Interview mit Devon Graye

myFanbase hatte die Möglichkeit ein Interview mit Devon Graye, dem Darsteller der jugendlichen Version von Dexter in der gleichnamigen Serie. Devon erzählte uns unter anderem, warum er einige Zeit in Großbritannien lebte, was der Auslöser für seine Entscheidung Schauspieler zu werden war, welche neuen Filme demnächst mit ihm erscheinen werden und warum er die Serie "Damages" so gerne mag.

Wie immer stellen wir euch hier das Originalinterview zur Verfügung.

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1. Du bist in Großbritannien zur Schule gegangen. Welchen Einfluss hatte diese Erfahrung auf dich? Warum hast du dort gelebt?

Meine Mutter ist Engländerin, weswegen Großbritannien ein großer Teil meiner Herkunft ist. Wir sind dorthin gezogen, da meine Mutter wollte, dass ihre Kinder ihre Kultur nachvollziehen können. Und nun fühle ich mich, auf vielen Ebenen, mehr wie ein Engländer, als ein Amerikaner - vor allem da die Schulzeit eine sehr einschneidende Zeit ist. Ich kann nicht genau beschreiben, wie die Erfahrung dort zu leben mich beeinflusst hat, aber ich bemerke es immer wieder. Ich bin ein leidenschaftlicher Tee-Trinker und ich werde wohl nie damit aufhören das Badezimmer "the loo" zu nennen.

2. Wann und warum hast du dich dazu entschlossen Schauspieler zu werden?

Ich erinnere mich wie ich zu einem Kirchenspiel gegangen bin, in dem mein Vater mitgespielt hat und ich gedacht habe "Ich will das tun". Nicht unbedingt auf der Bühne im Rampenlicht stehen, aber der Teil mit dem Geschichte erzählen. Einen Charakter zu porträtieren. Im Alter von sechs Jahren habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich Schauspieler werden wolle und wenn sie nicht mit uns nach Hollywood gezogen seien, bis ich Dreizehn bin, würde ich weglaufen und alleine dorthin ziehen. Nichts davon ist schließlich passiert. (lacht) Kurz nachdem ich mit Siebzehn zurück in die Staaten gezogen bin, habe ich begonnen die Schauspielerei am American Conservatory Theater in San Francisco zu studieren. Es hat ernsthaft damit angefangen, sich auf eine Weise die Zeit zu vertreiben und Freunde zu finden, aber es hat sich dahin gewendet, dass man einen Traum wieder besucht hat. Ich habe mich in dieses Gewerbe verliebt und habe nie zurück geblickt.

3. Was kannst du uns über deine Erfahrungen als Gaststar in "Bones - Die Knochenjägerin" und "CSI: Miami" erzählen? War es was anderes in Serien mitzuwirken, die von einem der großen Fernsehstudios produziert werden, im Vergleich zu einem Kabelsender wie Showtime?

Ähm, es war nicht so anders. In "Dexter" war ich offensichtlich länger und lernte Cast und Crew besser kennen, aber die eigentliche Erfahrung am Set eines großen Networks im Vergleich zum Set eines Kabelsenders ist so ziemlich die gleiche. Das schöne an der Serie eines großen Senders ist, dass mehr Leute, wie Freunde und Familie, es zu sehen bekommen, als eine Serie auf einem Kabelsender. Natürlich hat eine Serie wie "Dexter" weniger inhaltliche Einschränkungen und kann tiefer in die Probleme eintauchen; das ist immer toll für einen Schauspieler.

4. Du hast während der ersten beiden Staffeln Dexter als Teenager gespielt. Was kannst du uns von den Dreharbeiten erzählen? Kamst du nur immer mal ans Set und hast deine Szenen gedreht?

Also "Dexter" war wirklich einer der ersten professionellen Schauspieljobs, den ich je gemacht hatte. Mir war alles so neu. An meinem ersten Tag am Set war ich wirklich wie versteinert. So sehr ich es geliebt habe, haben auch meine Nerven verrückt gespielt. Es war viel furchteinflößender als das Vorsprechen, weil ich realisiert habe "Moment, sie haben mich gewählt. Sie haben mir diese Rolle anvertraut. Kann ich das?" Ich habe jetzt gelernt, dass es diese nagende Angst ist, die du wirklich eliminieren musst. Wenn du dir selbst nicht vertraust, dann wird niemand anderes das tun. "Dexter" war eine Lernerfahrung, um es auf den Punkt zu bringen. Ich bin ein bis zwei Tage pro Episode am Set aufgetaucht, ging nach Hause für ein paar Tage und wartete auf den Anruf, um zu sehen, ob sie mich in der nächsten Episode wieder einsetzen. Ich hatte nie einen Vertrag für eine bestimmte Anzahl an Episoden, also wusste ich nie, welche meine letzte sein würde.

