Bewertung

Review: #11.01 Erste Ungewissheit

Foto: Alberto Rosende, Chicago Fire - Copyright: Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.; 2022 NBCUniversalMedia, LLC.; Adrian S Burrows Sr/NBC
Alberto Rosende, Chicago Fire
© Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.; 2022 NBCUniversalMedia, LLC.; Adrian S Burrows Sr/NBC

Ich habe gerade einmal nachgesehen, wie viele Punkte ich dem Staffel-10-Auftakt gegeben habe. Nun, es waren acht von möglichen neun Punkten. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass #11.01 Hold On Tight keine acht oder gar neun Punkte bekommen wird. Nach dieser langen Pause hatte ich den Eindruck beim Auftakt, dass man sich noch nicht so sicher ist, was man uns Fans in der elften Staffel bieten will. Aber mal im Einzelnen.

Die Hochzeit von Stella Kidd und Kelly Severide hat mir wirklich gut gefallen, eben auch weil die beiden echt einen langen Weg zu ihrem endgültigen Glück hatten, welches ich ihnen auch im vollen Ausmaß gegönnt habe und noch immer gönne. Gerade deshalb stieß mir ja dann im Staffel-10-Finale der Cliffhanger um die beiden erheblich auf. Ich hätte es nämlich nicht für nötig befunden, dass die Staffel mit einer lauernden Gefahr endet. Dass man letztlich an genau diesem Punkt weitergemacht hat, hat natürlich auch mehr Spannung erzeugt, die aber für meinen Geschmack zu schnell wieder verflogen bzw. im Keim erstickt wurde. Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass die beiden gerettet werden, aber ich hätte angenommen oder mehr gar gewünscht, man hätte die Rettung der beiden noch um eine Episode hinausgezögert. Stattdessen hat man einen Zeitsprung von zwei Wochen gemacht und sich auf den möglichen Informant konzentriert.

Damit will ich nicht sagen, dass mich das Ganze gelangweilt hat. Ich weiß aber auch noch nicht genau, in welche Richtung man mit Severide und Pryma gehen will. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass es eine Drohung war, die Pryma hervorbrachte. Er mag vielleicht ein guter Cop sein, aber Dinge können sich ändern und wer weiß, ob Severide mit seinem Gespräch bei Pearce nicht das Fass bei Pryma zum Überlaufen gebracht hat. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass man das frisch gebackene Ehepaar nicht lange glücklich lässt. Aber da muss man wohl abwarten, was die Zeit und die kommenden Episoden noch bringen werden. Interessant fand ich aber auch, wie man Severides Vater einbezogen hat und mir dabei aufgefallen ist, dass er mir doch irgendwie fehlt. Es könnte aber auch sein, dass Severides Aussage über Benny und Pearce doch nochmal wichtig wird.

Sollte der Sache aber doch nicht so viel Beachtung geschenkt werden, hätten wir ja noch immer Neuling Sam Carver, bei dem ich jetzt schon eine Antipathie entwickelt habe und die hängt mit seinem Auftreten zusammen und nicht mit dem Weggang von Mason, bei dem ich doch die leise Hoffnung hatte, sein Darsteller Chris Mansa würde zum Hauptdarsteller befördert werden, weil Mason wirklich gut in die Truppe gepasst hat und eben auch Potenzial hatte, was man in meinen Augen in die Tonne getreten hat. Es war ja nur eine leise Hoffnung, der ich kaum Beachtung geschenkt habe. Aber wenn wir schon mal bei Hoffnung und Berichtungen wären: Chief Boden war doch sonst immer so umsichtig und hat gespürt, wer gut in die Truppe passt und wer nicht. Bei Carver scheint ihm das aber vollkommen abhandengekommen zu sein, wie mir scheint oder welche Hoffnung setzt er in den Neuen? Nur weil er offenbar einen Einsatz so meisterhaft durchgezogen hat? Sowas hat ihn damals bei Blake Gallo nicht beeindruckt und ihn wollte er gar nicht auf der Wache haben. Okay, ich gebe zu, durch die damalige Tragödie war er noch in Trauer. Aber jetzt? Es kann ja schon sein, dass ich da zu viel hineininterpretiere, aber mir kam es so vor, als habe Carver rassistische Züge an sich. Wir mögen ihn zwar bei der Akademie nicht erlebt haben, aber Kidds Erzählungen haben schon einen ersten Eindruck vermittelt und dann eben noch Carvers Aussage, warum Kidd die Beförderung erhalten hat und die Tatsache, dass auch Gloria Hill eine Woman of Color ist. Oder er hat einfach etwas gegen Frauen in Führungspositionen, was ich noch schlimmer fände. Aber wie gesagt, Boden macht momentan noch nicht den Eindruck, als würde er Kidds Worten Gehör schenken wollen und ich denke, da kommt vielleicht noch einiges auf uns zu, wo wir das Ausmaß aber noch nicht abschätzen können.

