Review: #7.01 Hunger
Die "Akte X"-Episode #7.01 ist in zweierlei Hinsicht besonders: Zum einen verfolgen wir Zuschauer den Inhalt der Folge aus Sicht des "Monsters", während Mulder und Scully die Antagonisten zu sein scheinen, und zum anderen wird die Frage gestellt, ob man etwas sein kann, was man nicht ist.
Aus der Sicht des "Monsters"
Die Macher von "Akte X" lassen sich ja immer mal wieder gerne etwas Neues einfallen, um die X-Philies auch innerhalb der "Fall-der-Woche-Episoden" bei Laune zu halten. Dieses Vorhaben klappt fast ausnahmslos, so wie auch in dieser Folge. Den Fall der Woche aus Sicht des Monsters zu schildern, so dass dieses zum Protagonisten wird, mit dem man mitfiebert und vice versa Mulder und Scully zu den Antagonisten macht, ist ein genialer dramaturgischer Schachzug. Rob Roberts kann einem nämlich wirklich Leid tun. Er ist eine genetische Anomalie - halb Mensch, halb fleischfressendes Monster - und versucht mit Willenskraft und Motivations-Mantras gegen seine Natur anzukommen. Das gelingt ihm aber nur zum Teil, weshalb irgendwann nach und nach mehrere Opfer seinen Weg pflastern. Es darf öfters ein Fall der Woche aus Sicht des Monsters gezeigt werden - das verspricht Abwechslung und Spannung. Mal abgesehen davon ist es auch interessant, Mark Pellegrino als Halbgangster zu sehen in einer Zeit, in der er noch nicht Luzifer in "Supernatural" darstellte. Schon in "Akte X" konnte man allerdings erkennen, dass er sich wunderbar für den undurchsichtigen Antagonisten oder Bösewichten eignet.
Ansonsten ist der Fall der Woche relativ ereignisarm und mehr als durchschnittlich. Wäre nicht der spezielle dramaturgische Kniff, könnte man die Episode durchaus vergessen und bei einem Re-Run gerne überspringen. Mich fesselt die Folge rein inhaltlich überhaupt nicht.
Kann man sein, wer oder was man will?
Lediglich die fast schon philosophische Frage, ob man sein kann, wer oder was man will bzw. ob man gegen seine Natur verstoßen kann, rettet die Episode insofern, als dass man ihr dann doch etwas Aufmerksamkeit schenken sollte. Festzuhalten bleibt, dass man nun mal gegen die Natur nichts machen kann. Ein wildes Tier wird immer ein wildes Tier bleiben. Und somit auch den Trieb haben zu töten, um zu fressen und zu überleben. Egal wie viele Stunden beim Therapeuten auf der Couch verbracht oder Motivationsseminare besucht werden. So ist zum Beispiel ein Wolf ein Wolf oder ein Pinguin ein Pinguin und das ist auch gut so.
Diese Allegorie könnte man natürlich auch auf uns Menschen übertragen. Vor allen Dingen auf die unterschiedlichen Kulturen und Weltanschauungen, die es auf der Erde gibt. Können wir wirklich alle miteinander friedlich und grenzenlos interagieren oder hat es seinen berechtigten Sinn, dass sich Gruppen verschiedener Interessen (Parteien, Vereine, Regionen, Sezessionsbewegungen, ...) bilden und voneinander abgrenzen? Wenn man also möchte, kann man auch eine philosophische Note in dieser Folge ausmachen.
Fazit
Die "Akte X"-Episode #7.01 ist in zweierlei Hinsicht besonders: Zum einen verfolgen wir Zuschauer den Inhalt der Folge aus Sicht des "Monsters" und zum anderen wird die Frage gestellt, ob man etwas sein kann, was man nicht ist. Ersteres ist unterhaltsam, letzteres aus philosophischer Sicht interessant. Ansonsten ist die Folge eher durchschnittlich und darf bei einem Re-Run gerne übersprungen werden.
Alexander L. - myFanbase
Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: HungryErstausstrahlung (US): 22.11.1999
Erstausstrahlung (DE): 23.10.2000
Regie: Kim Manners
Drehbuch: Vince Gilligan
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