Review: #3.07 Der Junge in der Zeitkapsel
Zeitkapsel - ein Behälter, in dem für eine gewisse Zeit Dinge aufbewahrt werden, und die nach Ablauf einer bestimmten Zeit geöffnet wird, um die Sachen an die nächste Generation weiterzugeben. Ich dachte, das wäre bloß eine Erfindung für die Serie, weil ich noch nie diesem Begriff gehört habe (oder vielleicht nur überhört) - aber wow. Mein erster Eindruck war, dass sich da Soljanka im Behälter befindet, nur die würde nicht stinken. Bei näherem Betrachten, dank der Kameraführung, wurde mir dann doch schlecht.
Der Fall
Interessant wurde es nach dem ekligen Opener, als die Überreste im Institut waren und sie die Leiche bereits vor dem Vorspann identifizieren konnten. Ziemlich schnell, da die Folge gerade mal angefangen hatte. Aber naja… weiter im Text. Es ist jedenfalls Roger Dillan, der vor 20 Jahren daran teilnahm, als man sämtliche Sachen in diese Zeitkapsel steckte und verschloss. Und auf einmal war er selbst Inhalt dieses Stückes. Da gibt’s doch einen Haken, oder? Oh Gott war das eklig, als Angela sämtliche Teile aus der Zeitkapsel (ich hasse das Wort) holte. Zach macht mich verrückt, wenn er loslegt mit seinen Ergebnissen. Ich bin dann immer froh, dass er diese Cam präsentiert und die es gleich für uns Nicht-Forensiker übersetzt. Zach könnte sich angewöhnen, etwas langsamer zu reden, damit wäre mir auch schon geholfen.
Ich komme mal zu den Verdächtigen, ohne dass ich weiß, wer der Täter ist, da ich während die Folge läuft, diese Review schreibe - also lasse ich mich überraschen. Da ist Rogers Vater, doch auch wenn er gewalttätig gegenüber seinem Sohn war, sah man ihm seine Trauer an. Von seiner Unschuld war ich von Anfang an überzeugt. Darwin Banks, Rogers ehemaliger Lehrer, der wegen Drogenhandels festgenommen wurde nach Rogers Verschwinden. Der schiebt den Mord jemand anderen in die Schuhe und das machte ihn für mich verdächtig. Vor allem spielt er die Opferrolle, obwohl er selbst einen Haufen Dreck am Stecken hat. Das tut mir jetzt aber Leid… Kommen wir zu John Adamson, den Banks beschuldigt und schließlich ist da noch Terry. Roger war ihr Nachhilfelehrer. Ich war jedoch ziemlich baff über den wahren Täter. So kann man sich irren.
Eine neue Wendung bekam der Fall, als Hodgins gemeinsam mit Angela auf der Disc ein 3D-Spiel entdeckt, das in dieser Form im Jahr 1987 noch gar nicht auf den Markt gewesen wäre, womit wir bei Gil wären, Rogers bester Freund, und er führt Brennan und Booth aber schließlich wieder zu John Adamson. Roger hat vor 20 Jahren gegen Entgelt Tests für John geschrieben und wurde immer gieriger. Schließlich kann Sweets Brennan weiterhelfen, indem er ein Profil von Adamson erstellt und behauptet, dass er nicht der Mörder ist. Ich finde es langsam nervend, dass Sweets kaum Anerkennung für seine Arbeit erhält und nur blöd angemacht wird, sogar von Hodgins, der wohl glaubt er sei was Besseres. Aber toll, wie Sweets sich mal verbal wehrte und meinte, dass er nur von Neurotikern umgeben ist und seine Arbeit als Außeneinsatz sieht. Der Typ ist echt krass, in positiver Hinsicht.
Schleimer, The Cure - Dinge und Menschen, die Brennan nicht kennt. Vielleicht sollte sie sich endlich ein Notizblock zulegen und sich immer diese Sachen, die für sie neu sind, notieren, damit sie beim nächsten Mal kein zweites Mal ins Fettnäpfchen tritt, aber es war schon lustig mitanzusehen, wie sie bei diesen Dingen nachfragte, vor allem bei The Cure - das war zum Schießen. Emily Deschanel stellt diesen speziellen Part der Brennan immer köstlich dar. Man kann ihn auch leicht verkorksten Part nennen.
Erinnerungen werden wach.
