Bewertung

Review: #2.07 Zwickmühle

An Dramaserien mag ich manchmal nicht, dass es zu viel Drama gibt. Ähnliches gab es auch bei #2.07 Zwickmühle zu sehen. Allerdings legt man bei "Chicago Med" Wert auf die Charakterentwicklung und erfährt dadurch etwas Interessantes über Sharon Goodwins Vergangenheit.

Die erste Liebe vergisst man nicht

Als Verwaltungschefin hat man oftmals einen stressigen Job, bei dem das Privatleben leider viel zu kurz kommt. Diese grausame Erfahrung musste auch Sharon erst kürzlich machen, als sich ihr Mann Burt von ihr getrennt hat und sie daraufhin die Scheidung eingereicht hat. Allerdings gab es vor Bert auch einen Mann, mit dem Sharon vielleicht glücklicher geworden wäre: Reggie Dixon, den wir in dieser Episode kennen lernen.

Dass es sich bei dem eingelieferten Reggie um Sharons Jugendliebe handelt, wird spätestens dann klar, als Sharon auftaucht und es nur wenige Sekunden braucht, damit man als Zuschauer erkennt, dass zwischen den beiden deutlich mehr ist, als eine platonische Freundschaft. Doch wie ich schon in der Einleitung erwähnte, gibt es bei Dramaserien sehr viel Drama, das manchmal zu viel des Guten ist. Ich weiß immer noch nicht, wie ich den Handlungsstrang um Sharon letztlich finden soll. Obwohl mir nämlich klar war, dass die Sache alles andere als gut ausgeht, hätte ich mir doch ein Happy End für Sharon gewünscht, wenn es auch nur ein kleines gewesen wäre. Allerdings war die Krankheit schon viel zu weit fortgeschritten, als dass Reggie noch eine Chance gehabt hätte.

Aber wer rechnet denn auch damit, dass er sich irgendwo Würmer einfängt, die erst nach 40 Jahren aktiv werden und solche schweren Symptome auslösen? Mir tat es sehr leid, da ich wirklich bis zum letzten Moment gehofft habe, dass es doch noch so etwas wie ein Wunder gibt. Ich denke, das war zum Teil auch der Gedanke von Sharon, obwohl sie als ehemalige Krankenschwester sicherlich gewusst hat, dass es keine Chance mehr gibt. Man muss allerdings auch bedenken, dass es sich bei ihm um ihre erste große Liebe gehandelt hat und jeder, der schon mal verliebt gewesen ist, der weiß auch, wie schwer das Loslassen ist. Ich denke einfach, dass Sharon einfach noch nicht bereit dazu gewesen ist, ihn gehen zu lassen und deswegen die vielen Maßnahmen haben wollte.

Schön, dass wenigstens Natalie Manning dafür Verständnis hatte und die letzte Maßnahme dennoch genehmigt hat, obwohl sie keine Verbesserung gesehen hat. Möglich, dass sie dabei an ihren verstorbenen Mann Jeff gedacht hat und wahrscheinlich wie Sharon gehandelt hätte. Ich kann zwar auch Ethan Chois Ansicht verstehen, fand sie aber etwas zu hart und wenig verständnisvoll. Mal sehen, ob es nochmals ein Gespräch zwischen Sharon und Maggie geben wird.

Mitbewohner gesucht

Nachdem Will Halstaed in einer der letzten Folgen beschlossen hat, sich einen Mitbewohner zu suchen, ist er jetzt schon wieder unzufrieden. Manchmal passt es einfach nicht, aber dass es so umständlich gemacht werden kann, einen neuen Mitbewohner zu suchen, wie es uns Will und Noah Sexton vorgemacht haben, hat einen recht amüsanten Touch.

Nachdem Noah mitbekommen hat, dass Will zu wenig Geld verdient, um die Miete alleine aufbringen zu können, ging ich erst davon aus, dass er sein Mitbewohner werden will, allerdings dachte er in einer ganz anderen Dimension, die eigentlich schon im Vorfeld zum Scheitern verurteilt gewesen ist.

Noahs Idee, eine App dafür zu nutzen, um Hausbesuche anbieten zu können, ist nicht mal schlecht und sein Ansatz war auch schon der richtige. Doch da Will nun mal ein Oberarzt ist, denkt dieser bei untypischen Symptomen sehr viel weiter und möchte dabei natürlich auf Nummer sicher gehen. Das Problem dabei ist allerdings, dass Noah das nicht einkalkuliert hat bzw. schon von vornherein ein schlechtes Gefühl hatte, einen Oberarzt für diese App zu begeistern und ich denke, nach dieser Erfahrung mit Will, fragt er nie wieder einen Oberarzt.

Außerdem hat sich Wills Geldproblem (vorerst) ohnehin erledigt. Ich bin froh, dass Nina Shore letztlich doch noch den Vorschlag gemacht hat, dass Will bei ihr einzieht. Ich befürchte allerdings, dass das Zusammenleben nicht allzu lange harmonisch bleiben wird. Grund für meine Annahme ist Wills Blick in der Bar, den er an Natalie gerichtet hat. Seit dem Auftauchen von Jeff Clarke dürfte klar sein, dass Wills Gefühle für seine Kollegin noch lange nicht erloschen sind. Aber warten wir mal ab. Vielleicht täusche ich mich und es kommt völlig anders, als ich bisher annehme.

Eine schwierige und eine aufkeimende Beziehung

Seit dem Auftauchen von Robyn Charles wissen wir, dass ihre Beziehung zu ihrem Vater Daniel Charles eher schwierig ist. Noch haben wir noch immer keinen genauen Anhaltspunkt darüber, warum das Verhältnis der beiden so schwierig ist bzw. ob es tatsächlich daran liegt, dass Daniel ihre Mutter verlassen hat. Aber vielleicht ändert sich das bald, wenn die beiden öfter und vielleicht auch näher zusammenarbeiten müssen.

