Review: #2.10 Die Stunde der Wahrheit
Ich bin erfreut zu sagen, dass die erste Episode nach der Winterpause wieder eine sehr ordentliche war. Endlich kamen mal die zahlreichen Geheimnisse zur Sprache, die seit Beginn der Staffel in der Walker-Familie unter der Oberfläche brodelten. Teilweise wurden sie zu meiner Zufriedenheit gelöst, an anderer Stelle bin ich mir noch nicht so wirklich sicher...
Nora has a crush on Isaac
Gleich die Eingangsszene war schon wieder wahnsinnig süß. Wir sehen, wie Nora sich wie ein Teenager verhält, nur um mit Isaac sprechen zu können. Das macht sie sehr menschlich, denn fast jeder wird dieses Verhalten auf die eine oder andere Weise nachvollziehen können. Gerade für Nora bin ich sehr froh, dass man endlich jemand gefunden zu haben scheint, der interessant genug für eine größere Rolle und gleichzeitig anständig genug ist, dass man zu ihm auch tatsächlich Sympathien aufbauen kann. Hoffentlich machen die Showrunner diesmal nicht wieder einen Rückzieher...
Sarah has a crush on... What’s his name, anyway?
Genauso erfreut wie ich es für Nora bin, bin ich natürlich auch, dass Sarah endlich ein neues "love interest" bekommen hat. Joe ist nun wohl komplett weg vom Fenster und Steven Weber finde ich einfach nur großartig. Nur wäre es schön, wenn ich mir den Namen seines Charakters auch noch merken könnte, ohne dass ich ihn vorher im Internet recherchiert habe. Für andere Unwissende: Er heißt Graham Finch. Aber wenn er nun hoffentlich etwas häufiger vorkommt, hat man auch irgendwann den Namen drauf. Mir gefällt Graham jedenfalls sehr gut und er scheint bei Sarah auch die berühmten Knöpfe drücken zu können. Ihr "Date oder auch nicht Date" am Ende der Folge war jedenfalls sehr charmant.
Kevin zwischen den Stühlen
Nicht nur Kevin scheint momentan hin- und hergerissen zwischen den beiden Männern, die um ihn buhlen, nein, auch ich bin mir nicht mehr wirklich sicher, was ich denken soll. Deshalb lasse ich die Dinge einfach auf mich zukommen. Mir gefällt die Storyline an sich nicht, aber ich hoffe auf einen schönen Ausgang, egal wohin der führt. Trotzdem lehne ich wieder mehr in Richtung Scotty, da er für mich einfach der interessantere Charakter ist. Andererseits ist das auch etwas unfair, wenn man bedenkt, dass Jason gerade einmal drei, vier Folgen insgesamt zu sehen war. Es war jedenfalls meiner Meinung nach die richtige Entscheidung, Scotty zu erzählen, dass Jason wieder da ist. Schweigen macht aus einer Mücke erst den Elefanten und gibt dem Problem zu viel Macht. Ich würde Jason zwar gerne wieder sehen, aber hoffe, dass das die wieder aufkeimende Beziehung des wieder etwas mehr im Hintergrund operierenden Kevins mit Scotty nicht zerstört.
Zwei Affären oder "Wie laviere ich mich geschickt aus einer ausgelutschten Storyline?"
Da haben es sich die Autoren ja wieder besonders leicht gemacht. Wie vermeide ich es am besten, nicht in die alte Falle "Ehekrise wegen Affäre" zu tappen - ein Minenfeld, das allzu viele Serien zu ihren Lebzeiten beschritten haben? Richtig, ich lasse die Ehefrau einfach auch eine Affäre gehabt haben. Eine Affäre gleicht die andere aus – richtig? Na ja, ganz so sicher bin ich mir da nicht. Aber momentan sieht es ganz nach dem "easy way out" aus. Ich bin einerseits froh, da ich wirklich keine Lust auf besagte Story gehabt hätte, aber vielleicht gehen die Autoren ja auch ganz gut mit der Sache um, wir werden sehen. Ich hoffe jedenfalls, dass das Soap-Element jetzt wieder etwas heruntergeschraubt werden kann. Lena kann wegen mir gleich verschwinden, an der finde ich einfach nichts Interessantes. Einer der belanglosesten Nebencharaktere seit langem. Wenigstens ist es jetzt raus und es kann endlich weitergehen.
Hello, Mr. President...
... bin ich versucht zu sagen, nach diesem äußerst interessanten Ende. Doch "Brothers & Sisters" wäre keine Dramaserie, wenn sie sich aus dieser schwierigen Situation nicht irgendwie wieder herausbringen könnte. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man tatsächlich die nächsten Jahre damit verbringen will, möglichst detailgetreu das Leben eines amerikanischen Präsidenten nachzuempfinden. Dafür hatten wir immerhin "The West Wing" und die übrige Walker-Familie fällt meiner Meinung nach ohnehin bereits oft genug hinten runter. Aber man will ja auch nicht allzu pessimistisch sein.
Auch hier finde ich es gut, dass das Geheimnis endlich raus ist. Robert hätte Kitty das auf jeden Fall schon vorher sagen sollen, aber wie es bei B&S irgendwie immer ist, erschien das Problem viel größer und viel dramatischer, bevor es schließlich ausgesprochen wurde. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass die beiden ein Kind bekommen werden. Vielleicht nicht diese (sicherlich nicht diese!) und vielleicht nicht nächste Staffel, aber es wird kommen. Ohnehin kann ich gar nicht nachvollziehen, dass Kitty in all dieser Hektik tatsächlich ernsthaft daran denkt, schwanger zu werden. Das wurde wohl nur integriert, damit das Kinderproblem endlich angesprochen würde. Aber so viel Stress wie die beiden mit der Präsidentschaftskampagne jetzt schon haben – und die Wahl ist erst in über sechs Monaten – wäre es doch denkbar unsinnig, jetzt ein Kind in die Welt zu setzen. Vernünftiger wäre, erstmal abzuwarten, bis die Wahl vorüber ist und Robert eben Präsident ist oder nicht.
Doch keine Walker?
Etwas überrascht bin ich, was die neuen Entwicklungen um Holly und Rebecca angeht. Sollte wirklich die Chance bestehen, dass Rebecca doch nicht von William ist? Das wäre nicht nur überraschend, sondern eher schockierend. Ich würde es jedenfalls sehr schade finden, jetzt da sich Rebecca so in die Familie integriert hat. Holly bestreitet es zwar, doch sie hat bereits vorher gelogen... Ich hoffe jedenfalls, dass David anderweitig für eine interessante Storyline sorgen wird, denn umsonst ist er sicherlich nicht aufgetaucht und Holly verkam in den letzten Episoden ohnehin fast zu einer Randfigur. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat.
Fazit
Die Folge war wieder auf anständigem Niveau und ich hoffe, jetzt kann es, was Storylines angeht, wieder etwas aufwärts gehen. Die Umsetzung gelingt meist so oder so, nur an den interessanten Geschichten mangelt es diese Staffel leider. Außerdem hoffe ich, dass der Fokus wieder gleichmäßiger auf die Walker-Kinder verteilt wird und wir nicht nur noch Präsidentschaftskampagne und Affären sehen. Die Serie hatte in der Vergangenheit so viel mehr zu bieten. Bis dahin 7 Punkte...
Nadine Watz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Feast of the EpiphanyErstausstrahlung (US): 13.01.2008
Erstausstrahlung (DE): 03.06.2011
Regie: Laura Innes
Drehbuch: David Marshall Grant, Jason Wilborn
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