Bewertung

Review: #5.04 Der Mörder und das Biest

Foto: Julia Stiles & Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Julia Stiles & Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Diese Episode hat ihre Stärken und ihre Schwächen, doch im Großen und Ganzen kommt die Entwicklung der Story nicht richtig voran. Zu Beginn möchte ich auf den absoluten Übersetzungs-Fauxpas aufmerksam machen. Den treffenden Titel "The Beauty and the Beast" ins Deutsche mit "Der Mörder und das Biest" zu übersetzen, ist falsch, unnötig und zerstört jegliche Bedeutung.

She's not your responsibilty.

Die Frau, die Dexter aus Boyds Wohnung gerettet hat, ist schwer verletzt und verängstigt. Das ist in Anbetracht ihrer Erlebnisse durchaus nachzuvollziehen. Doch sie stellt eine Bedrohung für Dexter da. Dass er ihr dennoch hilft und sogar das Leben rettet, sind wohl die menschlichen Züge in Dexter, die wiederum dafür verantwortlich sind, dass es der Zuschauer schafft, mit einem Serienkiller zu sympathisieren. Später stellt sich heraus, dass die Frau Lumen heißt und eine Familie hat, die sie vermisst. Es ist verständlich, dass Dexter versucht, Lumen loszuwerden und sie nach Hause zu schicken. Doch wirklich logisch ist es nicht, denn nur weil sie die Stadt verlässt, löscht das ja nicht ihr Wissen über Dexters mörderisches Hobby.

Es ist auch sehr anstrengend, dass Dexter sich die ganze Episode damit um die Ohren schlägt, Lumen zu beruhigen, einzufangen, ihr zuzureden und irgendwie ihr Vertrauen zu gewinnen. Er kann sie dem Kodex nach nicht töten, aber ist es wirklich nötig, ihr so nahe zu sein? Und muss sich das wirklich so lange hinziehen? Irgendwie hat man das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Dass Dexter sie letztlich doch überzeugt, ihr zu vertrauen, ist beruhigend und das Beste an diesem Erzählstrang ist die Aussicht auf eine Art Zusammenarbeit zwischen den beiden. Vielleicht hat er in ihr eine Art Rita-Ersatz gefunden. Dass da auf jeden Fall noch was passiert, zeigt sich recht eindeutig an ihren Anspielungen, dass Dexter nicht wisse, worauf er sich da einlasse und dass Boyd nicht der einzige sei, der sie verletzt habe. Also bleibt zu hoffen, dass die beiden sich bald fangen und die Geschichte weiter gehen kann.

A leap of faith

Vertrauen muss sich Dexter auch bei seiner Nanny verdienen. Dass sie kündigt, ist verständlich. Doch dass Dexter es überhaupt so weit kommen ließ, nicht. Es ist so offensichtlich, wie wichtig sie für ihn ist und er setzt mal wieder falsche Prioritäten.

Während Dexter es schafft, das Vertrauen von Lumen und von Sonya zu gewinnen, vertraut Quinn Dexter nicht mehr. Dass er diesem lächerlichen Phantombild weiter hinterherjagt, ist einfach nicht logisch. Dafür riskiert er nämlich sogar seinen Job. Vielleicht kehrt jetzt nach seiner Suspendierung mal ein bisschen Ruhe ein. Mit dieser zusätzlichen Bedrohung, die sich hinter Dexters Rücken zusammenbraut, wird die Story auch etwas zu überladen und chaotisch.

Debra muss ohne ihren Kollegen Quinn den Spuren der okkulten Morde nachgehen. Wie durch Zufall findet sie sogar schnell heraus, wer die Killer sind. Diese können jedoch bei einer Hausstürmung fliehen. Ich finde es schade, dass die Täter so schnell auf dem Silbertablett serviert werden. Gerade weil so viel Mystik und Ritual hinter den Taten steckt, hatte ich ein rätselreiches Versteckspiel erwartet. Für meinen Teil hoffe ich, dass Debra sich geirrt hat und noch eine spannende Suche nach den Mördern losgetreten wird.

Fazit

Es gibt nicht viel zu dieser Episode zu sagen, denn irgendwie ist auch nicht viel passiert. Die Storylines verlaufen schleppend und die wenigen Fortschritte sind eher enttäuschend oder nicht nachvollziehbar. Es bleibt nur zu hoffen, dass die durchaus interessanten Vorlagen in den kommenden Folgen besser ausgenutzt werden.

Janina Funk - myFanbase

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