Bewertung

Review: #1.01 Schmerzensgrenzen

Foto: Dr. House - Copyright: 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX
Dr. House
© 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX

"Wie schon der Philosoph Mick Jagger sagte: 'You can't always get what you want.'"

Nein, man bekommt nicht immer das, was man will. Besonders nicht bei Dr. House. Da kriegt man nicht mal das richtige Medikament... zumindest nicht auf Anhieb. Doch wenn man nicht gerade selbst der Patient ist, der mit einem Bandwurm im Bett liegt, dann ist es durchaus interessant zu zusehen, wie der Patient schließlich bekommt, was er braucht. Willkommen im Princeton-Plainsboro Teaching Hospital.

Erfrischend anders

Zwei Golden Globes und Quoten, die "Dr. House" in den USA in die Top Ten der meistgesehensten Shows der Season beförderten? Musst du dir ansehen, dachte ich mir. Gut, Krankenhaus- und Ärzteserien gibt es wie Aspirin in der Apotheke, aber zugegeben, "Dr. House" ist anders. Wobei "anders" nicht sofort besser heißt, aber definitiv gut.

Grund dafür ist, dass der Protagonist kein Sonnyboydoc mit verträumten Blick, einem Herz für Patienten und unkontrollierbaren Hormonen ist. Er ist kratzbürstig, eigenbrötlerisch und wahnsinnig sarkastisch. Kurz gesagt: Dr. House ist ein wunderbarer Charakter. Wunderbar im Sinne von unglaublich interessant. Ein genialer Mediziner, aber ein albtraumhafter Arzt. Ich würde wohl eher vom Balkon springen, als mich von ihm behandeln zu lassen, aber dafür ist sein Sarkasmus köstlich.

House liefert gleich in der ersten Folge ein Dutzend Sprüche, die man alle an eine Zitatwand hängen könnte. Die Dialoge sind witzig, sie sind frech, sie sind lustig. Die Art, wie House seine Patienten behandelt, ist erfrischend, auch wenn die Patienten das wohl anders sehen. David Shore, Serienerfinder und Drehbuchautor dieser Episode, leistet hier gute Arbeit. Ebenso Regisseur Bryan Singer, dessen Kameraführung und Schnitt sehr gut zur Show passen.

Sherlock House

Man kann nicht sagen, dass das Konzept der Serie noch nie da gewesen ist, aber dennoch hat dieses "Wir-kennen-die-Krankheit-nicht-und-probieren-solange-rum-bis-der-Patient-stribt" einen gewissen Reiz. Dr. House entpuppt sich hier ein wenig als ein Sherlock Holmes, der akribisch jedes Detail durchgeht, bis er die Krankheitsursache schließlich (richtig!) diagnostizieren kann.

Unterstützt wird er dabei von einem interessanten Ärzteteam. Cameron ist hübsch und willensstark, hat jedoch irgendwann mal einen "seelischen Schaden" davongetragen, wie House schnell feststellt; Foreman ist ein hochqualifizierter und vorbestrafter Doktor, der mit House verständlicherweise überhaupt nicht klarkommt; und Chase ist der Arzt, der seine Stelle seinem Papa verdankt. Dann wären da noch Wilson, der den privilegierten Status eines Freundes bei House genießt und diesen gut zu kennen scheint, sowie Dr. Cuddy, die Chefin, deren Wortgefechte mit House äußerst amüsant sind. Eine Handvoll Charaktere also, von denen wir bislang noch wenig wissen, die es aber gilt, kennen zu lernen.

"You get what you need…"

Der Pilot zu "Dr. House" ist gelungen: er ist unterhaltsam und lustig und deutet bereits an, wieso Hugh Laurie diese zwei Golden Globes für seine Darstellung des House bekommen hat: er spielt sie einfach verdammt gut. Und nicht vergessen:

You can't always get what you want

But if you try sometimes well you just might find

You get what you need

Oh baby, yeah, yeah!

Maria Gruber - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


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