Bewertung

Review: #5.12 Chefsache

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Nachdem Ally in der Episode zuvor überraschend erfahren musste, dass sie eine zehnjährige Tochter, entstanden aus einer vor Jahren gespendeten Eizelle, hat, erlebt sie nun, was es heißt, Mutter zu sein. Allys Träume von einer perfekten Familie kollidieren mit der Realität, mit einem launischen Kind, das Probleme in der Schule hat und sich auf Allys Chanel-Kostüm übergibt.

Kinderfreuden

Dass es mit Ally und Maddie als Familie nicht auf Anhieb klappen würde, war vorherzusehen. Bislang hat sich die Serie "Ally McBeal" kaum mit dem Thema Kinder beschäftigt, keiner der Hauptcharaktere hatte bislang Nachwuchs, da die Serie bekanntlich von Beziehungsanalphabeten handelt, die Partnerschaft und Familie nicht wirklich auf die Reihe bekommen. Da nun zum ersten Mal ein Kind da ist, müssen scheinbar auch möglichst viele der typischen Probleme heraufbeschworen werden. Es wäre natürlich auch unrealistisch, wenn Ally und Maddie auf Anhieb ein Herz und eine Seele wären, andererseits vermute ich, dass sich ein zehnjähriges Mädchen, das seine Mutter erst seit knapp einer Woche kennt, doch anders verhält, als es Maddie hier tut. Etwas mehr Zurückhaltung und Vorsicht wäre wohl realistischer gewesen, als gleich dieser Konfrontationskurs, den Maddie sucht. Sie ist zwar ein Kind, aber kein kleines Kind.

Anwaltssorgen

Die Kanzlei "Cage & Fish" hat große Probleme - in mehr als einer Hinsicht. Ally findet heraus, dass die Kanzlei in finanziellen Schwierigkeiten steckt und sie als neue Seniorpartnerin ordentlich aufräumen muss. Viel schwerwiegender für den Zuschauer wiegt jedoch, dass die Kanzlei, die uns im Laufe der bislang viereinhalb Staffeln ans Herz gewachsen ist, mehr und mehr an Charme verliert. Nachdem bereits mit Georgia, Billy und Ling drei prägende Charaktere die Kanzlei und damit die Serie verlassen haben, tritt nun auch John kürzer und steht der Kanzlei nur noch als Berater zur Verfügung. In dieser Episode ist er gar nicht zu sehen. Zwei weitere Hauptcharaktere, Jenny und Glenn, glänzen ebenfalls mit Abwesenheit und scheinen in der Serie überhaupt keine Rolle mehr zu spielen. Da Ally zwei Anwälte entlassen will, um die Kanzlei aus der Krise zu führen, muss man kein Genie sein, um zu erraten, welche zwei Anwälte dies sein werden. Nur die Szenen mit Ally, Richard, Nelle und Elaine offenbaren noch das alte Flair, doch solche Szenen werden immer weniger. Die zwei neueren Anwälte, die wir in dieser Episode vor Gericht erleben, Greta und Raymond, könnten auch aus jeder anderen Anwaltsserie stammen. Sie besitzen nicht die Skurrilität eines John Cage oder die freche, selbstbewusste Art einer Ling Woo. Ihre Fälle sind allenfalls interessant, jedoch nicht außergewöhnlich oder besonders unterhaltsam.

Mr. Nanny

Victor ist leider auch wieder mit von der Partie. Diesmal bewährt er sich als männliche Nanny für Maddie und greift ein, wo Ally als Mutter versagt. Mir geht Victors besserwisserische Art nach wie vor sehr auf die Nerven. Er ist Handwerker und darf als solcher natürlich auch intelligent sein, aber das er alles besser weiß und sich überall einmischt, ist einfach zuviel. Ständig bindet er Ally und Maddie seine Lebensweisheiten auf die Nase und klingt wie eine Mischung aus Therapeut und Priester.

Maret Hosemann - myFanbase

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