Review: #6.02 Aufstand der Idioten (1)

Wie der Zuschauer am Ende der letzten Episode erfahren durfte, hat Liz Lemon einen neuen Freund. Klar, dass es in dieser Episode primär darum geht, dahinter zu kommen, wer Liz so glücklich macht, dass sie sich von nichts und niemand mehr ärgern lässt. Es ist schon ein wenig eigenartig gewesen, mitanzusehen, wie Liz fast schon gleichgültig gegen jegliche Nervattacke ihrer Kollegen angegangen ist. Umso neugieriger ist man auf den neuen Mann an ihrer Seite ist. Und lange werden wir nicht auf die Folter gespannt und dürfen ihn kennenlernen. Und wie es für die Show üblich ist, konnte für die Rolle eine namhafte Persönlichkeit aus dem Showbiz gecastet werden. Kein geringerer als James Marsden konnte für die Rolle gewonnen werden.

"I saw you, Lemon. At the movies, last night, with your mouth on a man. Why would you keep this from me after all of our time together?"

Natürlich war auch nach letzter Woche klar, dass Jack nicht locker lassen würde, herausfinden zu wollen, wer der mysteriöse Neue an Liz' Seite ist. Liz windet sich zunächst und versucht, so wenig wie möglich über ihren Lover herauszurücken, mit dem sie sich immerhin schon seit drei Monaten trifft. Ein klein wenig hatte ich darauf gehofft, dass Liz dieses Mal das große Los gezogen hat und einen netten, normalen Typen gefunden hat, der sie einfach nur glücklich macht. Nun hat sich diese Hoffnung schon wieder etwas verflüchtigt, nachdem wir Criss – ohne H und mit zwei S – näher kennen lernen durften.

In der Tat scheint Liz mit ihm glücklich zu sein. Er ist einigermaßen kultiviert, weiß sich auszudrücken und behandelt Liz sehr liebevoll. Auf der anderen Seite ist er ein verspieltes kleines Kind geblieben, das nicht so recht weiß, was es mit seinem Leben anfangen soll. Er träumt von einem Gourmet-Hot-Dog-Truck und sucht tagsüber nach Geldgebern für sein aberwitziges Unterfangen. Den Rest des Tages sitzt er auf seiner Couch und sieht fern. Nicht unbedingt diejenige Art Mann, mit der frau in eine sichere Zukunft steuern möchte. Aber alles in allem scheint Criss sein Herz am rechten Fleck zu haben. Zwar wirkt er auf den zweiten Blick wie ein kleiner Schmarotzer, aber vielleicht ist dies auch nur Jack Donaghy, der sich nicht nur in Liz' Kopf geschlichen hat, sondern auch dem Zuschauer weiß machen will, dass ein Criss ohne H und zwei SS niemals ein anständiger Mann sein kann. Geben wir Criss also noch eine Chance, zu beweisen, dass er es wirklich ernst mit Liz meint und nicht einfach nur ein unreifes Kind mit einer lächerlichen Idee ist, dass Liz nach Strich und Faden verarscht.

"Tracy has organized a protest of NBC by his fellow idiots." "He what? No, no, no, no, no. We need idiots."

Die ruhige, gelassene Liz ist in dieser Episode glücklicherweise noch nicht ganz verschwunden, obwohl es ihr vor allem Tracy nicht leicht macht, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie für ihn typisch lässt er mal wieder einen unbedachten Kommentar fallen und beleidigt damit Homosexuelle, die daraufhin sofort einen Protest vor dem NBC-Gebäude organisieren. Und da die Gemeinschaft der Homosexuellen eine der größten Gemeinschaften New Yorks sind und unglaublich hartnäckig sein können, appelliert Liz an Tracy, die Sache wieder gerade zu biegen, was darin endet, dass sie selbst eine Erklärung für ihn via TV verbreiten lassen soll, weil Tracy nicht so ganz einsieht, was er falsch gemacht haben soll.

Liz bezeichnet Tracy in dieser Erklärung mehr oder minder absichtlich als Idioten, denn dies ist wohl die einfachste Art und Weise, Tracys unbedachten Ausrutscher vor Publikum zu erklären. Womit sie nicht gerechnet hat, ist, dass Tracy diese Entschuldigung in seinem Namen und die Beleidigung seiner selbst ungeheuer persönlich nimmt und daraufhin seinerseits einen Protest der Idioten organisiert, dem sich sogar die Schauspielerin Denise Richards anschließt, die sich leidenschaftlich als Idiotin outet. Liz kümmert sich nicht weiter darum, bis Jack ihr klar macht, dass die Gruppe der Idioten ihre größte Fangemeinde ausmacht und mit dem Protest die Zukunft von TGS auf dem Spiel steht.

"But we have to help Mr. Hornberger. What do we do?" "I don't know. But I know someone who does."

Inmitten der ganzen Protestaktionen legt auch der Hausmeister Subhas seine Arbeit nieder, woraufhin Jenna Kenneth um Hilfe bittet, als eine Glühbirne in ihrer Umkleide durchbrennt. Dabei passiert den beiden mal wieder ein kleines Missgeschick und es droht eine mittlere Katastrophe, als Pete, genervt von der Situation um Tracy, Zuflucht genau im dem Raum sucht, in dem Kenneth und Jenna eine ganze Kiste voller Quecksilber-gefüllter Leuchten fallen lässt. Als sie Pete schlafend in dem Raum finden und er sich von beiden nicht wecken lässt, geraten sie in Panik. Sie suchen händeringend nach einem Ausweg, wie sie Pete vor dem sicheren Tod retten können, aber gleichzeitig verheimlichen können, dass sie in den Vorratsraum des Hausmeisters eingebrochen sind, was Kenneth den Job kosten würde und Jenna mal wieder in ein schlechtes Licht rücken würde.

Da sie beide absolut ratlos sind, rufen sie schließlich den einen Mann an, der alles noch zum guten wenden könnte – ihren guten alten Freund, Kelsey Grammer. Der frisch gebackene Golden Globe-Gewinner ist natürlich gleich zur Stelle, lässt sein Pokterspiel, bei dem sie ihn gerade "gestört" haben sausen und setzt sich in den nächsten Bus zum NBC-Gebäude.

Fazit

Just mit dem Moment, als Liz erkennt, dass Jack sich auf gemacht hat, herauszufinden, welcher Typ Criss ist und ihm einen Scheck über 10.000 Dollar ausgestellt hat, endet die Episode abrupt. Und ein Blick auf die Uhr verrät, dass tatsächlich schon wieder zwanzig Minuten um sind. Gerade als es anfing, so richtig interessant zu werden, müssen wir schon wieder aufhören. Umso mehr freue ich mich nun auf die kommende Episode, denn vor allem die Kombination Grammer-Jenna-Kenneth verspricht ungeheures Comedy-Potential und ich bin mir sicher, dass auch zwischen Jack und Liz (und Criss) noch so einiges passieren wird, was die Lachmuskeln strapaziert.

Melanie Wolff - myFanbase

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