Bewertung

Review: #4.06 Zen oder die Kunst, Vater zu sein

Episode #4.06 Zen oder die Kunst, Vater zu sein begrüßt ein Rückkehrer in ihre Mitte und wartet auch sonst mit überzeugenden Handlungssträngen auf, die Spannung und viel Emotionen bieten. Damit beweist die Serie, dass Staffel drei doch nur ein kurzer Durchhänger gewesen ist.

Die Rückkehr

Nachdem Tommy das letzte Mal in #3.24 Mexiko zu sehen war, muss ich doch sagen, dass mich seine Rückkehr dann doch sehr gefreut hat. Vor allem fand ich die Einführung sehr amüsant. Ich meine, es ist für jedermann beängstigend, wenn man nachts plötzlich seltsame Geräusche im Haus hört und man eigentlich weiß, dass es keiner sein kann, der im Haus wohnt. Allerdings wundert mich jetzt noch immer, warum weder Nora noch Kitty darauf gekommen sind, dass es sich bei dem "Einbrecher" um jemanden handelt, den sie kennen. Denn wer bedient sich schon am Kühlschrank, wenn er sich sicher sein kann, durch den Krach auf sich aufmerksam zu machen. Nichtsdestotrotz war es sehr schön, die Freude bei Mutter und Tochter zu sehen, nachdem sich der vermeintliche Eindringling als Sohn beziehungsweise Bruder entpuppt hat. Zudem freut es mich sehr, durch Tommys Rückkehr zu sehen, wie wichtig ihm seine Familie noch immer ist. Ganz besonders fiel dies auch beim Einkaufen mit Kitty auf. Dort machte es sich besonders deutlich, wie nahe sich die Geschwister eigentlich wirklich stehen.

Auch könnte ich mir vorstellen, dass Kitty die einzige ist, die Tommy davon überzeugen konnte, überhaupt und trotz allem um seine Tochter zu kämpfen. Mir hat das Gespräch zwischen den beiden sehr gut gefallen. Gerade auch, weil sich Kitty derzeit in einer ähnlichen Situation wie ihr Bruder befindet und somit genau die richtigen Worte gefunden hat. Dass sie genau die Richtige dafür ist, konnte man schon in der Folge erleben, in der William und Elizabeth geboren worden sind. Schon da hatte ich das Gefühl, dass Kitty es selbst hilft über ihren Verlust hinwegzukommen und auch diesmal denke ich, das Gespräch zwischen ihr und Tommy hat dazu geführt, dass beide sich darüber klar geworden sind, was sie alles verlieren könnten. Genau deswegen finde ich Tommys Entschluss, nach Seattle zu fahren, vollkommen richtig. Denn nur so schafft er es, immer für seine Tochter da sein zu können.

Der Vertrag und die Verlustangst

So richtig konnte ich Scottys Argumente nicht nachvollziehen. Man kann zwar verstehen, dass er Michelle vertraut, eben weil er schon lange mit ihr befreundet ist und man sich als Freunde vertraut, jedoch schließt dies doch nicht aus, einen Vertrag aufzusetzen, der die wichtigsten Dinge regelt. Selbst wenn Kevin bei der Sache den "Anwalt" raus hängen ließ, so war er doch meiner Meinung nach im Recht. Gerade auch weil eine Leihmutter viel Verantwortung auf beiden Seiten bedeutet. Eigentlich heißt es ja nicht umsonst "bei Geld hört alle Freundschaft" auf, weil genau so etwas wie bei Kevin und Scotty passieren kann. Allerdings denke ich auch, dass der Vertrag in Kevins Augen noch eine sehr viel größere Bedeutung hat, als nur die "übliche" bei einer Leihmutterschaft. Wenn man nämlich bedenkt, dass er eigentlich schon mit Elizabeth ein leibliches Kind hat und nicht zu ihr stehen kann, wird einem auch bewusst, wie ernst Kevin es meint, dass er mit Scotty ein gemeinsames Kind haben möchte. Denn ich denke, nachdem sich Tommy entschlossen hat, um Elizabeth zu kämpfen, wurde Kevins Wunsch nach einem eigenen Kind nur noch größer.

Sehr schön finde ich daher auch, dass er Michelle nochmals seinen Standpunkt unter vier Augen erklärt hat. Ich hätte es zwar erst einmal nicht weiter schlimm gefunden, wenn Kevin ihr seine Geschichte mit Elizabeth erzählt hätte. Im Nachhinein finde ich aber seine Entscheidung, es nicht getan zu haben, sehr gut. Vielleicht hätte Michelle ihn dann bemitleidet und ich bin mir nicht sicher, ob mir die Storyline dann auch weiterhin gefallen hätte. Ich denke nämlich, dass Michelle einfach nur ein klärendes Gespräch mit Kevin gefehlt hat, um dessen Gründe verstehen zu können. Jetzt freue ich mich erst einmal darauf, dass Michelle doch die Leihmutter der beiden ist und Scotty dafür wohl sehr dankbar sein wird.

Zu perfekt?

Ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass bei einem Familienessen der Walkers immer ein Geheimnis preisgegeben wird und dabei auch immer wieder Diskussionen entstehen, so natürlich auch diesmal. Dabei hätte es in meinen Augen erst einmal nicht sein müssen. Auch wenn Nora manchmal wirklich über das Ziel hinausschießt mit ihrer Fürsorge, muss ich doch diesmal sagen, dass sie gar nicht so unrecht hatte. War es nicht Tommy, der einst seinem Bruder Kevin einen Vertrag unter die Nase gehalten hat, damit Elizabeth niemals erfährt, dass eigentlich ihr Onkel der Vater ist? Und war es nicht Tommy, der meinte, er würde sich immer um seine Tochter kümmern? Ja, das sagte er. Somit kann ich Noras Nachhaken schon verstehen.

Allerdings kann ich auch Tommys Standpunkt nachvollziehen, denn er will die Sache mit Julia alleine regeln. Wobei ich mich schon frage, ob sich da wirklich etwas getan hätte, wenn es nicht zur Diskussion zwischen ihm und Nora und zu dem innigen Gespräch zwischen ihm und Kitty gekommen wäre. Ich befürchte nämlich beinahe, dass dem nicht so gewesen wäre. Umso schöner ist es natürlich, dass Tommy bereit ist, für seine Tochter zu kämpfen und damit eigentlich beweist, dass er doch ein guter Vater ist. Doch das Abendessen hat nicht nur hervorgebracht, wie wenig Tommy noch von seiner Tochter hört und die Scheidung von Julia kurz bevorsteht, sondern auch, dass er Nora dahingehend einen Vorwurf macht, jene möchte alles und jeden perfekt haben. Inwieweit das nun stimmt, vermag ich nicht zu sagen, da ich denke, diesen Eindruck hat nur Tommy selbst von seiner Mutter. Und nachdem man auch noch erfahren hat, dass er schon als Kind für sie perfekt sein wollte und Nora ihn eigentlich nur zu William "abgeschoben" hat, festigt dies meinen eigenen Eindruck diesbezüglich nur noch mehr. Interessant dabei finde ich auch, wie sehr Nora plötzlich an ihrem Muttersein zweifelt und wahrscheinlich gibt sie sich jetzt nur noch mehr die Schuld daran, was Tommy der Firma angetan hat, weil sie ihren Sohn eben zu seinem Vater "abgeschoben" hat und Tommy sich diesen als Vorbild genommen hat. Zum Glück haben sich Mutter und Sohn dann doch noch versöhnt, was mir sehr gut gefallen hat.

Er ist ein guter Freund

Nun ja, dass Luc für Sarah ein sehr guter Freund ist, stimmt zwar nicht ganz, aber ich bin erst einmal sehr froh, dass sie ihre Kinder über diesen Freund informiert hat. Allzu lange wäre das Versteckspiel der beiden auch nicht gut gegangen und wahrscheinlich hätte es mich über lang oder kurz dann eben doch genervt. Ich gehe noch immer stark davon aus, dass diese Liebe zwischen Luc und Sarah etwas Dauerhaftes ist. Nicht nur, weil mir die Chemie zwischen den beiden sehr, sehr gut gefällt, sondern weil Sarah nach dem ganzen Chaos mit Noah und Joe endlich auch mal Glück verdient und ich finde, sie wirkt unglaublich glücklich mit dem gutaussehenden Mann. Genau das schien auch Paige bemerkt zu haben und wie ich schon einmal geschrieben habe, wird die Kleine nun erwachsen und versteht einige Dinge sehr viel besser. Aus diesem Grund fand ich es auch gut, dass Sarah mit ihr ein offenes Gespräch geführt hat, in dem sie auch ehrlich zu ihrer Tochter war und beide auf einen Nenner gekommen sind, der für alle vernünftig ist. Hoffen wir einfach mal, dass aus den vier vielleicht doch noch eine Familie wird.

Vorsicht ist geboten

Ich verstehe Saul einfach nicht. Wieso lässt er denn Ryan so einfach davon kommen, nachdem er ihn schon in Hollys Büro erwischt hat? Nur weil er ihm sagt, er will die Firma schützen? Ist ja interessant, dass dabei mal so eben außer Acht gelassen wird, dass der Junge eigentlich ein vollkommen Fremder ist. Vor allem will es mir nicht in den Kopf, warum Saul ihm tatsächlich glaubt, Holly wolle der Firma irgendwie schaden. Er müsste doch wissen, dass auch ihr Geld darin steckt. Aber Holly wird eh immer nur das Schlechteste hinterher gesagt, da ist es schon fast ein Wunder, das Sarah ihr überhaupt für ihr Vorhaben grünes Licht gegeben hat. Wobei sie das Projekt natürlich im Auge behalten wird, logisch. Aber ich bin etwas vom eigentlichen Thema abgekommen. Ryan macht also gemeinsame Sache mit Dennis York ohne dabei wirklich zu wissen, was dieser vorhat. Lassen wir uns dahingehend mal überraschen. Überrascht war jener anscheinend auch selbst, nachdem Holly sein Angebot ausgeschlagen hat. Da hat man mal wieder gesehen, dass für sie Geld doch nicht alles ist und sie sehr darauf achtet, was sie tut. Ich hoffe mal, dies bleibt so und man lenkt die Storyline nicht in die Richtung einer Holly, die am Schluss als Böse dasteht.

Fazit

Es gab viele schöne Momente in #4.06 Zen oder die Kunst, Vater zu sein, die Spaß gemacht haben. Mit der zusätzlich guten Mischung aus Drama, amüsanten und emotionalen Szenen beweisen die Autoren von "Brothers & Sisters" mal wieder ihr Können. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte konnte die Folge mich durchaus überzeugen.

Daniela S. - myFanbase

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