5. Wie kamst du mit deinem "Vater" James Remar aus?

Ich liebe James. Ich habe so viel Respekt für den Mann und wer er als Person ist. Er hat mich komplett unter seine Fittiche genommen und mir alles gezeigt. Ich nenne "Dexter" eine Lernerfahrung und James war wirklich wie der Schulleiter. Egal wie ich mich bei einer bestimmten Szene gefühlt oder die Art wie ich eine Zeile gesagt habe, er hat mir immer ein Kompliment gemacht und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich kann sehr sehr hart zu mir selbst als Schauspieler sein. James hat mit beigebracht, das etwas lockerer zu sehen. Ich hoffe, ich kann eines Tages erneut mit ihm arbeiten.

6. Gibt es irgendwelche lustigen Erlebnisse vom Set, von denen du uns erzählen kannst?

Lustige Erlebnisse am Set? Hmmm. Ich glaube das werde ich oft gefragt und nie habe ich eine clevere Antwort darauf. Oh, das ist wahrscheinlich - überhaupt - nicht lustig. In Wirklichkeit fühle ich mich bis heute deswegen schuldig, aber es ist über Jennifer Carpenter. Während der ersten Staffel wurden mir gerade in einem der Trailer die Haare gemacht und Jennifer kam rein und hat es durchgewuschelt und hat so getan, als wäre sie die Friseurin oder so. Als sie sich danach ihre Hände waschen wollte, hatte wohl jemand den Wasserhahn auf Brause gestellt gelassen und anstatt, dass das Wasser aus dem Hahn kam, spritzte es ihr aus dem Schlauch ins Gesicht. Ihre Haare, ihre Klamotten, ihr Make-Up waren völlig durchnässt, genau in dem Moment, als sie eigentlich zurück aufs Set musste. Noch einmal, nicht ein Stückchen lustig. Ich fühle mich immer noch sehr verantwortlich dafür. Jennifer tut mir so Leid!

7. Warum haben wir Dexter im Teenageralter nicht mehr nach der zweiten Staffel gesehen? Besteht die Möglichkeit, dass du zurück kehrst?

Ich habe keine Ahnung, was aus dem armen Teenager-Dex geworden ist. Ich habe letztes Jahr viel an anderen Serien und Independent-Filmen gearbeitet, aber ich glaube nicht, dass das irgendwas damit zu tun hatte. Ich glaube die Autoren haben bereits in der zweiten Staffel ein bisschen damit begonnen die Flashbacks auslaufen zu lassen und in Staffel 3 war davon nicht mehr viel über. Entweder das, oder sie waren es Leid mein Gesicht zu sehen und haben den Charakter deswegen rausgeschmissen. Nein, nein, ich mach nur Spaß. Ich hoffe... Wir werden sehen. Ich würde gerne in die Serie zurückkehren.

8. Hast du irgendwelche neuen Projekte, von denen du uns erzählen könntest?

Einige sogar. Die letzten paar Jahre hatte ich enormes Glück mit der Menge an Arbeit, die mir gegeben wurde. Ich bin dem, was ich tue, sehr engagiert und hingebungsvoll gegenüber und das hilft natürlich, aber so viel von diesem Geschäft ist "diese richtige Rolle zum richtigen Zeitpunkt". Ich glaube ich hatte sehr viel Glück damit, wie die Dinge für mich gelaufen sind. Ich habe letztes Jahr mehrere TV-Gastauftritte absolviert und derzeit befinden sich drei Indie-Filme in der Postproduktion. Das letzte Projekt, dass ich beendet habe ist ein Feature namens "Exodus Fall". Es ist eine Geschichte, in die ich mich sofort verliebt habe, über drei Teenager in den Siebzigern, die vor ihrer Mutter weglaufen, die sie missbraucht und ausnutzt. Der Film berichtet von ihrem Roadtrip und ihrer Zeit auf der Flucht. Ich spielte den ältesten Geschwisterteil, Dana, der Autismus hat und einer der schönsten Menschen ist, bei dem ich die Ehre hatte ihn "kennen zu lernen". Er hat ein Herz und eine Seele, die ich beneide. Ich bin gespannt zu sehen, was beim Film rauskommt.

9. Da myFanbase eine Website ist, die sich Fernsehserien widmet, hast du eine Lieblingsserie?

Oh, ich liebe diese Frage! Ich bin ein großer Fan von so vielen Serien, aber ich muss zugeben, mein derzeitiger Favorit ist "Damages" auf FX. Etwas von dem besten Schreibstil und Schauspiel, das es derzeit im Fernsehen gibt. Glenn Close ist, wie immer, umwerfend, aber ich bin seit einiger Zeit auch ein Fan von Rose Byrne und muss zugeben, dass sie der Hauptgrund ist, warum ich einschalte. Sie hat diesen Liebenswürdigkeitsfaktort und diese unterschwellige Stärke, die ich faszinierend finde. Ich würde so gerne in einer Serie wie dieser sein. Eines Tages...

Catherine Bühnsack (Übersetzung), Annika Leichner & Maria Gruber (Interview) - myFanbase