Bewertung

Review: #1.06 Das weiße Licht

Die Katze ist aus dem Sack! In dieser Episode erfahren wir, wer für die Entführung, Rückkehr und Veränderung der 4400 verantwortlich ist. Es waren Menschen aus der Zukunft, die Maia, Shawn, Richard, Lily und Co. entführt und mit neuen Gaben zurückgeschickt haben, um den Lauf der Geschichte positiv zu verändern. Nach dieser Auflösung war ich im ersten Moment regelrecht erleichtert - Gott, sei Dank, keine Aliens!

Das Thema Außerirdische ist nach zahlreichen guten, wie auch weniger guten Filmen und Serien doch schon etwas ausgelutscht, so dass ich froh bin, dass "4400 - Die Rückkehrer" nicht in die gleiche Kerbe schlägt. Es mag bequem sein, in Science-Fiction-Storys immer Fremdlinge von anderen Planeten für das Verschwinden oder seltsame Verhalten von Menschen verantwortlich zu machen, doch originell ist es deshalb noch lange nicht. Die Idee, dass Menschen aus der Zukunft am Werk sind, gefällt mir gut, denn es macht einfach deutlich mehr Sinn, dass Menschen selbst versuchen, das Schicksal der Menschheit zu beeinflussen, als dass dies irgendwelche Aliens tun.

Überdies erfahren wir in dieser Episode, dass Richard wohl tatsächlich der leibliche Vater von Lilys Baby ist und dass Jordan seine ganz eigenen Pläne hat. Angesichts der von Beginn an starken emotionalen Verbindung zwischen Richard und Lily ist die Erkenntnis, dass beide entführt wurden, um gemeinsam ein Kind in die Welt zu setzen, durchaus stimmig. Dass Jordan nicht der selbstlose Wohltäter ist, als der er sich gerne präsentiert hat, war eigentlich auch klar.

Weiterhin bricht Shawn nun endgültig mit seiner Familie, als er im Streit um Nikki seinen Bruder Danny mit seiner Fähigkeit beinahe tötet. Diese Eskalation hat sich von der ersten Episode an angedeutet, wurde durch die "zwei Brüder und eine Frau"-Konstellation geradezu herbeigezwungen und weckt daher keine großen Emotionen mehr bei den Zuschauern, doch dass Shawn zu Jordan flüchtet, bietet natürlich viel Potential für zukünftige Storys.

So richtig schön auf die Nerven ging mir in dieser Episode der Charakter Warren Lytell. Der gute Mann wurde schon in der vorherigen Episode als klassischer Arschloch-Agent eingeführt; als Beamter, der seinen eigenen Leuten nur Steine in den Weg legt und Menschenleben gefährdet, da er vor lauter Karrierestreben und Besserwisserei die Zusammenhänge nicht durchschaut und die Sensibilität eines Vorschlaghammers besitzt. Solche Charaktere dienen natürlich immer dem Zweck, es den Helden noch schwerer zu machen, sie aber gleichzeitig noch besser aussehen zu lassen, da sie sogar unter den vermeintlich "Guten" die einzig wirklich Guten sind. So durchschaubar diese Masche auch ist, funktioniert sie doch immer wieder, wenngleich ich trotzdem auf den Charakter Warren Lytell gut und gerne hätte verzichten können.

Fazit

Das Finale der ersten Staffel bietet eine gute Antwort auf die Grundfrage der Serie und verspricht interessante neue Entwicklungen, geht jedoch auch einige sehr vorhersehbare Wege.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "4400 - Die Rückkehrer" ansehen:


Vorherige Review:
#1.05 Feuerprüfung
Alle ReviewsNächste Review:
#2.01 Der Weckruf (1)

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "4400 - Die Rückkehrer" über die Folge #1.06 Das weiße Licht diskutieren.