Review: #1.07 Chuck gegen die Vergangenheit

Vergangenheitsbewältigung ist das große Thema dieser Episode. Quasi von allen Seiten wird Chuck dazu gedrängt, wieder zurück nach Stanford zu gehen und sich der Alma Mater zu stellen. Dabei findet er nicht nur heraus, dass er der Bibliothek 294,86 Dollar für ein nicht zurückgegebenes Buch schuldet, sondern auch, dass hinter seinem Rauswurf was ganz anderes steckt, als gedacht.

Chucks ehemaliger Professor Fleming bringt die ganze Sache ins Rollen: Ein isländischer (!) Agent hat es auf ihn abgesehen und so bekommen Chuck, Casey und Sarah den Auftrag, den Prof in Gewahrsam zu nehmen. Völlig genial ist bereits wieder die Szene, in der Chuck zur Besprechung dazustößt und General Beckman erstmal unfreiwillig ein Kompliment macht...

Chuck: "Wow, that new Hi-Def screen sure shows every wrinkle..."

Casey: "They can hear you."

Chuck: "What? Twinkle. Every twinkle, in her eye... eyes."

... und dies wird eigentlich nur noch getoppt von Casey, der mal wieder seinen fantastischen Sarkasmus an den Tag legt ("That's Fleming!" – "Thanks. You've just saved me a lot of investigative work there, intersect.") oder Umweltaktivisten verschreckt ("You wanna save our environment, huh? Take a shower, hippie!"). Einfach genial.

Wie so oft ist es dann ein Zufall, der Chuck auf die Idee bringt, in der Stanford-Bibliothek nach der ominösen Disk zu suchen. Tatsächlich finden sie die Disk dort auch, jedoch sind ihnen die Isländer (!) auf den Fersen. Während Chuck sich in Sicherheit bringt, liefern sich Casey und Sarah mit den Isländern (!) eine gnadenlose, mal wieder völlig übertriebene Schießerei, aus der Chuck sie dann dank ein paar "Are you coming to the togo party?" Rundrufen befreien kann. Ein toller Showdown dank einer originellen Idee.

Doch besonders gut gefallen haben mir die Flashbacks, die man uns im Rahmen von Chucks Vergangenheitsbewältigung lieferte. So sehen wir, wie Chuck gedemütigt seine Sachen packen und das Verbindungshaus verlassen musste, wie er zuvor von Fleming rausgeworfen wurde und in der Bibliothek mit Bryce Agent spielte. Zu guter Letzt erfahren wir dann, wie Chuck und Bryce sich das erste Mal trafen – und wir können nachvollziehen, dass es Chuck sehr hart getroffen haben musste, dass er von seinem guten Freund verraten wurde.

Ganz zum Schluss bekommen wir allerdings die Wahrheit: Bryce hatte verhindern wollen, dass die CIA Chuck rekrutiert und deswegen die ganze Sache mit den gestohlenen Lösungsblättern inszeniert. Er zerstörte die Freundschaft, um seinen Freund zu retten. Und erstmals wird auch klar, wieso ausgerechnet Chuck der Empfänger von Bryce' Email war: Bryce wusste, dass Chucks Gehirn eine Art Superfestplatte ist. Die große Frage ist nun natürlich, wieso Bryce das Intersect gestohlen hatte. Gab es auch dafür einen guten Grund?

Neben der gelungenen Hauptstoryline, bei der diesmal einige wichtige Antworten gegeben wurden, darf aber auch nicht der Nebenplot rund um die Nerdrebellion gegen Harry Tang außer Acht gelassen werden, die einfach fulminant war. Die "Herr der Ringe"-Anspielungen waren einfach zu köstlich (Tang = Sauron, Chuck = Frodo, Morgan = Samweis, Ring = Superfernbedienung). Es ist immer wieder toll, wie die Autoren es schaffen, neben dem "ernsteren" Hauptplot, der mit Regierungsgeheimnissen, Schießereien und Bombenentschärfungen gespickt ist, auch immer einen Nebenplot zu bringen, welcher sich um die Nerds im Buy More dreht. Diesmal setzt Morgan gegen Tang ein Zeichen und Anna zeigt, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat. Besonders erwähnenswert: Der TV-Contest zwischen Lester und Morgan. Super!

Es bleibt also nicht viel mehr zu sagen, als dass #1.07 Chuck gegen die Vergangenheit es mal wieder geschafft hat: Glatte 9 von 9 Punkte gibt es für diese rundum gelungene Folge, die auf allen Ebenen überzeugen konnte. Und nicht vergessen: "The next millenium belongs to the geek!"

Maria Gruber - myFanbase

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