Bewertung

Review: #2.06 Seilbahn zu den Sternen

Der zweite Teil der Doppelfolge dreht sich natürlich komplett um das Verschwinden von Dana Scully, mit dem wir im Cliffhanger der letzten Episode schockiert wurden. Im Prinzip kommt es nun aber noch schlimmer.

Noch näher zu den Sternen

Es ist mal wieder Mulders fantastisches Talent, Informationen in Zusammenhänge zu bringen, die sonst niemand sieht. Dadurch erreicht er die Spur zu Scully, die er um alles in der Welt retten will. Dafür geht er ein großes Risiko, was wieder mal deutlich macht, wie wichtig ihm die Agentin geworden ist. Wie Mulder ohne jede Sicherung die Seilbahn entlang klettert, war schon regelrecht idiotisch. Für sein Leben geht es noch mal gut aus, Scully kann er aber nicht mehr retten. In der Folge wurde schön dargestellt, welche Emotionen das bei Mulder auslöst. Seine Aggressivität gegenüber Barry, den er beinahe umbringt, war vollkommen nachvollziehbar, aber eben auch sehr unerwartet. Eigentlich muss auch Mulder klar gewesen sein, dass Barry nur ein Opfer ist, aber seine Trauer und Furcht, die Wiederholung der Entführung seiner Schwester durchmachen zu müssen, trieben ihn fast in die rohe Gewalt. Scully hat das alles nicht geholfen. Sie liegt mit aufgeblähten Raum irgendwo rum und muss offenbar Experimente über sich ergehen lassen.

Die Rolle von Krycek

Wer dafür verantwortlich ist, wird nicht wirklich deutlich, aber man bekommt doch ein immer klareres Gespür für die Verschwörung. Dass der Raucher mit drin steckt, ist letztlich seit dem Piloten klar. Dass sein Einfluss riesig ist, wurde auch immer wieder deutlich. Diese Episode bietet einige neue Hinweise und Andeutungen, die zwar nur weitere sehr kleine Puzzleteile in einem riesigen Bild darstellen, aber es geht immerhin vorwärts. Fokussiert ist dies zunächst auf Krycek, der eigentlich nur versucht, alles richtig zu machen, und unter der geringen Kommunikation mit Mulder leidet. Er fühlt sich immer außen vor und ist entsprechend ein wie geschaffen für den Fiesling, der dafür sorgt, dass Scully nicht gerettet werden kann. Mulder hatte mit seiner Skepsis also recht oder hat seine Skepsis Krycek nur dazu verführt, dem Raucher zu folgen? Wie auch immer. Er macht das in dieser Episode sehr resolut seine Arbeit und stellt auch die richtigen Fragen, als er mit dem Raucher im Auto sitzt. Warum Mulder nicht einfach beseitigen? Das ist sicherlich die Frage, die sich immer wieder Leute gefragt haben und denen sich die Autoren erwehren müssen. Die Antwort ist simpel und sichert das Fortbestehen der Serie. Mulder darf nicht sterben, weil sonst aus der Religion eines Mannes ein Kreuzzug wird. Es ist also einfach, nur mit einer Person umgehen zu müssen, als wenn zig Trittbrettfahrer aus dem Boden schießen. Ich kann mit der Erklärung ganz gut leben.

Krycek versteht es so weit auch und ist bereit, weiteren Befehlen Folge zu leisten. Barry stirbt also und Mulder ist nun eindeutig klar, dass die Regierung, das Militär oder sonst wer in die gesamte Szenerie verwickelt ist. Krycek ist nun auch verschwunden, aber ich bin mir sicher, dass man ihn wiedersehen wird. Allein schon sein Engagement und sein jugendlicher Drang nach Antworten machen klar, dass die Figur noch viel mehr zu bieten hat. Immerhin stellten ihn die Antworten, gerade in Bezug auf Scully, nicht wirklich zufrieden.

X-Akten wieder offen

Sehr interessant war dann natürlich noch der Epilog der Doppelfolge. Mulder ist nahezu mutlos und verzweifelt, einfach nur aufgebracht, dass er nichts gegen DIE unternehmen kann. Sie waren mal wieder zu nah dran, wie ihm der immer in Rätseln sprechende Mr. X versicherte. Mulder weiß jetzt aber, dass der Raucher dazu gehört und versucht Skinner auf den Zahn zu fühlen. Dieser muss den Drahtseilakt zwischen Befehlen von oben und seiner Loyalität nach unten vollziehen. Es wird deutlich, dass er eigentlich nichts weiß (beziehungsweise zu wissen vorgibt) und eigentlich immer ein Interesse daran hat, dass seine Leute ordentlich arbeiten können. Er macht sich große Sorgen um Scully, kann Mulder verstehen und sieht, dass der Raucher eine spezielle Rolle spielt. Viele Möglichkeiten hat er nicht, aber die eine, nämlich die Öffnung der X-Akten, nutzt er. Dabei zeigt sich nicht nur, dass er auch ein Interesse daran hat, dass Mulder erfolgreich ist und die Wahrheit aufspürt. Er scheint also auf Mulders Seite zu sein und könnte sich noch als wichtiger Freund erweisen.

Fazit

Diese Episode macht einen großen Schritt im Gesamtmysterium. Sie liefert zwar in erster Linie neue Fragen, liefert aber auch ein paar Zusammenhänge, welche die Komplexität der Serie gut zum Ausdruck bringen.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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