Ich fand es ja sehr süß, wie er Maggie indirekt gebeten hat, Robyn bei dem Fall rund um Pam hinzuzuziehen. Das zeigt zumindest, dass er versucht, ihr erst einmal auf der beruflichen Ebenen näher zu kommen. Obwohl der Fall im ersten Moment vielleicht nicht unbedingt geeignet dafür gewesen ist. Zumindest nicht, wenn man die fachliche Auseinandersetzung zwischen Daniel und Connor Rhodes betrachtet, bei der Robyn auf Connors Seite stand. Ehrlich gesagt hätte ich nicht erwartet, dass sich Robyn bezüglich ihres Freundes anvertraut. Möglicherweise finden die beiden doch noch einen Zugang zueinander, bei dem sie sich im Laufe der Zeit einmal aussprechen. Vielleicht wird Daniel dann doch zu einem Vertrauten seiner Tochter, sollte es zwischen ihr und Connor nicht nur beim Flirten bleiben.

Dass es zwischen den beiden zum Flirt kam, war unübersehbar. Zudem muss ich zugeben, dass die beiden in meinen Augen recht gut zusammenpassen würden. Mal sehen was sich die Autoren noch so ausdenken. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Szenen zwischen den beiden.

Dorthin zurück, wo er hingehört

Danny Jones' Auftauchen in der letzten Folge sorgte bei Sarah Reese für gehörigen Wirbel. Danny wollte sich zunächst umbringen, um nicht mehr als Prostituierter arbeiten zu müssen, dabei war es das Einfachste, einfach den Chip aus seinem Körper zu entfernen und wie Daniel bereits angedeutet hat, war das nur der Anfang und gestaltet sich weitaus schwieriger.

Aber kann man Dannys Ängste nicht verstehen? Man weiß zwar nicht, wie lange er von diesem Ring gefangen gehalten wurde, aber seinen Reaktionen nach zu urteilen, muss es über einen längeren Zeitraum gewesen sein. Verständlich dass er dabei immer noch Angst hat, man könnte ihn bald aufspüren. Wie er nämlich auch selbst sagt, wissen diejenige, dass er schon einmal im Chicago Med gewesen ist. Von diesem Aspekt her wäre es nicht verwunderlich, sollten diese Personen bald im Krankenhaus auftauchen. In gewisser Weise kann ich auch verstehen, dass Danny von sich aus an den Ort des Grauens zurückgegangen ist. Aber ich befürchte auch, dass noch etwas weitaus Schlimmeres passieren wird, schließlich hat Danny eine Art Verrat begangen, der sicherlich nicht ungestraft bleiben wird.

Die Frage ist wahrscheinlich nur noch, ob auch Sarah ein Opfer der Rache sein wird. Ich hoffe das zwar nicht, bin aber dennoch froh, dass sie keine Chance mehr hatte, Danny bei sich aufzunehmen. Das klingt hart, das weiß ich. Aber solche Menschen sind in meinen Augen Personen, mit denen Sarah nicht alleine fertig werden würde. Ich fand es allerdings sehr toll von Ethan, dass er Sarah bei der Suche nach Danny unterstützt hat.

Wie steht es um April?

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber: Es gibt bei Dramaserien doch manchmal zu viele Dramen. Nach Sharon wurde nun auch April Sexton mit einem Drama 'belohnt'. Ich gebe ja zu, dass ich mich erst am Anfang der Staffel darüber beklagt habe, dass man ihrer Erkrankung an Tuberkulose keine Beachtung mehr schenkt. Dabei hätte mir klar sein müssen, dass man für den Ausbruch der Krankheit den gänzlich schlechtesten Augenblick dafür wählt, den es nur geben kann.

Am Ende der ersten Staffel bekam April von Tate Jenkins ein Heiratsantrag, bei dem sie noch um Bedenkzeit gebeten hat. Vollkommen verständlich wie ich finde, denn immerhin ist heiraten ein großer Schritt und Tate knüpfte an den Antrag eine Bedingung: April sollte aufhören zu arbeiten. Für sie war es wie ein Schlag ins Gesicht, da sie ihren Beruf wirklich gerne ausübt und gerade als sie sich für eine gemeinsame Zukunft mit Tate und dessen Sohn entscheidet, schlägt das Schicksal offenbar erbarmungslos zu.

Im Nachhinein kam mir sogar der Gedanke, dass Maggie das Unheil schon kommen sah. So jemanden wie Maggie kann man sich als Freundin nur wünschen. Ich gebe zu, dass sie manchmal etwas übers Ziel hinausschießt, aber im Grunde meint sie es nur gut mit ihrer Fürsorge und ehrlich gesagt hat sie ein paar Punkte angesprochen, über die sich April im Konkreten noch keine Gedanken gemacht hat.

Allerdings stehen diese wahrscheinlich sowieso erst einmal eher im Hintergrund, da die Tuberkulose nun zum Ausbruch kam. Ich gehe jetzt erst einmal davon aus, dass April überleben wird und sorge mich eher um ihre Beziehung mit Tate. Irgendwie habe ich ein seltsames Gefühl, er könnte sie jetzt einfach im Stich lassen.

Fazit

Oftmals ist zu viel Drama alles andere als gut, doch bei "Chicago Med" hat die Dosis gestimmt. Durch die neuesten Entwicklungen bei Sarah und April können wir uns auf jede Menge Spannung freuen und miterleben, wie das Team in nächster Zeit zusammen agieren und noch weiter zusammenwachsen wird.

Daniela S. - myFanbase

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