Die Einsamkeit der Jägerin
Trotz der zahlreichen Freunde und Mitstreiter, die Buffy im Kampf gegen das Böse regelmäßig beistehen und sie so gut es geht unterstützen, kann man doch erkennen, dass sich Buffy mit Problemen auseinandersetzen muss, die für Außenstehende kaum nachvollziehbar ist. Die Bürde der Jägerin macht einsam, trotz des Umfeldes.
Buffy ist die erste Jägerin, die Freunde hat. Giles ist sehr nachsichtig mit ihr, ist sie doch ein eigenwilliger Charakter. Er merkt schnell, dass er bei ihr auf die autoritäre Art nicht weiterkommt. Er weiß, dass Regeln und Verbote von ihr nur missachtet würden, und lässt ihr ihre Freiheiten.
Kendra, die zur Jägerin berufen wird, als Buffy im Finale von Staffel eins für kurze Zeit tot ist, hat es offenbar viel schwerer. Sie wurde von ihren Eltern getrennt, als sie noch sehr klein war, ihr Wächter hat sie großgezogen und ihr von Anfang an klargemacht, dass das einzige, was im Leben zählt, ihr Dasein als Jägerin ist. Sie kennt weder Freunde noch Familie und ist verwundert über Buffys Lebensstil, denn Buffy hat Willow, Xander, Oz und Cordelia, die über ihre Berufung Bescheid wissen und ihr im Kampf gegen das Böse helfen.
Willow, Buffys beste Freundin, ist immer für sie da und unterstützt sie, wo es nur geht. Trotzdem ist da etwas in Buffy, dass sie immer wieder einsam sein lässt, denn sie ist die Jägerin. Sie ist dafür zuständig, immer wieder die Welt zu retten, ohne dass sie sich das ausgesucht hat, so wie ihre Freunde. Sie hatte keine Wahl, als sie vom Rat zur Jägerin ernannt wurde. Vorher hatte sie ein normales Leben, war ein normaler Teenager. Doch dann änderte sich für sie alles. Das zu akzeptieren fällt ihr immer wieder schwer, sie muss oft mit sich selbst kämpfen.
Nachdem sie den Meister besiegt, ist Buffy sehr verändert, lässt niemanden an sich heran und gibt erst nach einiger Zeit zu, wie hart es für sie war, mit ihrem kurzzeitigen Tod umzugehen. Das erste Mal musste sie erkennen, dass sie auch mal einen Kampf verlieren könnte und das mit ihrem Leben bezahlen müsste.
Mit dieser Last steht sie ganz allein da, genauso, als sie Angel töten muss, da ein von ihm erweckter Dämon ansonsten die Welt verschlingen würde. Sie hatte Angel schon verloren. Die Person, die sie am meisten geliebt hat, hat sich, nachdem sie miteinander geschlafen haben, gegen sie gestellt, wenn auch nicht aus eigenem Willen.
Im Showdown bekommt er seine Seele wieder, doch Buffy muss ihn töten. Sie verlässt die Stadt, ohne irgendjemandem zu sagen, wo sie hingeht. Sie mietet sich ein Appartement in Los Angeles und arbeitet als Kellnerin, nimmt außerdem ihren zweiten Namen, Anne, an. Sie will nicht mehr gegen das Böse kämpfen müssen, gibt das Jägerin-Dasein auf, bis wieder jemand ihre Hilfe benötigt. Dadurch merkt sie, dass sie ihrer Bestimmung nicht entgehen kann, und kehrt nach Sunnydale zurück. Alle sind schwer enttäuscht von ihr, da sie einfach verschwunden ist, und Buffy ist es leid, sich rechtfertigen zu müssen.
Ihr Leben normalisiert sich langsam wieder, bis sie auf Dracula persönlich stößt, der ihr klar macht, dass dort etwas Dunkles in ihr ist und auch sie von der dunklen Seite angezogen wird. Sie macht sich zusammen mit Giles auf die Suche nach ihrem Ursprung und der ersten Jägerin, um mehr über sich selbst herauszufinden.
Als sie plötzlich eine Schwester bekommt, die ursprünglich kein Mensch, sondern ein Bündel an Energie ist, das ein Portal in eine andere Dimenson öffnet, und dann auch noch ihre Mutter stirbt, ist Buffy überfordert. Sie muss allein für sich und Dawn sorgen, stark sein und gleichzeitig mit dem Tod ihrer Mom klarkommen. Als Dawn schließlich benutzt wird, um den Weg in die Höllendimension zu öffnen, opfert Buffy sich an ihrer Stelle, um das zu verhindern. Das schwerste in dieser Welt ist es, in ihr zu Leben, das hat Buffy Dawn klargemacht, nachdem diese erfahren hat, dass sie kein Mensch ist bzw. war.
