Bewertung

Review: #3.12 Zwangsarbeit

Foto: Jesse Spencer, Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX
Jesse Spencer, Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX

Eine Episode, die den eingefahrenen Rhythmus der Serie aus der Bahn wirft. In #3.12 Zwangsarbeit behandelt Dr. House zum ersten mal nicht eine Krankheit, sondern einen Menschen, wovor er sich sonst mit allen Mitteln wehrt. Der Charakter von House wurde uns schon oft deutlich gezeigt, ebenso wie seine Motivation als Arzt. Er sieht keinen Menschen, den es gilt zu heilen, sondern eine Krankheit. Um diese zu besiegen oder zu diagnostizieren, wendet er teilweise sehr unorthodoxe Methoden an und dass auch meist zur Last des Patienten. House presst die Welt, die ihn umgibt, in logische Formeln und Regeln. Somit lässt er auch so gut wie nie Emotion jeglicher Art zu. Doch in dieser Folge ist das anders. House ist das erste Mal gezwungen, sein Diagnostisches Spiel zu vergessen. Er stellt auch bald fest, dass man die Gefühle eines Menschen nicht in eine Formel pressen kann. Schon gar nicht, wenn es um eine Vergewaltigung geht. Auch wenn sich House zuerst sehr dagegen sträubt und mit seiner gewohnten emotionalen Kälte versucht, die Patienten fern zu halten, entwickelte er immer mehr Interesse.

House lässt sich auf eine gewisse emotionale Ebene ein und das ist ein sehr mutiger und gewagter Schritt der Serie. House wächst aus seinem statischen Charakter zu einer dynamischen Figur. Ein interessanter und vollkommen neuer Aspekt der Serie. Jedoch muss man sagen, das die Gespräche zwischen House und Eve teilweise eine gewisse Tiefe vermissen lassen. Die Gespräche über Glauben und Gott gleichen eher einem Phrasenaustausch, statt einem ehrlichen Gespräch. Richtig ehrlich wirkt nur das Geständnis von House über seine teilweise schwere Kindheit unter seinem Vater.

Die Nebenhandlung ist wie schon so oft Cameron gewidmet. Chase und Foreman sind kaum zu sehen. Die Geschichte mit dem obdachlosen Lungenkrebspatienten war an und für sich schon bewegend, jedoch hätte es mir viel besser gefallen, wenn Chase oder Foreman der behandelnde Arzt gewesen wäre. Mich hätte interessiert, wie einer der beiden darauf reagiert hätte. Mit Cameron ist eine Solche Story fast schon ausgelutscht. Man denke nur an die Folge #2.01. Dort wurde fast das selbe thematisiert. Bewegend fand ich nur die Szene, als Cameron den Patienten nach dem Tod wäscht. Dazu sollte man wissen, dass das die Aufgabe der Schwestern ist und dass ein Arzt sowas im Normalfall nicht tut. Damit zeigt Cameron ihren Respekt sehr eindrucksvoll.

Gesamt ist #3.12 Zwangsarbeit eine sehr gute Folge, die leider an manchen Stellen an Tiefe und somit Inhalt verliert. Man tauscht den spannenden Fall gegen eine Charakterentwicklung von House. Eine gewagte Folge, die durch bewegende Momente einen anderen Serienrhythmus zeigt. Man fragt

sich, ob House sich weiter entwickelt, oder die neuen emotionalen Erkenntnisse abschüttelt.

Florian G. - myFanbase

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