Farewell, "iZombie"

Foto: Rose McIver, iZombie - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Rose McIver, iZombie
© Warner Bros. Entertainment Inc.

"Don't cry because it's over; smile because it happened." – So wurde es gestern von den Autoren der Zombieserie "iZombie" getwittert, die nach 71 Episoden verteilt auf fünf Staffeln ihr Ende gefunden hat. Was war das nur für eine seltsame kleine Show, die auf The CW immer etwas unter dem Radar lief, die sich aber stets auf eine treue Fangemeinde verlassen konnte?! Zum Abschied lasse ich noch einmal ein paar meiner Gedanken zu dieser Serie Revue passieren.

In seiner ersten Staffel hat "iZombie" durchaus für Aufsehen gesorgt, da man es als Zuschauer nicht fassen konnte, auf welch kreative Art und Weise Hauptfigur Liv Moore (Rose McIver) als Zombie ihre Gehirne genießen durfte. Über 71 Episoden verteilt war da allerhand dabei. Sei es in flüssiger Form eines Shakes, sei es als Shushi oder Burger, sei es eingearbeitet in eine Marmelade oder sei es als Müsliriegel, den Drehbuchautoren waren wohl kaum Grenzen gesetzt. An dieser Stelle kann ich wirklich nur jedem empfehlen, das Netz noch einmal nach den Highlights zu durchsuchen. Um sich dabei zu erfreuen oder zu ekeln, sei da jedem selbst überlassen.

Als ich den Piloten von "iZombie" gesehen habe, war dieses nette Gimmick aber wohl kaum meine Motivation reinzuschauen, da ich zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht davon wissen konnte. Bei mir war es tatsächlich eher das Argument, dass zu diesem Zeitpunkt alle The Walking Dead für ihre wöchentliche Dosis Zombies geschaut haben, während ich mit diesen Kreaturen wirklich überhaupt nichts anfangen konnte. Der Trailer von "iZombie" sah als Kontrastprogramm eher bunt und lebendig aus, so dass ich dachte, dass diese Serie für Einsteiger vielleicht am besten geeignet ist. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, weil sich mir eine Serie offenbart hat, die so viel mehr als Zombies ist.

Ich schaue durchaus einige Crime-Serien, stelle dabei aber immer wieder fest, dass der Fall schon sehr spektakulär sein muss, um mich wirklich unterhalten zu können. Ansonsten war ich schon immer mehr daran interessiert, wie es privat für das Ermittlungsteam weitergeht und wie ihre tägliche Arbeit sie dabei beeinflusst. Lustigerweise hat "iZombie" bei mir genau das Gegenteil bewirkt. Während ich die Geschehnisse abseits von Liv und Clive Babineauxs (Malcolm Goodwin) Kriminalfällen zwar mitverfolgt habe, waren sie aber gerade in den letzten beiden Staffeln bei Weitem nicht das Argument, warum ich noch eingeschaltet habe. Stattdessen war ich in jeder Episode neu darauf gespannt, welchen Fall Live und Clive wohl zugewiesen bekommen werden und in welche Rolle sie schlüpfen darf, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.

So genial die Verspeisung von Gehirnen auf unterschiedliche Art und Weise auch ist, so viel besser ist noch die Idee hinter der Serie, dass man durch das Essen des Gehirns Eigenschaften des Toten übernimmt und sogar Erinnerungen in Form von Flashbacks miterleben darf. Daraus hat sich vor allem für McIver eine unheimlich herausfordernde Rolle ergeben, da sie eben nicht nur Liv war, sondern so viele andere Charaktere ebenfalls. So war sie eine sexy Salsa-Tänzerin, eine Rapperin, eine Domina, hat verschiedene Nationalitäten gespielt, verschiedene Sportarten ausgeübt und auch bei den Charaktereigenschaften war über naiv, depressiv, aggressiv und liebevoll alles dabei. Vor dieser schauspielerischen Leistung kann ich an dieser Stelle nur immer wieder den Hut ziehen. Rose, du warst bis zum Ende der Hauptgrund, warum ich immer wieder gerne eingeschaltet habe! Hinzu kam ihre geniale Chemie mit Goodwin, die von überforderten Partnern irgendwann zu besten Freunden wurden. Ich habe wirklich oft Tränen gelacht, wenn Clive sich mit einer neuen Liv-Version rumschlagen musste.

Nun geht "iZombie" in seinen verdienten und auch überfälligen Ruhestand. Natürlich wollte sich die Serie irgendwann auch von den wöchentlichen Kriminalfällen abseits entwickeln, aber gerade der Kampf Zombies gegen Menschen ist es doch, was Zombieserien so typisch macht. Ich habe mich vor allem an den Aspekten erfreut, die "iZombie" einen ganzen eigenen Charme verliehen haben und daher wird sie mir immer als ein wenig verrückt und als ein wenig seltsam in bester Erinnerung bleiben.

Lena Donth - myFanbase



Lena Donth - myFanbase
02.08.2019 12:17

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