Durch diesen Fall werden auch die Blinzler und sogar Booth an die Jugendzeit erinnert und jeder erinnert sich auf seine Weise daran. Zach kam einem im Vergleich zu den anderen nicht so glücklich vor, er hatte nach meiner Auffassung keine so gute Kindheit und Jugend wie seine Kollegen, denn er sprach es ja selber aus, dass er verprügelt wurde. Er wurde auf dem Schulhof angegriffen und ich möchte mir nicht vorstellen, was man ihm antat. Aber es betrifft meistens die Leute, die anders sind und Zach ist durch seinen hohen IQ eben anders, doch gerechtfertigt ist so ein Handeln der anderen durch Prügelei längst nicht. Da kommt wohl einiges ins Spiel wie Neid oder einfach falsche Auffassungen eines Menschen, den man gar nicht kennt, in diesem Fall Zach. So hat er damals mit Vorurteilen, die ihm zum Nachteil wurden, leben müssen. Wer weiß, vielleicht ist es heute noch so. Er öffnet sich selten. Es hat mich schon gewundert, dass er das von dem Michael-Jackson-Handschuh und dieser Prügelei erzählte.
Natürlich will Booth von Brennan auch etwas aus ihrer Jugendzeit wissen und Booth verspricht, nicht zu lachen. Was aber vorhersehbar war, ist, dass Brennans Geschichte irgendetwas Amüsantes haben musste und sich Booth doch nicht das Lachen verkneifen konnte. Aber ihre Geschichte war schon süß, nicht zu vergessen, dass sie schon damals die Pro und Contras abgewogen hat. Und um ehrlich zu sein, wer hätte darauf gewettet, das Brennan "Die Schlümpfe" kennt? Ich nicht. Der Brillenschlumpf ist dazu wirklich nicht schön, da ziehe ich Papa Schlumpf oder Schlumpfine vor, die Brennan ja haben wollte. Ich könnte mich immer noch biegen vor Lachen. Booth will das natürlich wieder gut machen und versucht während der ganzen Folge ihr eine peinliche Geschichte aus seiner Jugend zu erzählen, überzeugt sie aber erst am Ende der Episode mit einer doch für Booth sehr unpassenden Story. Sicher war es damals feige von ihm, sich nicht auf die richtige Seite zu stellen. Vielleicht ist er aus diesem Grund Polizist geworden, wer weiß. Und was macht er zu Brennans Freude, aber auch Ärger: Er schenkt ihr den Brillenschlumpf, weil sie besser aussieht als Schlumpfine.
Auf ein Neues
… bei Sweets in einer Therapiesitzung mit Brennan und Booth. Booth war der Knaller, der doch von Sweets Unterstützung bei seinem Fall verlangte, aber keine bekommt. Während Booth diese Sitzungen weiterhin für kindisch hält, geht Brennan dieses Mal auf ein Gespräch ein, weil sie wütend auf Booth ist, da er sie ausgelacht hat. Als Sweets glaubt, langsam Booth Persönlichkeit zu kennen, nämlich, dass er immer alles bekommen hat, was er wollte, da wird Booth wütend. Und als es so aussieht, als würde er Brennan und Sweets entgegen kommen, verarscht er die beiden nur. Da muss wirklich mehr dahinter stecken, weil er sich genauso wenig wie Zach oder Brennan anderen gegenüber öffnen kann. Wenn man an Angela, Hodgins oder Cam denkt - die reden gerne über ihr Leben, auch ihre Vergangenheit, was man vor allem in der Episode sah.
Fazit
Den Fall fand ich nicht so interessant. Ich habe nach diesem ekligen Opener mehr erwartet. Vielleicht ging die ganze Spannung bereits flöten, weil man die Leiche so schnell identifizierte. Es wurde eigentlich immer langweiliger. Am interessantesten waren für mich nur noch die einzelnen Erinnerungen der Charaktere, vor allem Zachs Geschichte hat mich berührt, auch wenn sie nicht groß ausgeschlachtet wurde. In dieser Episode hat man wieder mehr über alle aus dem Institut erfahren, was zur Abwechslung mal gut tat. Sweets hat mir ebenfalls gefallen, ich finde es gut, dass er sich von Booth nicht kleinmachen lässt und seinen Mann steht.
Dana Greve - myFanbase
Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Boy in the Time CapsuleErstausstrahlung (US): 13.11.2007
Erstausstrahlung (DE): 13.11.2008
Regie: Chad Lowe
Drehbuch: Janet Lin
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