"Akte X" bei den "Simpsons"
"Die Simpsons" verfügen nicht nur über eine enorme Zahl an Haupt- und Nebencharakteren, immer wieder lassen sich auch amerikanische Stars und Sternchen auf das gelbe Abenteuer ein. Egal ob prominente Musiker, Schauspieler, Moderatoren oder Sportler, alle wollen sich in der am längsten laufenden Abendserie verewigen. Meist synchronisieren die Stars ihre Alter Egos dabei sogar selbst, was in der deutschen Synchronisation meist jedoch unter geht.
Für die Episode #8.10 Die Akte Springfield konnten unter anderem die Hauptdarsteller der erfolgreichen Mysteryserie "Akte X", David Duchovny und Gillian Anderson, gewonnen werden.
Inhalt
Nach ein paar Bierchen zuviel nimmt Moe Homer die Autoschlüssel ab und der betrunkene Familienvater muss wohl oder übel zu Fuß nach Hause gehen. Dabei gerät Homer vom Weg ab und verirrt sich in einem nahe gelegenen Wald, wo ihm schließlich ein grün-leuchtendes Alien erscheint. Homer gerät in Panik und läuft davon. Am nächsten Morgen erzählt er seiner Familie davon, doch keiner will ihm glauben, dass er ein echtes Alien gesehen hat. Als Homer sich mit seiner Entdeckung an die Polizei wendet, tauchen plötzlich die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Mulder auf, um herauszufinden, was es mit der angeblichen Sichtung von Außerirdischen in der amerikanischen Kleinstadt auf sich hat.
Kritik
Der Titel der Episode "Die Akte Springfield" lässt bereit erahnen, dass dieses Mal eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre gehörig durch den Kakao gezogen wird. Bereits im Vorspann bedient man sich der in "Akte X" bekannt gewordenen Zeile "Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen" (Englisch: The Truth is out There) und macht aus ihr kurzerhand "Die Wahrheit liegt nirgendwo da draußen" (The Truth is not out there). Auch die Szenen-Überblendungen mit den Ort- und Zeitangaben wurden eins zu eins aus der Serie übernommen.
Natürlich durften in einer Folge über Außerirdische auch die Ermittler Dana Scully und Fox Mulder nicht fehlen. David Duchovny und Gillian Anderson synchronisierten die gelben Pendants ihrer "Akte X" - Charaktere selbst und auch die deutschen Synchronsprecher der beiden Darsteller konnten für die Folge gewonnen werden, so dass auch der deutsche Zuschauer erahnen kann, dass die Darsteller im Original selbst synchronisiert haben.
Die Episode hält ein paar tolle Szenen bereit, in denen man sich schier wegwerfen kann vor lachen, doch das richtig interessante sind die winzigen Anspielungen auf die Serie, die dieser Folge als Vorlage diente. So findet sich beim Lügendetektortest ein geheimnisvoller rauchender Mann in der Ecke des Zimmers und beobachtet Homer und die Ermittler. Außerdem hängt im Büro von Mulder und Scully ein Poster mit der Aufschrift "I Want to Believe", ganz wie in der Serie. Auch vor David Duchovnys Vergangenheit im Erotikggeschäft wird nicht halt gemacht. Als der Zeichentrick-Mulder seine FBI-Marke zieht, findet sich dort ein Foto von ihm in lasziver Pose nur mit einer schwarzen Unterhose bekleidet.
Neben der deutlichen Orientierung an "Akte X" dürfen natürlich auch andere Anspielungen nicht fehlen. So unterhalten sich Lenny und Homer über den Film "Der Bus, der nicht langsamer werden durfte" (aka Speed), Milhouse spielt ein Spiel namens "Waterworld" und die Frösche am Waldrand quaken "Bud-wei-ser" während der Abenddämmerung.
Auch das Network Fox, Heimatsender der Simpsons, bekommt mal wieder sein fett weg, als Bart vorschlägt, sein nur dreisekündiges Beweisvideo der Aliensichtung an Fox zu verkaufen, da diese bekanntlich alles kaufen.
Die Nebenstory über Bart, der seinem Vater wider aller anderen Stimmen zu glauben geneigt ist und sich sogar die Mühe macht, seine Phantastereien zu beweisen, runden die Folge ganz gut ab. Ab und zu tun diese Familienmomente in den Folgen ganz gut, da sie verdeutlichen, dass trotz allem der Familienzusammenhalt bei den Simpsons hochgehalten wird, auch wenn Marge sich dieses eine Mal nicht auf die Seite ihres Mannes schlägt und ganz offen kundtut, dass sie den Unsinn über Außerirdische nicht glaubt. Am Ende sollten sie und Lisa recht behalten, doch niemand ist Homer so wirklich böse, denn immerhin hatte niemand mit diesem Ausgang der Geschichte rechnen können. Wie für die Simpsons üblich, wird dieser Vorfall später nicht mehr wirklich erwähnt und bleibt eine schöne Erinnerung für Fans der Serie "Akte X".
Fazit
Insgesamt ist den Machern der Simpsons hier eine herrliche Folge über Außerirdische in Springfield gelungen, die eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre gekonnt aufs Korn nimmt, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen. Dass die Auflösung am Ende so trivial ist, ist typisch für die Simpsons und das Musical-Ende lässt sich angesichts der witzigen zwanzig Minuten zuvor gerade noch verschmerzen.
Melanie Brandt - myFanbase
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