Bewertung

Review: #7.04 9. November

Foto: Evan Peters, American Horror Story: Cult - Copyright: 2018 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Evan Peters, American Horror Story: Cult
© 2018 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Wow! Die siebte Staffel von "American Horror Story" liefert eine weitere starke Episode und beantwortet in #7.04 9. November einige Fragen, die man sich bereits seit dem Beginn der Staffel gestellt hat. Dabei kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Kai derjenige ist, der die Fäden in den Händen hält.

Alles, was in mir steckt, steckt auch in dir.

Ich hatte schon in meiner letzten Review vermutet, dass Kai zu allen wichtigen Charakteren eine Verbindung zu haben scheint. Das Schockierende für mich dabei ist nicht etwa die Tatsache, dass dem auch wirklich so ist. Viel schlimmer und schockierender für mich ist, mit welchem Einfluss und Aussagen er sich seine Truppe aufgebaut hat, die anscheinend alle etwas mit den Morden, die wir in der ersten bis dritten Episode gesehen haben, zu tun haben.

Kais erstes Opfer ist Harrison. In #7.02 Hab keine Angst vor der Dunkelheit zogen er und seine Frau Maedow in das Haus des ermordeten Stadtrat und gingen ziemlich locker damit um, in ein Haus gezogen zu sein, in dem Menschen ermordet worden sind. Schon zu diesem Zeitpunkt erschienen mir die beiden sehr mysteriös, was natürlich auch daran lag, dass sie mit Kai a) schon in Verbindung standen und b) er mit beiden sein Klein-Finger-Ritual durchgeführt hat. Mit dieser Episode klärt sich für mich durchaus die ein oder andere Frage.

Harrison war Trainer in einem Fitnessstudio und traf auch dort das erste Mal auf Kai, der ausschließlich ihn gewünscht hat. Dabei ist davon auszugehen, dass Kai alles sehr gut durchdacht hat und Harrison ganz bewusst ausgewählt hat. Denn Harrison ist bei seiner Arbeitsstelle ein Außenseiter und wird von seinem Chef regelmäßig dazu angehalten, die Duschen, in denen manche sich selbst befriedigen, sauber zu machen. Die Antwort auf die Frage warum, ist ziemlich einfach: Harrison Homosexualität. Es ist eigentlich erschreckend, welchen Einfluss Kai auf seine Mitmenschen hat – besonders, wie ich finde, auf Harrison. Denn dieser fühlt sich doch aufgrund seiner Sexualität ausgeschlossen und ist dadurch in meinen Augen auch offener für solche Aussagen wie diese von Kai. Und obwohl Harrison einen ruhigen und eher gelassenen Eindruck auf mich gemacht hat, war doch zu merken, dass es in ihm brodelt, was Kai ganz genau wusste und ausgenutzt hat.

Man ist als Außenseiter also aufgeschlossener für Aussagen, um Dinge zu tun, die man sich aber verbietet, da man tief innen weiß, dass sie falsch sind. Tut man sie doch, so wie Harrison, wenn die Wut über die Vernunft siegt, fühlt man sich einerseits befreit, ist andererseits aber auch entsetzt, was man getan hat. Letztlich musste Harrison dann aber auch erkennen, in was er da geraten ist und dass er nicht mehr herauskommt und stattdessen mehr und mehr sein 'Werk' an seinem Chef beendet und ihm in der Hotelbadewanne den Kopf abschneidet. Damit sind wir auch an dem Punkt angekommen, für den Ryan Murphy und die Serie bekannt sind: Schockmomente. Schockierend war das Ganze durchaus, ebenso wie Maedows fast gelangweilte Reaktion auf die Tat ihres Mannes, wie auch Harrisons Aussage, Kai sei jemand, an dem man glauben könne.

Da auch Maedow eine Art Mitwisserin ist, war es fast logisch, dass Kai auch für sie eine Verwendung findet. Auf mich wirkt Maedow nicht wie jemand, der einen Mord begehen könnte, was natürlich nicht heißt, dass das vollkommen ausgeschlossen wäre. Viel interessanter finde ich persönlich ihre künstlerische Ader und die Tatsache, dass es Masken sind, für die Kai Verwendung gefunden hat und somit auch Maedow ihren Platz in der Truppe gefunden hat. Und wenn man nochmals an die vergangene Episode denkt, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Maedow (noch) nicht getötet wurde.

