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Review: #3.01 Eine tödliche Affäre

Foto: Seamus Dever & Jon Huertas, Castle - Copyright: 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
Seamus Dever & Jon Huertas, Castle
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Castle steht im Spiegelkabinett – Schüsse – Beckett und Castle stehen sich gegenüber und schießen gleichzeitig. Dieser Start der dritten Staffel ist so eindrucksvoll inszeniert, dass direkt die Frage aufkommt: Was ist hier eigentlich los?!

Three days earlier...

Die Stimmung im Team um Kate Beckett ist angespannt und durchaus enttäuscht, nachdem Castle auch nach dem Sommer in den Hamptons nicht zurück gekommen ist. Während die zwei Detectives Ryan und Esposito versuchen Beckett etwas aufzumuntern, steht diese vermeintlich nüchtern zu der ganzen Angelegenheit und will den Schein erwecken, dass es ihr nichts ausmacht. Hier schafft es Stana Katic wieder einmal allein durch Tonfall und Mimik ganz klar zu machen, dass die Abwesenheit Castles absolut kein Zuckerschlecken für ihren Charakter ist.

Ein neuer Fall bringt die Ermittler direkt am Tatort schon wieder auf's Thema Castle, da sich direkt neben dem Schauplatz eine Buchhandlung befindet. Für mich ein bisschen zu künstlich produziert wirkte die Tatsache, dass genau in dieser Buchhandlung eine Lesung seines neuen Buches stattfinden soll und somit klar ist, dass der liebe Herr doch schon wieder in der Stadt ist. Der Aufbau der Szene war jedoch trotzdem ziemlich gut, angefangen mit Ryans "Hey, it's Castle!" bis zum "He really is ruggedly handsome" von eben dem. Becketts Reaktion auf das ganze ist eher zurückhaltend, wobei hier eine gehöre Portion Skepsis mitschwingt.

Eine bei der Toten gefundene Adresse führt die drei Detectives direkt... zu Castle, der mit einer Waffe in der Hand über die zweite Leiche dieser Folge gebeugt ist. Der Moment, in dem sich Beckett und Castle zum ersten Mal nach dem Sommer wiedersehen, ist unheimlich effektvoll dargestellt. Beckett, Ryan und Esposito betreten alle mit gezogener Waffe die Wohnung und sind sicherlich auf vieles vorbereitet, nur garantiert nicht darauf. Das Entsetzen und auch das Erstaunen darüber, wen sie dort vorfinden vermischt sich schnell mit der angestauten Enttäuschung darüber, dass er sich nicht gemeldet hat und gipfelt schließlich in der strikt ausgeführten Verhaftung Castles durch Beckett.

Zu Beginn von Castles Verhör spielt Kate noch den knallharten Detective, dies schlägt jedoch schnell in die Frage um, warum er sich nicht gemeldet hat. Ihre Fragen spiegeln die bittere Enttäuschung die sich angesammelt hat wieder und lassen durchblicken, dass sie noch immer mit dem was im Staffelfinale der zweiten Staffel passiert ist kämpft. Als Castle sie dann aber auf Demming anspricht fährt sie knallhart mit ihren Fragen zum Fall fort. Rick ist sichtlich entsetzt und mit der Zeit genervt davon, dass Beckett wirklich glaubt, er sei der Täter. Auch nachdem geklärt ist, dass dies nicht sein kann, weist Kate Castle rigoros ab und sagt ihm, er soll zurück in die Hamptons, zu seiner Exfrau und seinen Bookparties gehen. Diese Szene ist für mich eindeutig eine der besten, da die Beziehung zwischen den beiden ein weiteres Kapitel dazu gewinnt. Beckett macht klar, dass sie den ersten großen Schritt gemacht hat und damit schmerzlich gefallen ist und es nicht einsieht, das Ganze noch einmal auf sich zu nehmen. So steht Castle zum Schluss alleine da, nachdenklich und deutlich ernster als sonst.

"Maybe he missed his chance."

