Review: #8.21 Eine problematische Person in den Pilzen
Diese Episode zeigt auf eindringliche Art und Weise, wie Menschen drastische Maßnahmen ergreifen, um ihre Liebsten zu beschützten und zu rächen. Sei es die Rache für den Tod eines geliebten Hundes oder Brennans Mission ihre Tochter von einer Anschuldigung zu befreien. Hier zeigt sich mal wieder, dass das Muttersein Brennan zwar verändert hat, doch tief im Inneren ist sie immer noch dieselbe: Stur, analytisch und methodisch, teilweise bis zur Lächerlichkeit.
"The part were it became the OJ trial was a bit much"
Obwohl Christine schon eine ganze Weile Teil der Serie ist, ist es für mich immer noch merkwürdig, Booth und besonders Brennan, als Eltern zu sehen. Doch trotz dieser grundlegenden Veränderung, sind beide im Grunde immer noch die Gleichen, etwas, dass sich auch in ihrem Umgang mit Christine widerspiegelt. Während Booth sehr gelassen ist und versucht den Frieden zu wahren, reagiert Brennan sehr heftig, als sie erfährt, dass Christine beschuldigt wird, ein Mädchen im Kindergarten gebissen zu haben.
Für Brennan ist dies eindeutig der "Fall der Woche", während der eigentliche Mordfall quasi zur Nebensache wird. Es ist überaus amüsant, mit anzusehen, wie Brennan den Fall "Christine vs. Kindergarten" angeht und dabei alle ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzt. Da werden auch schon mal Zahnabdrücke genommen, hochwertiges Laborequipment für Recherche genutzt und in Datenbanken eingebrochen, um die "kriminelle" Vergangenheit einer dreijährigen zu recherchieren. Die Ernsthaftigkeit mit der Brennan Indizien sammelt und die Mitarbeiter des Jeffersonian in die Aufklärung einspannt, ist wirklich unglaublich komisch. Brennan sieht in Christine kein normales, durchschnittliches Kind. Das ist im Grunde genommen ganz natürlich, jede Mutter findet ihr Kind sei etwas besonderes und einmaliges, doch Brennan geht für meinen Geschmack fast zu weit. Sie reagiert geradezu allergisch auf Erwähnungen von "normalen" Reaktionen von Kindern, als würde ihr Ego es nicht zulassen, ihre Tochter als ein normales Kind zu sehen. Es scheint beinahe, als ob sie sehr hohe Erwartungen an Christine hat und erwartet, dass ihre Tochter ebenfalls ein Genie wird. Dies lässt nur hoffen, dass Brennan es akzeptieren kann, falls Christine einfach ein ganz normales Kind, ohne irgendwelche besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten ist. Doch da ist ja glücklicherweise immer noch Booth. Diese Episode zeigt einmal mehr, wie sehr die beiden sich ergänzen, und dass Booth einen wohltuenden Gegenpol zu Brennans teilweise sehr anstrengendem Charakter bildet.
"I'm not gonna let that hot-sauce die!"
Der Mordfall der Woche ist ganz nach Hodgins Geschmack und involviert eine mit Pilzen überwachsene Leiche, deren Fund den obligatorischen Igitt-Moment der Episode liefert. Hodgins hat mich in dieser Episode irritiert. Sein anfängliches Verhalten gegenüber Abernathy war einfach nur kindisch und geradezu unverschämt, auch mit seinen verzweifelten Versuche irgendwie Geld zu machen, holt er sich keine Sympathiepunkte. Hodgins mag zu Abernathy stehen, wie er will, doch ist es einfach unhöflich, abfällige Kommentare über jemandes Herkunft zu machen, die Lebensmittel eines Kollegen aufzubrauchen und das ganze dann auch noch als Nichtigkeit abzutun. Es ist durchaus verständlich, dass Hodgins mit seiner derzeitigen Situation Probleme hat. Er war sein ganzes Leben lang reich und musste sich um Geld keine Sorgen machen, doch es ist ja nicht so, dass er und Angela pleite sind. Natürlich ist es eine schwierige Situation, doch die Art und Weise wie er damit umgeht, ist mehr als kindisch und irgendwie hatte ich mehr von diesem Charakter erwartet. Zwar schafft es Hodgins, die Hot-Sauce von Abernathys verstorbener Großmutter nach zu kreieren und Abernathy zu besänftigen, doch durch sein Verhalten hat er bei mir eindeutig an Sympathie verloren. Angela bleibt in dieser Episode etwas blass, sowieso finde ich, dass sie in letzter Zeit nie wirklich Eindruck gemacht hat, sondern immer im Hintergrund blieb. Dies ist irgendwie schade, da Angela einer der sympathischsten Figuren der Serie ist.
"You should see the way that they yell and scream at each other, total guilty pleasure" – "Like watching a train wreck"
Trash TV, jeder schaut es, keiner gibt es freiwillig zu. Der Mordfall in dieser Episode führt den Zuschauer hinter die Kulissen einer solchen Gerichtsshow und zeigt wie solche angeblich "echten" Szenen hinter den Kulissen inszeniert werden. Man hat zwar kein Mitleid mit den Darstellern, doch es ist interessant zu sehen, in welchem Ausmaße hier menschliche Emotionen ausgenutzt und zur Schau gestellt werden. Sämtliche Illusionen, die ich noch über solche Shows hatte, werden hier zerstört. Die "Richterin" ist Alkoholikerin, die Mitarbeiter können sich nicht leiden, es herrscht Konkurrenzkampf und das Mordopfer gehört zu den unsympathischsten Figuren, die jemals in "Bones" aufgetaucht ist. Jemand der ein Tier so sehr vernachlässigt, dass dieses stirbt, gehört meiner Meinung nach zu der schlimmsten Sorte Mensch überhaupt. Daher liegt in diesem Mordfall, die Sympathie eindeutig bei dem Täter und ich konnte durchaus nachvollziehen, warum der Ex-Freund das Opfer für den Tod des Hundes bestrafen wollte.
Fazit
Obwohl der Mordfall der Woche einige interessante Wendungen mit sich brachte und der Tod eines unschuldigen Tieres mich emotional sehr berührt hat, ist doch der eigentliche "Fall" dieser Episode, Christines angebliche Tat. Nur jemand wie Brennan würde auf so eine Beschuldigung mit professionellen Recherche, Indiziensammlung, inklusive Datenverarbeitung, reagieren. Doch das ist ja das Schöne an dieser Serie, alltägliche Probleme werden hier von ungewöhnlichen Figuren auf ungewöhnliche Art und Weise gehandhabt.
Lea R. - myFanbase
Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Maiden In The MushroomsErstausstrahlung (US): 01.04.2013
Erstausstrahlung (DE): 17.12.2013
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: Lyla Oliver
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