Die Scoobies kommen schlecht ohne Buffy zurecht. Der als Hilfe eingesetzte Buffy-Bot kann zwar etwas helfen, doch kann er Buffy natürlich nicht ersetzen. Willow, Tara, Xander und Anya bereiten einen Zauber vor, um sie wieder auferstehen zu lassen, bevor Sunnydale endgültig von Vampiren und Dämonen eingenommen wird. Sie denken, dass der Zauber fehlgeschlagen ist, während Buffy sich komplett verwirrt aus ihrem Sarg graben muss. Als sie sie schließlich finden, denken sie, dass sie etwas Gutes vollbracht haben. Erst später gibt Buffy ihnen gegenüber zu, dass sie keinesfalls in der Hölle, sondern im Himmel war.
Spike wird ihr Vertrauter, er kann sie verstehen und sie knüpfen langsam eine Art Beziehung, die jedoch bald nur auf Sex aufgebaut ist. Buffy ist deshalb von sich selbst angewidert, kann aber mit ihren Freunden nicht darüber reden. Sie merkt nur, dass sie sich mit Spike endlich wieder lebendig führt, was sie im tristen Alltag mit Geldsorgen und einem trostlosen Job in einem Burgerladen nicht tut. Sie beendet die Beziehung schließlich.
In der letzten Staffel schließlich hat sie anfangs weder Giles noch Willow an ihrer Seite. Sie sieht sich wieder einmal einem Weltuntergang gegenüber, diesmal jedoch schlimmer als je zuvor. Jägerinnen-Anwärterinnen auf der ganzen Welt werden zusammengetrommelt, um auf die letzte Schlacht vorbereitet zu werden. Auch Faith kommt wieder dazu, was schnell zu Problemen führt, da einige an Buffys Führer- und Entscheidungqualitäten zu zweifeln beginnen. Nach einem missglückten Einsatz, bei dem mehrere Anwärterinnen getötet werden, wird Buffy einstimmig aus dem Summers-Haus geworfen. Der einzige, der zu ihr hält, ist Spike. Er macht ihr wieder Mut und gibt ihr ihr Selbstvertrauern zurück, mit dem sie dann in die finale Schlacht gehen kann.
In der letzten Staffel schließlich hat sie anfangs weder Giles noch Willow an ihrer Seite. Sie sieht sich wieder einmal einem Weltuntergang gegenüber, diesmal jedoch schlimmer als je zuvor. Jägerinnen-Anwärterinnen auf der ganzen Welt werden zusammengetrommelt, um auf die letzte Schlacht vorbereitet zu werden. Auch Faith kommt wieder dazu, was schnell zu Problemen führt, da einige an Buffys Führer- und Entscheidungqualitäten zu zweifeln beginnen. Nach einem missglückten Einsatz, bei dem mehrere Anwärterinnen getötet werden, wird Buffy einstimmig aus dem Summers-Haus geworfen. Der einzige, der zu ihr hält, ist Spike. Er macht ihr wieder Mut und gibt ihr ihr Selbstvertrauern zurück, mit dem sie dann in die finale Schlacht gehen kann.
Auch wenn Buffy also Freunde hat, die sie ohne Nachfragen unterstützen, trägt sie doch trotzdem die Last des Jägerinnen-Daseins alleine. Die anderen können sie nicht immer verstehen, ihre Mom weiß lange Zeit nichts von ihrer Berufung und hält sie oft genug einfach für einen rebellischen Teenager, der mit Hausarrest bestraft werden muss. Also nicht nur, dass sie Tag und Nacht zum Kampf bereit sein muss, sie bekommt dafür auch noch Ärger. Sie selber kennt die Tiefe ihrer Bestimmung nicht, weiß aber auch, dass selbst die Jägerin von der dunklen Seite angezogen wird. Als fest auf dem Boden stehender Mensch will sie das aber nicht akzeptieren und kämpft dagegen an, wie ihre rein körperliche Beziehung zu Spike. Sie hat Angst davor, was die Anderen von ihr denken könnten, wenn sie davon erführen.
So gesehen hat sie es vielleicht sogar schwerer als Kendra und ihre Vorgängerinnen, da sie nicht nur ihr Jägerinnen-Dasein, sondern auch ihren normalen Teenager-Alltag und später die Versorgung von ihrem und Dawns Leben unter einen Hut bringen muss. Und auch wenn sie immer Menschen (und Vampire) um sich herum hat, die sie lieben und unterstützen, ist sie irgendwie immer einsam mit ihrer Bestimmung, den Pflichten und der Verantwortung, die diese mit sich bringt.
Eins ist klar: Wir würden ihr diese Last wohl nicht freiwillig abnehmen wollen.
Maja Höpner - myFanbase
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