Bewertung

Review: #8.17 Feuer und Asche

Foto: David Duchovny & Robert Patrick, Akte X - Copyright: 2001 Fox Broadcasting; FOX
David Duchovny & Robert Patrick, Akte X
© 2001 Fox Broadcasting; FOX

In der "Akte X"-Episode #8.17 Feuer und Asche erwartet uns das Böse in Form eines Virus sowie eine emotionale Verknüpfung des Falls mit John Doggetts Vergangenheit. Gleichzeitig muss sich Fox Mulder erst mal wieder an sein neues Leben gewöhnen.

Faktor X: Das Böse als Virus

Den Faktor X dieser Folge von "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" erachte ich einmal wieder als sehr interessant. Nach Mulders Theorie stellt sich das Böse als eine Art Virus dar, welches einen Menschen als Wirt befällt und diesen solange heimsucht, bis er stirbt. Nach dem Tod des Menschenwirts springt das Virus dann auf den nächsten Menschen, der sich in seiner Umgebung befindet, über. Dieses Überspringen bzw. das Befallen eines Menschen wird erst dann möglich, wenn der entsprechende menschliche Wirt anfällig für das Böse ist, sprich dessen Körper-Seele-Geist-Harmonie aus der Balance gerät. Ähnlich wie sich Viren oder Bakterien bei einer offenen Wunde in den menschlichen Organismen einschleusen, so tut dies auch das Böse, wenn eine mentale Wunde bei einem Menschen gegeben ist; sei es in Form von Trauer, von Hass, von Angst oder von Zorn. Dieses Bild bzw. diese Analogie gefällt mir und kann vom psychologischen Standpunkt her sicherlich den ein oder anderen Vorfall plausibel machen. Natürlich übertreibt es "Akte X" dahingehend wieder etwas, indem es wissenschaftliche Sachverhalte so übertreibt oder überspitzt, dass man sich im Reich des Unglaublichen wiederfindet. Sicherlich ist der Faktor X nichts gänzlich Neues, aber die Art und Weise, wie der Fall der Woche aufgearbeitet wird, weiß durchaus zu gefallen.

Doggetts Vergangenheit oder auch: Zu viele Köche verderben den Brei

Nicht zu gefallen weiß der Teilbereich der emotionalen Dramen innerhalb der Teamdynamiken des FBI. Es hätte mehr als ausgereicht, wenn Doggett zusammen mit Reyes in dem Fall der Woche Parallelen zu dem Fall seines Sohnes Luke gezogen hätte. Das wiederum hätte dazu führen können, dass John Doggett mit seiner Vergangenheit Frieden schließt, so wie es bereits Mulder und Scully in der 7. Staffel tun durften. Eine Doggett-zentrierte Episode wäre also dahingehend eine runde Sache gewesen.

Da man aber nicht nur Doggetts Persönlichkeit weiterentwickeln und seine Vergangenheit klären musste, sondern auch Mulders Weg zurück in die Realität aufzeigen sowie Scullys Schwangerschaft mit einbinden wollte, wirkt das Ganze doch recht fahrig, unstrukturiert und gehetzt. Allein die Tatsache, dass alle vier Ermittler (Mulder, Scully, Doggett und Reyes) einiges an Screenzeit bekommen in einem Fall der Woche ist ja schon ambitioniert. Dass dann aber noch alle in ihrer eigenen Entwicklung dargestellt wurden, sprengt dann doch etwas den Rahmen einer Episode. Da hätte man lieber die Charakterentwicklungen in zwei separate Folgen gepackt. Denn statt Mitgefühl für Doggett, Mulder, Scully oder Reyes zu empfinden, wird man als Zuschauer emotional hin- und hergerissen und im wahrsten Sinne des Wortes mit Dramen überfahren. Denn das "Tetralemma" aus Mulder, Doggett, Reyes und Scully, die zusammen noch so gar nicht harmonieren, ist nicht nur anstrengend mit anzusehen, sondern wird auch nicht wirklich aufgelöst. Auch wenn Doggett nun etwas mehr "glaubt", so stimmt die Teamchemie nach wie vor nicht unter unseren Ermittlern. Mulder wirkt zudem immer noch wie ein Fremdkörper im neuen "Akte X"-Kosmos und Reyes erinnert so ein bisschen an eine pseudo-spirituelle Kräuterhexe.

Auf den Punkt: Wenn man es schon nicht schafft, das alte "Akte X"-Feeling um Mulder und Scully herzustellen, dann doch bitte wenigstens die Charaktere Schritt für Schritt weiterentwickeln und erst dann gelungen zusammenführen. Für den Moment gilt in "Akte X" das Motto "zu viele Köche verderben den Brei".

Insider & Hintergründe

  • Diese Episode ist die erste Episode, in der alle vier X-Agenten in Form von Mulder, Scully, Doggett und Reyes zusammen arbeiten.
  • Der englische Originaltitel "Empedocles" bezieht sich auf einen griechischen Gelehrten und auf einen Unterwasservulkan.
  • Die Schauspielerin Denise Crosby (Dr. Mary Speake) ist Sci-Fi-Fans aus der Kult-Serie "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" bekannt. Dort verkörpert sie Lt. Tasha Yar.

Fazit

In der "Akte X"-Episode #8.17 Feuer und Asche erwartet uns das Böse in Form eines Virus sowie eine emotionale Verknüpfung des Falls mit John Doggetts Vergangenheit. Leider wird der Zuschauer in einer an sich guten Folge gemäß dem Motto "zu viele Köche verderben den Brei" zu sehr mit Eindrücken überfrachtet.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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