Bewertung

Review: #1.08 Das Mädchen im Kühlschrank

Foto: David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
David Boreanaz & Emily Deschanel, Bones
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Diese Folge beginnt mit einer fantastischen Szene. Brennan und Angela unterhalten sich und Angela beginnt über ihre Affäre mit einem gewissen Todd zu reden, es klingt beinahe so, als wollte sie ihre Freundin mit einem Kumpel ihres Liebhabers verkuppeln. Doch Brennan reagiert gar nicht wirklich, so vertieft ist sie gerade in ihre Arbeit. Als Zack dann den Raum betrifft, gelingt es ihm schon etwas mehr, Brennans Begeisterung für sich zu gewinnen, nämlich indem er ihr von einem veröffentlichtem Artikel in einer Fachzeitschrift erzählt. Doch wirklich Brennans Interesse wecken kann erst Michael, ihr früherer Professor, von dem Hodgins ein Geschenk hereinbringt. Zeigt das die Stellenwerte verschiedener Dinge in ihrem Leben? An erster Stelle ganz klar Freundschaften, an zweiter der Beruf und an dritter Stelle das Liebesleben? Klingt recht ungewöhnlich wenn man weiß, wie Brennan im Verlauf der Folge dargestellt wird. Denn schon direkt im Anschluss ist ihr der Beruf wichtiger, denn als Booth mit dem neuen Fall das Jeffersonian betrifft, gehört ihr Interesse sofort ihm.

Im Bett

Es ist sehr komisch, Brennan mit einem Mann im Bett zu sehen. Dieser Meinung sind auch Angela, Hodgins und Zack. Ihr einstimmiges Nicken als sie gefragt werden ob es komisch sei hat mich sehr amüsiert. Noch dazu komisch, da Michael Stires und Brennan über den Fall reden, während sie nackt und kuschelnd im Bett liegen. Etwa ab dem Zeitpunkt wurde mir Michael wirklich unsympathisch, zum Beispiel weil er bei diesen kleinen Wetten mit Brennan mitmachte oder natürlich die Szenen im Gericht, in denen er Brennan schlecht machte. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich mit Beziehungen Brennans näher beschäftigt. Denn mögliche Berater fürs Gericht hätte es viele gegeben, aber die Chance mehr über Brennans Vergangenheit in Bezug auf ihr Privatleben zu erfahren, kommt sehr selten.

Vor Gericht

Der Unterschied zwischen 'normalen Leuten' und Brennan wurde im Gericht wohl am deutlichsten. Ich fand es allerdings auch schon wieder zu krass dargestellt. Brennan wirkte selbst auf mich, die ich Fan der Serie und von ihr persönlich bin, zu wissenschaftlich, zu eingebildet und überheblich. Doch auch das Gegenteil bei den anderen Zeugen im Gericht gefiel mit nicht sehr, denn bei ihnen war es zu offensichtlich, wie sehr sie die Geschworenen von ihrer Meinung überzeugen wollen und dafür in Kauf nehmen, sich irgendwie als Wissenschaftler ein wenig lächerlich zu machen, weil sie die Fakten so sehr außen vor ließen. Und während Brennan den Geschworenen wenigstens zutraute, ihr Fachchinesisch zu verstehen, setzen die anderen Wissenschaftler die Geschworenen beinahe schon herab, weil sie schon zu Beginn ihrer Aussage zugaben davon auszugehen, dass die Geschworenen sie verstehen könnten, weshalb sie ihre Aussagen vereinfachten. Für meinen Geschmack war das alles eine zu übertrieben Darstellung. Da hat es mich gefreut, dass Brennan von ihrem Boss gelobt wurde, eben weil sie anders, wissenschaftlicher, rationaler et cetera ist! Vor allem aber beweist Brennan am Ende des Prozesses, dass sie keinen Nachteil gegenüber den anderen hat. Denn auf der einen Seite kann sie extrem wissenschaftlich sein, aber wie wir dann sahen, eben auch emotional. Allerdings erweckt die Folge irgendwie den Eindruck, dieser ganze Prozess im Innenleben Brennans käme nur durch diesen Fall, was meiner Meinung nach eben nicht so ist. Es brauchte wohl nur den richtigen Mann (Booth), um es mal wieder aus ihr herauszukitzeln.

Das Mädchen im Kühlschrank

Der Fall der Folge war sehr interessant: Frau im Kühlschrank, Überdosis, Fesselspuren, Verdacht auf sadomasochistische Anhängerin, Entführung und Lösegeldforderungen. Leider nur kam der Fall zu kurz, weil zu viel über Brennans Freundschaft und Affäre mit Michael, sowie über den Prozess erzählt wurde. Aus dem Stoff hätte man sicherlich sonst noch viel mehr machen können! Wirklich toll fand ich jedoch die Auswahl der Schauspieler für die Eltern und den Arzt der Toten, sowie für die Arzthelferin. Diese haben ihre Rolle hervorragend und überzeugend gespielt. Nur waren die Rollen, die sie gespielt haben, wieder zu extrem auseinanderliegend, wie schon bei Brennans rationalem Denken und den emotionalem der Geschworenen. Die Arzthelferin war jung, locker, eher aus der Unterschicht und unberechenbar. Maggies Eltern hingegeben wirkten sehr bieder und spießig. Ich glaube auch ohne solch krassen Gegensätze hätte der Zuschauer verstanden, was die Serienmacher darstellen wollten.

Ende gut alles gut?

Das Ende der Folge war komisch. Gut war, dass Booth und Brennan wieder ohne Probleme miteinander arbeiten und er sich bei ihr entschuldigt hat, und super dass die Verbrecher anscheinend verurteilt worden sind. Doch wieso kommt der nächste Fall schon am Ende der Episode? Wird es also in Folge #1.09 Der Mann im Bunker eine direkte Fortsetzung geben? Ich glaube die Zuschauer dürfen gespannt sein.

Momente zum Schmunzeln

Glücklicherweise gab es in dieser Folge auch einige sehr lustige Szenen, die zwischendurch die Anspannung rund um die Findung der Wahrheit und der Verurteilung etwas aufgelockert haben. So zum Beispiel Zack, der anscheinend nichts gegen eine Affäre mit Brennan einzuwenden hätte. Schließlich machte er oft genug deutlich, dass er Brennans Student sei, so wie sie während ihrer Affäre mit Michael auch seine Studentin gewesen ist. Die Szene als Brennans Kollegen Michael das erste Mal kennenlernen, ist ebenfalls sehr amüsant, wenn auch viel zu kurz. Während Brennan auf Angela zugeht und Angela sich ganz offensichtlich für Brennan freut, stellen sich Zack und Hodgins wie eine Mauer vor Michael auf und es wirkt beinahe so, als würden sie ihn vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen begutachten, ob er auch gut genug für ihre Chefin ist. Das hätte ich den beiden gar nicht zugetraut. Und zum Schluss noch die zwei besten Zitate der Folge. Brennans Chef zu Booth, als dieser gerade was intelligentes sagte: "Agent Booth, you're accessing your inner squint." Und Booth über die Frau, die Brennan anwies wie sie sich vor Gericht zu verhalten habe: "She has an obvious personality disorder,..." Wunderschön zu sehen wie Booth zu seiner Partnerin hält.

Fazit

Eine tolle Folge. Teilweise etwas übertrieben, doch darüber kann man beinahe hinweg sehen, weil man in dieser Folge sehr viel aufschlussreiches über Brennan erfährt.

Vivien B. - myFanbase

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