Bewertung

Review: #3.05 Leben und Tod

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Die zweite Staffelhälfte wird mit einer grandiosen und herzzerreißenden Episode eingeleitet. Der Fokus liegt dabei definitiv eher auf dem Tod als auf dem Leben und so müssen wir uns von einigen Protagonisten verabschieden. Die dramatischste Entwicklung gab es dabei zwischen Jonas und Martha. Nachdem die beiden zuletzt miteinander geschlafen haben, ging Jonas in dieser Episode sehr stark auf Distanz. Kurz hat er sich der Hoffnung hingegeben, in der Parallelwelt-Martha seine große Liebe wiederentdeckt zu haben, doch ein Blick auf sie reicht aus, um Jonas aus seinen Wunschvorstellungen zu reißen. Nichts an all dem ist so rosig, wie das Gesicht Marthas, das er sich für einen Moment erträumt. Und genau so überraschend, wie Jonas nach dem kurzen Moment der Zweisamkeit eine Barriere zu Martha aufbaut, scheint sie langsam Gefühle für ihn zu entwickeln. Einen Sekundenbruchteil hofft man, dass die beiden miteinander glücklich werden könnten, doch Jonas legt nun jegliche Naivität ab und konfrontiert Eva. Es war eine Erleichterung, ihn endlich einmal die Dinge in Frage stellen zu sehen, doch das Gefühl des Triumphes verpufft so schnell, wie es gekommen ist. Wieder einmal nutzt man die Parallelwelt, um die Ereignisse aus Jonas' Welt zu spiegeln, denn dieses Mal ist es Martha, die das Leben von Jonas beendet. Dieser Schritt hätte dramatischer nicht sein können und ich bin mir nicht sicher, was genau Martha dazu verleitet hat. Sie kann nicht so viel älter sein als ihr Ich, das gerade erst die Nacht mit Jonas verbracht hat, weshalb es umso skurriler erscheint, dass sie den Jungen, für den sie gerade Gefühle entwickelt, so kaltblütig erschießt. Doch diese Aktion war auch bereits von Adam in #2.08 Enden und Anfänge vollkommen verblüffend und so fragt man sich, was genau der Auslöser dafür war. Kann es sein, dass Martha damit den Ursprung gefunden hat, denn wenn der junge Jonas tot ist, werden dann nicht auch seine älteren Versionen ausgelöscht? Von den Überlegungen dazu einmal abgesehen hätte ich nicht gedacht, dass Jonas zu diesem Zeitpunkt der Geschichte aus dem Spiel genommen wird. Er war immer DAS zentrale Element der Serie. Ich bin sehr gespannt, wie sich Jonas' Tod auf die verbleibenden Episoden auswirken wird.

Doch nicht nur von Jonas müssen wir uns verabschieden, mit Katharina stirbt auch ein weiterer Hoffnungsträger. Zwar war ihre Rolle nicht so prägnant wie die von Louis Hofmann, dennoch hat Jördis Triebel in Staffel 3 bisher einen brillanten Job gemacht. Genau so wie bei Jonas kurz Freude aufblitzt, ist das auch bei Katharina und Ulrich der Fall, als sie verkündet, ihn aus der Anstalt zu holen. Aber alles kommt anders als gedacht und so wird Katharina schließlich von ihrer eigenen Mutter ermordet, was mich stark an den Tod von Egon durch Claudias Hand erinnert hat.

Mit Peter stirbt ein weiterer Elternteil. Dieser Tod stellt den einzigen dar, auf den man nach den Worten Noahs einigermaßen vorbereitet war und den ich recht gut verkraften konnte. Der interessanteste Aspekt an Peters Ableben liegt allerdings beim Schicksal von Elisabeth. Man kann bereits erahnen, dass sie und Noah nun ein Herz und eine Seele werden und ich hoffe sehr, dass wir in Zukunft einige Einblicke in ihre Beziehung erhalten werden.

Randnotizen

  • Kann es sein, dass Mikkel in dieser Staffel noch keine fünf Worte von sich gegeben hat? Sehr schade, dass von ihm so wenig zu sehen ist.
  • Während ich bisher nicht den Eindruck hatte, dass die Parallelwelten schon immer miteinander verknüpft waren, hat mich das Gespräch der beiden Claudias ein wenig daran zweifeln lassen.
  • Zuletzt hat Adam Martha durch die Zeit reisen lassen und das mit verheerenden Konsequenzen. Was wir wohl die Mission von Charlotte und Elisabeth sein?

Fazit

Zu Beginn der Episode hat man das Gefühl, einen Aufschwung zu erleben, denn besonders Jonas und Katharina wollen aus dem ewigen Kreislauf ausbrechen. Gekonnt wandelt diese Hochstimmung sich zum Ende der Episode hin in tiefen Kummer und Hoffnungslosigkeit. Doch auch wenn man die Episode mit Betrübtheit beendet, bleibt sie erzählerisch als sehr beeindruckend in Erinnerung.

Marie Florschütz - myFanbase

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