Bewertung

Review: #5.15 Die lieben Arbeitgeber

Foto: Desperate Housewives - Copyright: ABC/Randee St. Nicholas
Desperate Housewives
© ABC/Randee St. Nicholas

Also mal ehrlich ... nach dieser Folge hätte ich am liebsten bei den Verantwortlichen angerufen, mich persönlich bei ihnen beschwert und die 42 Minuten meines Lebens zurückverlangt, die ich damit verbracht habe, diese Folge anzusehen. Denn ich kann meine Zeit auch anders verbringen als mir so langweilige Stories anzusehen mit Szenen, in denen ich meine Augen teilweise so stark verdreht habe, dass ich schon fast mein Gehirn hätte sehen können.

Aber das Beste wäre wohl gewesen, ich hätte jedem einzelnen Charakter in dieser Folge einen Beschwerdebrief geschrieben, da sich fast alle Charaktere dieses mal einfach nur schrecklich verhalten haben. Würde ich das tun, würde das wohl ungefähr so aussehen:

Liebe Susan,

Du hast mich schon des Öfteren in dieser Serie aufgeregt, doch das heute ging doch zu weit. Du drohst Mike damit, ihm das Sorgerecht wegzunehmen, nur weil dein Sohn anscheinend lieber das Essen einer andere Frau isst als deins? Hör mal, als Du mit deinem Jackson zusammen warst, hat sich Mike bemüht eine freundschaftliche Beziehung zu ihm aufzubauen, um so den Mann besser kennen zu lernen, mit dem sein eigener Sohn hin und wieder etwas Zeit verbringt. Und Du machst ein Drama daraus, dass deine ehemalige gute Freundin Katherine auf deinen kleinen Sohn aufpasst, weil Mike gerade nicht konnte, da er arbeiten gehen muss um Geld zu verdienen? Wäre es Dir lieber gewesen, er hätte MJ alleine Zuhause gelassen? Am besten noch neben den Streichhölzern und den Gardinen. Ich würde mal sagen, liebe Susan, werde endlich erwachsen und toleranter, sonst werde ich in Zukunft wohl jede Szene vorspulen müssen, in der Du zu sehen bist.

Lieber Tom, ...

Natürlich kann ich verstehen, dass Du deine Pizzeria nicht so einfach aufgeben willst. Doch frage ich mich, wieso Du einfach nie auf deine Frau hörst. Du bist verheiratet, was bedeutet, dass Du deiner Frau immer Recht geben solltest. Vor allem aber auch dann, wenn sie wirklich Recht hat. Doch ja, ich weiß, irgendwo bist Du ein naiver Teenager, der denkt, die Welt bestehe aus Zuckerwatte. Na gut, einen Versuch von Dir war es ja wert, deinen Laden zu retten. Doch wenn Du schon so gestresst bist, dass Du gegenüber deinen Satansbraten handgreiflich wirst, ist es wohl wirklich an der Zeit, sich ernsthafte Gedanken zu machen. Die hast Du dir auch gemacht, was ich Dir und deiner Charakterentwicklung hoch anrechne. Vielleicht wird ja doch noch ein echter Kerl aus Dir.

Lieber Orson, ...

