Bewertung

Review: #2.10 Rotes Museum

Wenn Jugendliche in einem Dorf entführt werden und sich an nahezu nichts mehr erinnern, dann könnten Außerirdische ihre Finger im Spiel haben (wenn sie welche haben). Allerdings würden diese wohl niemals "He is one" auf den Rücken der Opfer schreiben. Also muss es doch etwas Natürlicheres sein.

Hormone

Es ist fast schon unglaublich, dass tatsächlich ganz normale, also nicht mysteriöse Umstände zum Fall der Woche führen. Keine Außerirdischen, keine Kreaturen, die sich anders ernähren, außergewöhnliche Eigenschaften nutzen oder sonstige biologische Abnormitäten aufweisen und eine Leber als Nahrung brauchen oder oder oder. Nein, es ist einfach nur ein Mann, der Jugendliche entführt und markiert. Etwas mysteriös wird es dann aber doch, denn die Markierung erfolgt, weil an den betreffenden Jugendlichen mit unbekannten, womöglich außerirdischen Stoffen experimentiert wurde. Angebliche Hormone sorgten dafür, dass die Jugendlichen nie krank wurden. Also doch! Es gibt einen gemeinsamer Nenner. Als Zuschauer war man zunächst sehr ahnungslos, was vor sich geht. Das ist prinzipiell gut und die Tatsache, dass ein Mensch quasi aus Protest die Entführungen durchgeführt hat, machte den Fall im Vergleich zu vielen anderen Folgen auch sehr abwechslungsreich. Doch so richtig zünden wollte auch diese Episode wieder nicht. Irgendwie fehlt es den Episoden derzeit an Tempo, an Schwung, teilweise auch an Witz und Kreativität. Einfach nur mysteriös und leicht irreführend reicht nicht mehr aus. Vor allem dann nicht, wenn man die vielen noch kommenden Episoden in dunkler Erinnerung hat, die auch ohne große Fortentwicklung des großen Handlungsstranges begeistern können und unvergesslich sind. Zumal mir in dieser Episode auch sehr das Mitleid mit den Opfern gefehlt hat, weil diese gegen die Sekte pöbelten. Dass diese auch noch im Spiel war, erinnerte sehr an die Episode #1.14 Verlockungen und konnte deshalb als Ablenkung vom eigentlichen Fall nicht wirklich begeistern, auch wenn ich diese Sekten immer wieder spannend finde. Da hat es diese eher durchwachsene Geschichte dann eben schwer gegenüber anderen Folgen mitzuhalten.

Einflussreich

Dabei ist diese Episode nicht mal gänzlich uninteressant für die Serie. Also mal so eben überspringen kann man die Episode wohl gar nicht, wenn man jedes Detail des Mysteriums mitnehmen möchte. Die Experimente sind nämlich nicht irgendein Hobby eines verrückten Wissenschaftlers sondern gut organisierte Durchführungen der Regierung. Was genau sie herauszufinden versuchen, ist nicht klar, doch mit außerirdischer DNA rumzuspielen, sorgt schon für Hinweise auf die Idee, einem Alien-Mensch-Hybriden zu erschaffen. Vom eigentlichen Ausmaß ist noch nichts zu erahnen, aber die Regierung hat natürlich großen Einfluss und schafft es auch hier wieder, rechtzeitig einzugreifen. Dass Scully den Mann wieder erkennt und sogar noch als Mörder von Deep Throat identifizieren kann, war so sicherlich nicht gewollt. Das Agentenduo bekommt also wieder ein Gespür dafür, dass sich ihre Gegner auf der Suche nach der Wahrheit offenbar überall verstecken und hinter jeden Fall ein weiterer Schritt stehen könnte. Natürlich kommt man sonst an keine Infos, weil Mulder es nicht schafft, den Kerl lebend zu erwischen und der zornige Sheriff das Problem auf seine Weise löst.

Fazit

Trotz guter Ansätze bleibt die Episode im Mittelmaß, vor allem, wenn man weiß, was noch alles möglich ist. So ein bisschen hängt die zweite Staffel gerade durch.

Emil Groth – myFanbase

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