Im Gespräch mit Alexis, deren Schwarm sich immer noch nicht bei ihr gemeldet hat, wird Castle klar, dass er offenbar wirklich etwas verbockt hat. So schmiedet er den Plan, etwas Besonderes zu tun um sein Verhalten wieder gut zu machen.

Später begibt sich Castle zum Tatort des zweiten Mordes und findet offensichtlich etwas, dass die Detectives ebenfalls herausgefunden haben – als diese ankommen bietet sich ein bekanntes Bild: Eine Leiche und Castle, diesmal ohne Waffe. Die kurze, aber so typische Auseinandersetzung zwischen Rick und Kate erinnerte schon fast wieder an die "guten alten Zeiten" und ließ mein Castle-Fan-Herz schneller schlagen.

"A sign from the universe, we need to solve this case – together."

Nachdem Beckett zugestimmt hat, dass Castle an diesem einen Fall und zwar nur diesem einen mitarbeiten darf, beginnt der Tag für sie wieder mit Kaffee à la Castle. Es folgt eine Wette zwischen den beiden, wer den Fall schneller aufklären kann. Beckett macht, zum Leidwesen der Fans, jedoch ganz klar, dass Castle wenn sie gewinnt, nie wieder an einem Fall mitarbeiten darf. Er hingegen will wieder ihr Partner werden, wenn er gewinnt.

Es war einfach schön und ein gewohntes Bild die beiden danach wieder zu sehen, wie sie Zeugen vernehmen, mit all den zwischenzeitlichen verschmitzten Blicken, die die ersten 20 Minuten leider größtenteils vermissen ließen.

Im weiteren Verlauf finden endlich wieder die spritzigen, schnellen und unterhaltsamen Wortwechsel zwischen Castle und Beckett statt, wie wir sie kennen. Natürlich fiebert man bei so einer Art Wette wie der der beiden ganz klar mit Castle mit, da er ja schließlich bleiben soll. Während sie über den Fall philosophieren und versuchen eine Lösung des Rätsels zu finden, war es schön zu sehen, dass sie sofort wieder ein eingespieltes Team bilden. Auch die Blicke, die Beckett Castle zuwirft, als dieser plötzlich eine zündende Idee hat, machen Lust auf viele neue Folgen.

"I know who the killer is!"

Und nun sind wir zurück am Schauplatz der allerersten Szene und dessen Anfang. In dem Fall ging es die ganze Zeit nur um gefälschte Banknoten, welche gerade in Reisetaschen wandern, um Beweise zu vernichten. Als die Detectives und Castle am Schauplatz des Geschehens auftauchen, eröffnet einer der Täter das Feuer auf die Neuankömmlinge, woraufhin Ryan und Esposito dieses erwidern. Im Eifer des Gefechts verschwindet die Komplizin mitsamt dem Geld ins Nirgendwo. Beckett gibt Castle bevor sie die Verfolgung aufnimmt noch ihre zweite Waffe, für den Fall dass die Täter zurückkommen. Castle mit einer geladenen Waffe? Mal gucken, ob das gut geht...

Nachdem Kate weg ist, sieht Castle die eine Täterin in einen Raum fliehen – ein Spiegelkabinett, wir sind also wieder beim Anfang der Folge, es fehlt nur noch die Auflösung, warum Castle und Beckett vermeintlich aufeinander geschossen haben. Zunächst geht das Spiegelkabinett zu Bruch, was für Castle eindeutig positiv ist, so unheimlich verloren wie er dort aussah, hiernach gelingt es Castle durch eine Tür nach draußen zu fliehen, wo er nun Beckett gegenübersteht. Gleichzeitig lösen sich aus beiden gezogenen Waffen Schüsse; Beckett und Castle stehen noch, nur die Täter, die jeweils hinter ihnen standen, sind getroffen.

"See you tomorrow."

Ein Staffelauftakt, so wie ich ihn mir wünsche. Ein Start mit ordentlich Verwirrung und Spannung, einem starker Fokus auf den Hauptcharakteren, Castles gewonnener Wette und das Wiederfinden des Stimmung der letzten Staffel, für mich: rundum gelungen.

Jeanne Plaumann - myFanbase

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