Review: #5.05 Unter Verdacht

Was für eine Hammer-Episode! Durch diverse Spoiler wusste ich ja schon ungefähr, worum es in dieser Folge gehen sollte, aber das dies dann so spannend umgesetzt werden würde, hätte ich nie vermutet.

Unter Mordverdacht

Castle wird in dieser Episode nämlich beschuldigt, einen Mord begangen zu haben, als eine Tote gefunden wird, deren Ableben wie ein Ritualmord inszeniert wurde. Nachdem man Castles Fingerabdrücke am Tatort findet und man ihn scheinbar auch auf einem Überwachsungsvideo sieht, verdichten sich die Verdachtsmomente. Und als schließlich auch noch diverses "Mord-Equipment" in Castles Wohnung gefunden wird, wird dieser schließlich festgenommen. Natürlich glauben weder Castles engste Vertraute, noch man selbst als Zuschauer daran, dass er diesen Mord wirklich begangen haben kann und bis zu dem Punkt war diese Folge das, was "Castle" eigentlich fast jede Woche für mich ist: Eine gut inszenierte Krimi-Serie, über die ich nicht allzu viel nachdenken muss und die mich unterhält. Diesmal war es aber ein bisschen anders: Ich fing tatsächlich an, mir über den wirklichen Täter Gedanken zu machen. Das passiert mir nicht so oft, weil ich meistens sowieso komplett daneben liege und deshalb vermutlich von jedem Kriminalromanautoren ausgelacht worden wäre. In diesem Punkt aber wurde man so von der Handlung mitgerissen, dass man sich zu wundern begann, wer - zum Henker noch eins! - denn ein Motiv hätte, um gerade Castle die Tötung anzuhängen. Ich spielte für einen Moment mit dem Gedanken, dass hier vielleicht nach seinem Vater gefahndet wird, wurde aber bald eines Besseren belehrt.

Denn niemand anderes als der 3XK-Killer, alias Jerry Tyson, steckte hinter der ganzen Show und genau das traf mich komplett unvorbereitet. Nie im Leben hätte ich diesen Mann im Verdacht gehabt, so schnell noch einmal aufzutauchen und wieder ein bisschen im Leben unserer Protagonisten herumzuwirbeln. Ich fand das richtig toll und fühlte mich ganz und gar nicht vom Autoren-Team an der Nase herumgeführt, sondern eher für meine Treue belohnt, weil 3XK in "Castle" mittlerweile, wie Yang in "Psych", zu einem wiederkehrenden Schurken geworden ist, mit dem eine Episode gleich ein bisschen besser wird. Und wenn man hier die letzten Staffeln fleißig dran geblieben ist, weiß man, wie viel das NYPD mit Tyson schon durchgemacht hat. Als es am Ende zum Showdown kommt, habe ich schon fast befürchtet, dass er nun endgültig aus der Handlung geschrieben wird, aber nach diesem fast schon klischee-mäßigen Fall ins Wasser war mir klar, dass wir ihn spätestens in der nächsten Staffel wiedersehen werden. Und zum Glück war auch Richard Castle meiner Meinung.

Gedankenstücke

Von der Beziehung zwischen Castle und Beckett bin ich noch immer begeistert und bin froh, dass diese nicht zu aufgesetzt erscheint sondern einen grundehrlichen Kern hat. Da ist natürlich klar, dass Kate nicht an die Schuld ihres Freundes glaubt, auch wenn nun wirklich alles gegen ihn gesprochen hat. Allerdings finde ich es noch immer schade, dass die Beziehung der beiden nicht mal bei Esposito mit einem großen Knall bekannt geworden ist; meine ganze Hoffnung liegt nun auf der Offenbarung gegenüber Captain Gates.

Desweiteren fand ich es schön, Alexis mal wieder für ein paar Szenen zurückbegrüßen zu dürfen. Von ihr würde ich gern mehr sehen, auch wenn sie jetzt auf dem College ist. Vielleicht wäre eine Folge mit ihr im Zentrum eine Option - auf einem Universitätscampus kommt es ja sicherlich auch irgendwann mal zu einem Mord. Alexis hatte bereits in der Pathologie großes Interesse an der Polizeiarbeit, da könnte sie doch auch gleich bei den Ermittlungen helfen. Ich drücke die Daumen.

Fazit

Die Episode war richtig stark inszeniert und ich könnte nichts nennen, was mich gestört hätte. Ich wurde sehr gut unterhalten und deshalb gibt es selbstverständlich die volle Punktzahl für diese Folge.

Luisa Schmidt - myFanbase

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