Bewertung

Review: #5.04 Romeo und Julia

Nach dem Ende der letzten Folge fragte man sich, wohin Holly verschwunden ist. Umso überraschter war ich, sie bei Nora zu sehen. Sehr schwer war es daher auch für Rebecca, die gleich zwei schwierige Entscheidungen treffen musste. Sarah hat endlich mal wieder bewiesen, wie tough sie ist und Saul muss erneut mit dem Alleinsein zurechtkommen.

Der heiße Franzose und die Unsicherheit

Es freut mich wirklich sehr, wie gut sich Luc schon bei Sarah eingelebt hat. So hat auch Cooper eine männliche Ansprechperson, wenn er bei seiner Mutter ist, was ich sehr gut und wichtig finde. Denn ich hatte schon den Eindruck, als wenn es Sarah zeitweise um ihr eigenes Ansehen geht und sie sich gar nicht richtig darauf konzentriert, warum Cooper nun doch nicht mehr die Rolle des Romeos spielen will. Sehr schade, dass sie sich zunächst nicht auf ihre eigenen Instinkte verlassen hat. Aber wie ich schon geschrieben hab, ist Luc hier Coopers Bezugsperson, da er ziemlich schnell erkennt, wo Coopers Problem liegt. Genau das war das Witzige an dieser Szene, die erkennen ließ, dass Cooper noch nicht in der Pubertät ist. Aber zumindest scheint er nun nicht mehr von Mädchen abgeneigt zu sein. Durch den Bühnenvorfall hat auch Sarah erkannt, dass das Beste doch nicht immer gut genug ist. Mich hat es schon gewundert, warum sie sich so verstellt hat, um dazu zugehören. Es ist einfach nicht ihre Art oder gar einer ihrer Charakterzüge. Umso glücklicher bin ich, dass sie den beiden Damen am Ende die Meinung gesagt hat und die ordentlich gesessen hat. Ebenso schön war es, dass sie offenbar keine Schwierigkeiten mehr hat, etwas älter als Luc zu sein.

Aufkeimende Gefühle

Wie schön, dass es ein Wiedersehen mit Jack gibt und so wie es am Ende aussieht, wird es nicht das letzte Mal gewesen sein. Mich freut es wirklich sehr, dass Kitty langsam wieder auf einen Mann zugeht, gerade auch weil ich die Chemie zwischen den beiden so großartig finde. Ich hoffe natürlich, dass man diese aufkeimenden Gefühle nicht wieder sofort kaputt schreibt oder unglaubwürdig darstellt. Das wäre sehr schade, da man auf so einem guten Weg ist. Deutlich wird dies, als Kitty nach dem Kuss verwirrt gewesen ist und sich schuldig fühlt. Denn obwohl Robert nun doch schon eine Weile tot ist, fühlt sie sich, als würde sie ihn betrügen. Sehr schön, wie verständnisvoll Jack darauf reagiert hat und Kitty dennoch darauf hin gewiesen hat, sich dieser Situation mit telefonieren und zu viel reden entziehen zu wollen. Ich glaube, es war sehr wichtig für sie, selbst zu erkennen, dass sie auch gegenüber den Männern wieder mehr offener sein muss und dies ihr verstorbener Mann bestimmt auch wünschen würde. Wie zart die Gefühle der beiden sind, macht die letzte Szene schön deutlich. Ich freue mich schon sehr auf mehr.