Du regst dich also auf, dass dein Stiefsohn mehr Geld verdient als Du? Dann noch mal zur Erinnerung: er war es, der Bree geholfen hat, ihre Firma zu gründen. Er war es, der jahrelang mit Bree gearbeitet und sie unterstützt hat, während Du im Gefängnis gesessen warst. Und noch mal zur Erinnerung: Du bist mit Bree verheiratet - ist ihr Geld nicht gleichzeitig irgendwo auch dein Geld? Wieso also bestehst Du darauf, viel Geld zu bekommen, wenn das Geld letztendlich auf das gemeinsame Konto fließt? Wenn Du schon so Probleme damit hast, dann hätte ich eine einfache Lösung für dich: such' Dir doch einfach einen Job, bei dem der Chef nicht gleichzeitig deine Ehefrau ist. Doch nein, das kannst Du ja nicht, da Du leider etwas unbeliebt geworden bist, seit die Welt weiß, dass Du absichtlich einen Mann überfahren hast. Wie wäre es, wenn Du Bree einfach dankbar dafür bist, dass sie dich überhaupt bei ihr einstellt? Schließlich bekommst Du auch einen speziellen Bonus von Bree, wenn man an die Sexszene in der Küche zurückdenkt (#5.07 Begierde) – ist doch auch was, oder? Fakt ist, dass ich Dich diesmal unausstehlich fand und nur einige witzige Szenen mit dir dafür sorgten, dass ich deinen Part in dieser Woche nicht vollkommen verurteile.

Liebe Gaby, ...

Irgendwo muss ich doch sagen, dass Du der einzige Lichtblick in dieser Folge warst. Und nicht nur, weil Du wieder so toll aussiehst wie früher, sondern auch, weil Du momentan das einzige Potential hast, so etwas wie Spannung in die Wisteria Lane zu bringen. Na ja, die Geschichte mit der Affäre und der Erpressung ist wahrscheinlich genauso neu wie die Geschichte vom Zimmermädchen und dem Millionär aber ok, es weckte tatsächlich meine Interesse und ich bin gespannt, wie es weiter geht. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass Du anscheinend wieder vollkommen in deiner alten Form zurück bist. Aus der überforderten Mutter wird langsam wieder eine glamouröse und oberflächliche Lady mit dennoch vorhandenem Gefühl, auch genannt Gabrielle Solis. Schön, dass Du wieder da bist. Ich hab dich vermisst.

Lieber Dave, ...

So so, wolltest Du uns Zuschauern am Ende noch mal deine Waffe zeigen, damit wir alle mit offenen Mündern und entsetzten Gesichtern vor dem Fernseher sitzen und es kaum erwarten können zu sehen, wie es weiter geht? Doch der Schuss ging leider nach hinten los, denn deine schwachsinnige Idee, mit Mike und Katherine campen zu gehen, um sich denen zu entledigen, hast Du dir wahrscheinlich aus etlichen billigen B-Movies geklaut. Ich würde mir auch mal das Ende eines solchen Filmes anschauen, denn wenn Du dann sehen wirst, was mit dem "Bösen" gegen Schluss meist passiert, wirst Du es dir vielleicht doch noch einmal anders überlegen. Aber na ja, mir eigentlich egal, denn an deinem Charakter liegt mir herzlich wenig.

Liebe Autoren, ...

Spannende Geschichten, dramatische Szenen und humorvolle Momente – das alles hatte diese Episode leider überhaupt nicht zu bieten. Stattdessen habt ihr eine Folge abgeliefert, mit langweiligen Problemen der Hausfrauen und mit Szenen, die aus einem Rosamunde Pilcher Roman hätten stammen können. Darf ich Euch daran erinnern, was die Zutaten von Desperate Housewives sind (was keine Hommage an den Trailer von Pro7 sein soll)? Spannung, Humor, Drama, dunkle Geheimnisse und eine Prise Intrigen. Diese Kombination solltet Ihr für die kommenden Episoden wieder zusammenstellen, ansonsten könnt Ihr die Serie von WDesperate Housewives" in "Usual Housewives" umbenennen – denn die momentanen Probleme der Damen sind größtenteils so gewöhnlich wie nie zuvor.

Aber ich denke, Ihr bekommt das schon noch hin. Wir stempeln diese Folge einfach als Staffelsünde ab, Ihr werdet mir nächste Woche beweisen, dass es anders geht und ich werde gespannt darauf sein, welche neuen Dramen in der Wistiria Lane auf mich warten.

Enttäuscht mich nicht,

Euer Manuel

Manuel H. - myFanbase

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