Bewertung

Review: #5.02 Der tiefe Abgrund

Als Angel in der letzten Folge einen Umschlag öffnet und das Amulett zum Vorschein kommt, das er Buffy damals kurz vor einem erneuten Weltuntergang gab, ahnt man ja schon Böses (oder sollte ich besser sagen Gutes?). Und es passiert wirklich, Spike rematerialisiert sich und steht auf einmal in seiner ganzen Pracht vor Angel und den anderen! Alle sind verwirrt, vor allem Spike, der sich nur noch an seine letzten Augenblicke erinnern kann, als er die Welt gerettet hat und im Höllenschlund von innen heraus verbrannte. Als er sich im Klaren darüber wird, was geschehen ist und wo er sich befindet, geht er auf Angel los. Doch ohne Erfolg, statt Angel einen Schlag zu verpassen, saust er durch ihn hindurch und steht auf einmal im Tisch. Spike ist offensichtlich als Geist in die irdische Welt zurückgekehrt. Und schon gibt es den ersten verbalen Schlagabtausch zwischen Angel und Spike. Diese Rivalität zieht sich durch die ganze Folge und ist in meinen Augen sehr erfrischend und äußerst unterhaltsam. Angel hat ein großes Problem damit, nicht mehr der einzige Vampir mit Seele zu sein und dann wäre da noch die Frau die sie beide über alles lieben: Buffy. Immer wieder sticheln sich die beiden an. Ich liebe sie zusammen, sie sind sich einfach ebenbürtig, obwohl grundverschieden, aber das macht ja gerade den besonderen Reiz aus.

Wesley und Fred versuchen herauszufinden, was mit Spike passiert ist und vor allem, warum er bei ihnen ist. Sie nutzen die neuen Ressourcen, die Ihnen durch Wolfram & Hart zur Verfügung stehen, können aber nicht sehr viel in Erfahrung bringen. Spike kann nicht einmal die Stadt verlassen, er wird durch magische Kräfte zurück gehalten. Seine Reaktion ist typisch, er meckert und gibt Angel die Schuld, aber er tut dies auf eine abgeklärte und sarkastische Art. Angel hingegen nimmt das alles nicht so locker, er will Spike so schnell wie möglich wieder los werden, schließlich ist er der Held und nicht Spike, der nur einmal die Welt gerettet hat.

Angel scheint immer noch nicht verstanden zu haben, auf was er sich eingelassen hat, als er die L.A.-Niederlassung von W&H übernommen hat. Er sieht einen Dämon aus dem Fahrstuhl steigen und geht direkt auf ihn los. Eigentlich sollte er wissen, dass jener auch einer seiner Klienten sein könnte...und so ist es auch. An dieser Stelle erfahren wir auch mehr über das Wissen, das Gunn eingepflanzt wurde. Er kennt sich nicht nur im Recht der Menschenwelt aus, sondern auch mit dem gängigen Dämonenrecht. Da frage ich mich doch, was die Seniorpartner noch mit ihm vorhaben?

Angel bekommt erneut Probleme mit einem seiner Klienten: Magnus Hainsley ist Totenbeschwörer und er verdient sein Geld damit, Dämonen die toten Körper von Menschen zu geben. Zu diesem Zweck wurde er bisher von W & H mit Leichen versorgt. Angel will das natürlich unterbinden und lässt Hainsley durch einen seiner Mitarbeiter mitteilen, dass es ab sofort keine Leichen mehr für ihn gibt. Hainsley beantwortet dies mit einem „Anwalt im Eimer“. Angel beschließt nun, ihm höchstpersönlich einen Besuch abzustatten, in Begleitung von Spike, der es sich zum Ziel gemacht hat, Angel auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Hainsley ist Magier und besitzt Macht über die Toten und somit auch über Angel. Das bekommt Angel am eigenen Leib zu spüren. Er begreift, dass er mit Gewalt nicht weiter kommt. Endlich fängt er an das Spiel mit zu spielen und nutzt die ihm gegebenen Möglichkeiten. Er lässt Hainsleys Konten einfrieren und trifft ihn so an einer sensiblen Stelle.

Hainsley bietet nun Spike einen Deal an. Er soll ihm Angel ausliefern und bekommt dann seinen Körper zurück. Währenddessen finden Fred und Wes heraus, dass Spike die „ewige Ruhe“ findet, wenn das Amulett an einem geweihten Ort zerstört wird. Als Angel und Spike das Amulett vernichten wollen, kommt Hainsley dazu und macht Angel handlungsunfähig. Spike hat Angel also wirklich verraten? Ich hoffte die ganze Zeit, dass es doch noch anders kommt, ich meine Spike gehört doch jetzt zu den Guten, egal wie spinnefeind sich die beiden sind! Und meine Vermutungen werden bestätigt. Spike hat einen Plan, er hilft im Körper von Hainsley ihn zu manipulieren, sodass Angel ihn töten kann. Spike ist eben doch ein Held und er gehört zu den Guten. Das scheint Angel nicht besonders zu schmecken, da wieder das Platzhirsch-Gehabe. Aber die Tatsache, dass Spike nun da ist, gibt der fünften Staffel doch erst die richtige Würze.

In der letzten Szene lässt Spike die Hüllen fallen, leider nur im übertragenen Sinne. Es gibt nämlich noch ein Problem. Aus unerfindlichen Gründen verschwindet er und taucht dann an einem anderen Ort im Gebäude wieder auf. Er vertraut sich Fred an, erzählt ihr, dass er Angst hat, irgendwann völlig zu verschwinden. Er spürt, dass er kurz davor ist in die Hölle abzugleiten. Er bittet sie um Hilfe. Und hier sehen wir einen verletzlichen, sehr sensiblen Spike, was wir ja alle hinter der harten Schale vermutet hatten, aber bisher selten zu sehen bekamen.

Fazit

Eine sehr gelungene Episode, die gleich mehrere Fragen offen lässt und Lust auf mehr macht. Auf jeden Fall gibt es viel Potential für die zukünftigen Folgen. Wie werden unsere Helden die Herausforderung W&H meistern und wie geht es mit Angel und Spike weiter (irgendwie hoffe ich ja auf ein Dream-Team à la Miami Vice oder Tango & Cash)?

Doreen B. - myFanbase

Die Serie "Angel - Jäger der Finsternis" ansehen:


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