Doch wieder alleine

Auf der einen Seite freue ich mich sehr, dass man, wie von mir eigentlich befürchtet, Sauls HIV-Infektion doch nicht unter den Teppich kehrt und er sogar jemanden gefunden hat. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch sehr schade, dass Charlie doch nicht so stark ist, um bei Saul bleiben zu können. Gefallen hat mir, Stephen Collins mal in einer Rolle eines Homosexuellen zu sehen. Zumal ich die Darstellung sehr überzeugend fand und weder Eric Camden noch Addisons Vater vor mir gesehen habe. Obwohl ich mir wirklich sehr gewünscht habe, dass Saul mit Charlie jemanden an seiner Seite hat, kann ich die Entscheidung Charlies sehr gut nachvollziehen. Es ist bestimmt nicht leicht, mit ansehen zu müssen, wie jemand stirbt, den man von ganzem Herzen liebt. Wahrscheinlich hat Charlie einfach nur ziemlich große Angst davor, soviel Liebe für Saul zu empfinden und es nicht noch einmal ertragen würde, diese Liebe auf dieselbe schmerz- und qualvolle Weise zu verlieren. Trotz dieser traurigen Entwickelung freut es mich sehr, dass Saul mit Kevin und Scotty zwei Leute um sich hat, die für ihn da sind und sein Gefühlsleben verstehen und wer weiß, vielleicht gibt es da bald jemanden, der stark genug ist, ihn durch seine Krankheit zu begleiten.

Schwere Entscheidungen

Das dritte Mal nacheinander ist der Handlungsstrang rund um Holly, David, Rebecca, Justin und Nora mein persönliches Highlight. Das Besondere hier sind die Überraschungen, die man dem Zuschauer bietet. Nach dem Verschwinden von Holly in der letzten Folge, hätte man eigentlich annehmen können, dass sie verletzt ist oder sogar irgendwo orientierungslos herumirrt. Doch all das traf ganz und gar nicht zu, denn anders als erwartet, tauchte sie bei Nora auf, um William zu sehen. Diese kurzweilige Entwicklung hat zwar einen leicht bitteren Beigeschmack und erinnert an die erste Folge dieser Staffel, allerdings wird jedoch auch deutlich, wie wichtig William für Holly war. Dennoch wirft das allerdings auch die Frage auf, ob die Liebe zu David dann überhaupt ausreicht, um die jetzige Situation zu überstehen. Zudem man in dieser Folge auch erfahren hat, dass Holly schon mal mit Daniel verheiratet war und sie diesen auch sehr geliebt haben muss. Nicht umsonst hat sie nur Rebecca davon erzählt. Und das war ja noch nicht alles. Holly weiß nämlich, wer ihre Tochter ist und sich nur das Emotionale, die Liebe und all das was eine Mutter ausmacht, sich bei ihr einfach nicht einstellen will. Wie schrecklich das wohl für Rebecca und auch David sein muss, für den Holly offensichtlich auch keine Emotionen mehr empfindet.

Doch das Gespräch zwischen Holly und Rebecca hat dieser zu erkennen gegeben, wie wenig sie ihrer Mutter eigentlich helfen kann. Auch wenn ich dies sehr traurig finde, gefällt es mir sehr gut, dass Nora ein Mutterersatz für Rebecca darstellt. Ich denke, sie gibt ihr Kraft, trotz allem positiv zu denken. Und obwohl ich ihren Schritt, das Jobangebot in New York anzunehmen, vollkommen verstehen kann, so glaube ich doch, dass zwischen Rebecca und Justin noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Ich bin ja froh, dass Justin mittlerweile so stark ist, um nach so einer Situation keine Drogen zu nehmen, was er wohl Nora zu verdanken hat. Diese hat ja mal wieder bewiesen, wie gut sie ihren Jüngsten kennt. Zu Rebecca muss ich allerdings noch sagen, dass ich es recht seltsam finde, warum sie sich in New York als Fotografin beworben hat. Nicht, dass ich das schlecht finden würde. Ich erinnere mich nur, dass Justin im Staffelfinale der vierten Staffel genau dies auch in Aussicht gestellt hat. Aber wahrscheinlich hat sie nun erst einmal erkannt, wie wichtig dieser Schritt damals für ihn gewesen ist, da sie ihn jetzt selbst geht. Dennoch hoffe ich auf eine Rückkehr, alleine auch wegen ihren Eltern. Warten wir einfach mal ab.

Fazit

#5.04 Romeo und Julia bietet einige Handlungsstränge, die nicht so ganz überzeugen können, doch durch die nach wie vor starke Holly-Geschichte, die mehrere Charaktere involviert, kann einiges herausgeholt werden. Auch die aufkeimenden Gefühle zwischen Kitty und Jack werten noch einmal einiges auf, so dass die Folge durchaus gut wegkommt.

Daniela S. - myFanbase

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