Bewertung

Review: #2.02 Der Heimkehrer

Die Serie hat momentan echt einen Lauf. Sechs Episoden in Folge, die entweder perfekt oder nahezu perfekt waren. Das habe ich selten vorher erlebt. Diese Folge gefiel mir sogar noch besser als die letzte. Es gab wieder einige tolle Sprüche und die Szenen mit Justin waren einfach extrem emotional und bewegend.

Der Anfang war ja sehr geschickt. Wie in der ersten Staffel sehen wir nach einer prekären Situation in der ersten Folge eine Beerdigung zu Beginn der zweiten. Aber natürlich war klar, dass Justin in diesem Fall nicht das Zeitliche gesegnet hat. So leicht lasse ich mich nicht veräppeln. Schön war wieder zu sehen, wie sich die Nachricht von Justins Heimkehr wie ein Lauffeuer in der Familie verbreitet. Besonders genial war dabei das parallele Telefongespräch von Kevin und Sarah mit dem Hörertausch "Mom/Kitty wants to talk to you.".

Das mit Sarahs Ehe tut mir wahnsinnig Leid, ich habe doch so darauf gehofft, dass die beiden es noch mal miteinander versuchen, aber danach sieht es momentan ja gar nicht mehr aus. Dass Joe nach so kurzer Zeit bereits wieder mit seiner Exfrau angebandelt hat, gefällt mir irgendwie gar nicht. Auch Sarahs Reaktion auf Rebeccas Geständnis kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das einzige, was ich mir denken kann, ist, dass Sarah meint, sie wäre in dem Gespräch, in dem sich Joe und sie so einiges an den Kopf geworfen haben, nicht so hart gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass es auch von Rebecca ausging. Denn momentan sieht es ja eher so aus, als würde Sarah so oder so wieder mit Joe zusammenkommen wollen, während sich Joe bereits anders orientiert hat. Verstehe also nicht ganz, was das Geständnis an der jetzigen Situation geändert hätte.

Was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, ist, warum Rebecca nun plötzlich ihre ganze Familienzugehörigkeit zu den Walkers wieder in Frage stellt, nur weil sie im Clinch mit Sarah liegt. Gut war es aber trotzdem, dass es endlich zu einer Aussprache zwischen ihr und Holly kam, die ich jedoch weiterhin nicht wirklich leiden kann. Ihre Entschuldigung an Rebecca hörte sich für mich eher nach einer Beleidigung für die Walkers an. Außerdem mag ich ihre ganze Art einfach nicht.

Die ganze Julia-Story berührt mich immer noch nicht. Ich fühle mich fast schlecht, weil ich nicht mit einer Mutter mitfühlen kann, die eines ihrer Babys nach der Geburt verloren hat. Aber Julia kommt einfach nur unsympathisch rüber und nach der mangelnden Präsenz in Staffel 1 fehlt zu ihr einfach die Bindung, die man zu den anderen Walkers hat.

Mehr als amüsant war dann ja die Eskalation bei der Autofahrt zu Justin. Kitty hat sich wirklich toll geschlagen, ich war sehr beeindruckt. Aber diese Familie kann man einfach nicht im Zaum halten. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch Robert. Zwar hab ich mich vor einiger Zeit noch beschwert, dass er mir zu perfekt ist, aber in dieser Folge war er einfach genial. Ein paar süße Kommentare in Bezug auf Kitty ("Is there any chance you can get out of this wedding?" – "No... I’m madly in love with her."), dann sein sensibles Verhalten in Bezug auf Justin (diese Entwicklungen finde ich wirklich toll und ich hoffe, wir sehen die beiden in Zukunft noch öfter zusammen) und dann konnte er auch noch Humor in Richtung seines Kampagnenleiters beweisen ("Oh, and about the other thing... My answer: ‚When soldiers stop dying.’" – "What?" – "That's when I’ll stop going to funerals...").

Aber auch Kitty hat in dieser Folge mit ihren Überzeugungskünsten beeindrucken können. Mittlerweile habe ich etwas mehr Vertrauen in die Beziehung und könnte mir sogar vorstellen, dass sie die Serie überleben könnte. Nachdem es ja nun in den zwei bereits vorhandenen Walker-Ehen kriselt, könnte diese der Ruhepol der Serie werden. Ich habe Robert jedenfalls immer mehr ins Herz geschlossen und hoffe, dass er uns auf Dauer erhalten bleiben wird.

Dann kommen wir zu guter Letzt noch zu Justin. Das erste Aufeinandertreffen im Krankenhaus war schon sehr emotional. Sogar Kevin hat geweint, was man bisher von ihm eher nicht gewohnt war. Nora war sehr anstrengend, zwar teilweise auch etwas lustig dabei ("Enough about the handbook." - "Alright, the handbook said you’d say that."), aber ich kann Justin auch ein bisschen verstehen. Wie ihn später zu Hause alle bemuttert haben, hat sogar mich genervt und ich war nur Zuschauer. Aber sicher kann man auch sie verstehen. Die Familie ist froh, dass er wieder da ist, und will diesmal alles richtig machen, damit er nicht wieder diese Drogenprobleme bekommt.

Aber noch schlimmer wurde es dann in der letzten Szene. Man kann Justins Angst nachvollziehen, dass er auch Angst hat, wieder in die Drogenfalle zu tappen, aber die schlimmen Schmerzen, die er offenbar aushalten muss, wird er nicht lange durchstehen. Solche Szenen brechen mir das Herz, also lieber Schmerzmittelchen nehmen, Justin. Denn du willst ja wohl nicht, dass mir das Herz bricht, nicht wahr? Er hat ja jetzt in Robert auch offenbar einen Vertrauten, der ihn dabei sicher unterstützen kann.

Zwar gibt es an den Storys auch einige erwähnte Dinge, die mir nicht gefallen (z.B. Julia und Joe), die aber nur wenig behandelt wurden und ja nichts daran ändern, dass die Folge einfach klasse war. Insbesondere konnte sie mich begeistern, obwohl ich eigentlich todmüde war und gar keine Lust mehr hatte, noch was anzuschauen. Das hat mir schon in der Vergangenheit viele Folgen verdorben. Allein dafür, dass das hier nicht passiert ist, hat die Folge schon 9 Punkte verdient.

Nadine Watz - myFanbase

Die Serie "Brothers & Sisters" ansehen:


Vorherige Review:
#2.01 Verrückt vor Sorge
Alle ReviewsNächste Review:
#2.03 Kittys Bluff

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Brothers & Sisters" über die Folge #2.02 Der Heimkehrer diskutieren.