Die Dritte im Bunde: Beverly Hope

Als ich gelesen habe, dass Adina Porter auch in der siebten Staffel eine Rolle inne haben wird, habe ich mich gefreut, da ich ihr Schauspiel in der sechsten Staffel sehr gemocht habe. Als Beverly Hope schließlich eingeführt wurde und es sich herausstellte, dass sie eine Reporterin ist, war ich mir zunächst nicht sicher, wie sie ins gesamte Geschehen passen sollte.

Durch die jetzige Episode fügt sich auch dieses Puzzleteil ein. Auch Beverly gehört zu Kais Truppe und wurde von ihm in den 'Bann' gezogen. Beverly war einst in einer psychiatrischen Einrichtung, weil sie während einer Berichterstattung die Nerven verloren und einen Skater verprügelt hat. Und genau diese Wut nutzt Kai nun für seine Zwecke, wenn auch mit anfänglichen Misstrauens seitens Beverly.

Deren Wutpotenzial steigert sich nämlich, sobald sie auf ihre Kollegin Serena Belinda trifft (willkommen zurück, Emma Roberts!) und wirklich verdenken kann man es ihr nicht, denn Serena ist eine arrogante Bitch. Roberts Rolle erinnert mich sehr an Madison Montgomery aus der dritten Staffel. Dabei war auch abzusehen, dass Kai auch für Serenas Ermordung gesorgt und damit geschafft hat, dass Beverly ihm und an ihn glaubt. Ich bin wirklich gespannt, was uns noch erwartet.

Winter, Ivy und Gary

Neben Kai hat aber auch seine Schwester Winter ihre Fäden gezogen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob es tatsächlich ihr Plan war. In der ersten Episode haben wir Winter als jemanden kennen gelernt, die nicht begeistert darüber war, dass Trump die Wahl gewonnen hat, daher war es für mich auch nicht verwunderlich, dass sie bei der Demonstration anwesend war und Ivy vor Gary verteidigt hat.

Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass Winter und Ivy sich nochmals an Gary rächen. Mehr denn je hat mich überrascht, dass Ivy auch ziemlich brutal sein kann und sie dadurch in einem neuen Licht steht. Denn bisher hat man Ivy als jemanden erlebt, der ruhig bleibt und lieber alles mit Worten regelt. Das wirft natürlich auch einige weitere Fragen auf, zu denen ich gleich noch komme.

Gary könnte in meinen Augen auch noch ein sehr interessanter Charakter in dieser Staffel werden. Als wir ihn in der ersten Episode kennen gelernt haben, fiel mir natürlich seine fehlende Hand durchaus auf, allerdings habe ich mir dabei nicht sonderlich viel gedacht. Durch den jetzigen Rückblick ergibt auch dieses Sinn und wieder einmal ist es Kai, der hier seine Finger mit ihm Spiel hat. Ich bin mir ebenso sicher, dass wir noch einiges mehr von Gary sehen werden.

Ähnliches könnte ich mir jetzt auch bei Ivy vorstellen. Zum Beispiel stelle ich mir die Frage, ob sie Winter beim Vorstellungsgespräch für die Stelle der Nanny nicht wiedererkannt hat oder ob sie vielleicht mehr in der Sache drinnen steckt, als es momentan den Anschein hat? So oder so wird die Sache insgesamt immer verwirrender, aber auch spannender.

Fazit

Mit #7.04 9. November wird uns eine Episode präsentiert, die viele Fragen und Zusammenhänge erklärt, die aber auch ein paar neue Fragen aufwirft und den ein oder anderen Schock- wie WTF-Moment setzt. In jedem Fall ist "American Horror Story" in dieser Staffel sehr stark und setzt das Thema US-Wahlen recht gut um.

Daniela S. - myFanbase

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