Ich habe leicht gejubelt, dass Emma Jacobs weg ist, denn ich hatte noch die leichte Befürchtung, sie taucht in dieser Episode aus irgendwelchen Gründen nochmals auf. Gejubelt habe ich aber auch bei Evan Hawkins, da ich bei ihm eher das Gegenteil bezweifelt hatte, dass er weg ist und man damit die Beziehung zwischen ihm und Violet Mikami endgültig beendet hat. Zum Glück war das nicht so und die beiden bekamen ein Happy End. Gut gefallen hat mir hier auch, dass Gallo mal wieder als Vermittler fungiert hat. Ohne Frage hat er noch immer Gefühle für Mikami und ich denke auch, man drückt uns im Laufe der Staffel auch nochmals ein Love Triangle aufs Auge, auf das ich schon jetzt keine Lust habe, aber Gallo hat sich jetzt erst einmal als wahrer Freund erwiesen, weil er es praktisch gewesen ist, der den beiden eine zweite Chance ermöglicht hat. Ich bin mal gespannt, wie es zwischen den beiden weitergeht.

Zwischen Sylvie Brett und Matt Casey wird es wohl erst einmal nicht weitergehen, aber das war nach dem Ausstieg von Jesse Spencer eigentlich abzusehen und auch ihre letzte gemeinsame Szene bei der Hochzeit ebnete praktisch ja schon den Weg für die Trennung, dennoch tat mir Brett und glaublich leid, zumal sie durch Kyle Sheffield und Mikamis Glück mehr als deutlich den Spiegel vorgehalten bekommen hat. Kyles Rückkehr war eine wirkliche Überraschung und Mikamis Mimik bei der Enthüllung, dass es sich bei diesem um Bretts ehemaligen Verlobten handelt, war einfach genial und brachte mich zum Lachen. Hmmm, okay. Kyle ist verlobt, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man ihn noch für mehr zurückgeholt hat. Allerdings muss ich sagen, dass er diesmal noch sympathischer war als bei seinen letzten Auftritten. Ich lasse mich einfach mal überraschen, was da noch so passieren könnte.

Fazit

"Chicago Fire" ist mit Staffel 11 aus der Sommerpause zurück – jedoch nicht mit einem Knall, sondern eher mit einem leisen Puff. Bei einigen Handlungssträngen habe ich bisher den Eindruck, man wisse noch nicht, in welche Richtung man will und muss sich erst einmal wieder langsam herantasten. Wirklich vielversprechend finde ich bisher Carver und der ist mir nicht mal der Sympathischste.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Chicago Fire" ansehen:


Vorherige Review:
#10.22 Oh, Chicago
Alle ReviewsNächste Review:
#11.02 Jede Narbe eine Geschichte

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Chicago Fire" über die Folge #11.01 Erste Ungewissheit diskutieren.