warnungen viele Menschen gestorben sind. Das kann man Tony also auf der Habenseite gutschreiben. Er ist nicht plötzlich böse und rücksichtslos, sondern verfolgt offenbar eigene Ziele. Was genau das ist, will er vorerst nicht sagen. Das Zusammentreffen mit Jack erwidert er mit Schweigen und einem harten Gesichtsausdruck, der zeigt, dass er alles andere als begeistert ist. Aber ob er wirklich so bald bereit ist, eine Aussage zu machen und dem FBI weiter zu helfen, halte ich für unwahrscheinlich. Dazu scheint er zu entschlossen und als ehemaliger CTU-Agent lässt er sich bestimmt auch nicht so leicht überreden. Trotzdem ist das Bedürfnis groß, gleich die nächste Episode zu schauen, um den Fortgang dieser Geschichte zu verfolgen.

Verbindung nach Sangala

Nun ist klar, wie die Entführung und der einhergehende Vorfall auf dem Flughafen mit der Präsidentin zu tun haben. Ihre Entscheidung, sich in Sangala zu engagieren und den gestürzten Präsidenten zu unterstützen, damit die Rebellen geschlagen werden und der Völkermord ein Ende haben wird, stößt bei der Gegenseite natürlich auf wenig Symphatie. Doch da sie diesen Schritt offenbar vorhergesehen haben, ist es ihnen gleich möglich, sich gegen diesen Schritt zu wehren. Tony hat die Technik nicht für sich benötigt, sondern weitergegeben und diese ist nun in den Händen von Dubaku, einem engen Vertrauten von Colonel Juma. Das ist mal ein gutes Druckmittel. Die Möglichkeiten der Tötung von Tausenden von Amerikanern scheinen unbegrenzt und die Präsidentin muss sich offenbar entscheiden, welchen Menschen sie das Leben retten soll. Der Zuschauer hat dadurch wieder eine Katastrophengarantie.

Selbstmord?

Was noch etwas nebenher läuft, ist die Geschichte um Henry Taylor, den Ehemann der Präsidentin. Er überwindet den Selbstmord seines Sohnes nicht und hinterfragt jede Kleinigkeit. Er glaubt niemandem, der den Selbstmord bestätigt oder akzeptiert und kommt dadurch nicht zur Ruhe. Nun hat er Samantha Roth, die Freundin seines Sohnes aufgesucht, um neue Hoffnung zu erlangen. Die Verzweiflung ist groß und er wird sogar handgreiflich, weil Samantha für all seine Vorwürfe Ausreden hat, die zwar möglich wären, aber natürlich ist all das anzuzweifeln, denn sonst würde es nicht so viele Minuten der Serie in Anspruch nehmen. Bleibt natürlich weiterhin die Frage, was genau der Mord mit der gesamten Geschichte zu tun hat und wer dafür überhaupt verantwortlich ist. Doch eins nach dem anderen. Schließlich sind wir erst in der zweiten Episode.

Fazit

Noch ist das Tempo für "24 – Twenty Four"-Verhältnisse recht gemächlich, aber selbst das ist schon sehr spannend und da sich die ersten Verknüpfungen bilden, kann man von einer gelungenen zweiten Episode sprechen.

Emil Groth – myFanbase

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