Review: #7.01 Und nun?

Und nun? Kluge Frage von den Autoren, denn auch der Zuschauer dürfte gespannt auf die erste Episode der neuen Staffel blicken. Wir erinnern uns: Im Finale der sechsten Staffel hat Cuddy Hals über Kopf ihren Verlobten (?) Lucas verlassen und beschlossen, einer Beziehung zu House eine Chance zu geben. Das "Kriegen Sie sich?"-Pärchen ist also endlich zusammen gekommen. Wie geht's nun weiter...

Zwischen dem Finale und #7.01 ist keine Zeit verstrichen, wir erleben also live mit, wie House und Cuddy sich jetzt in der neuen Situation winden, weil sie nicht so recht wissen, was sie jetzt eigentlich tun sollen. Die ersten zaghaften Küsse führen schließlich zu einer leidenschaftlichen Nacht, nach der sich beide die Frage stellen, wie es jetzt weiter gehen soll.

In "Dr. House" standen nie wirklich die Beziehungen der Protagonisten untereinander im Vordergrund, sondern meist House' Kampf mit sich selbst und seiner Umwelt. Klar gab es das Hin und Her zwischen Taub und seiner Ehefrau und auch die Beziehung zwischen Chase und Cameron war ebenso präsent wie die zwischen Foreman und Dreizehn. Doch wirklich viel Raum nahmen diese Liaisons nicht ein. Cuddy und House sind da schon ein ganz anderes Kaliber und ihr Zusammenkommen kann das Gesicht der Show für immer verändern. Oder eben nicht, wenn es den Autoren gelingt, eine gute Balance zu halten und beide nicht zu sehr in die Turtelei fallen zu lassen.

Dass wir uns deswegen keine allzu großen Sorgen machen müssen, zeigt der Auftakt der Staffel eigentlich ganz gut. Zwar nehmen sich House und Cuddy eine Auszeit, um ihre neu entdeckte alte Liebe auszuleben, doch beiden ist anzumerken, dass sie sich nicht ganz wohl in der Situation fühlen. Zunächst weiß Cuddy nicht so recht, wie sie reagieren soll und versteckt sich sogar im Schrank, als Wilson auftaucht, um nach seinem Freund zu sehen. Doch am Ende ist sie es, die verhindert, dass House Panik bekommt, weil er ist, wie er ist. Sie kann ihm klar machen, dass sie ihn nicht ändern will, ihn nimmt wie er ist und dennoch glaubt, dass ihre Beziehung nicht zum Scheitern verurteilt ist. Es ist für beide noch ein langer Weg, sich gegenseitig anzuerkennen, so dass sie zwar jetzt zusammen sein können, aber nicht wirklich ein Paar sind. Es gibt noch zu viele offene Fragen, die zwar während der Episode bereits anklingen, aber nicht gelöst werden. Wie verhält sich die Chefin nun gegenüber ihrem Mitarbeiter? Und versucht House seine Beziehung zu Cuddy irgendwie auszunutzen? Können beide eigentlich damit umgehen, weiterhin zusammen arbeiten zu müssen?

Ganz klar steht der innere Kampf, den House und Cuddy mit sich selbst führen, im Mittelpunkt der Episode und Lisa Edelstein sowie Hugh Laurie schaffen es, den Fremdschämfaktor auf ein Minimum zu halten. Die anderen Charaktere treten allesamt hinter dem neuen Paar zurück und das ist auch gut so. Dennoch ist besonders der Auftritt von Robert Sean Leonard grandios inszeniert, der wieder mal alle Lacher auf seiner Seite hat. Die Szenen mit dem Telefonat und Wilsons missglücktem Einbruch in House' Wohnung sind einfach grandios und lockern die ansonsten sehr bedeutungsschwangere Episode ein wenig auf.

Das Team hat natürlich mal wieder allerhand zu tun, sei es einen Kontrolleur der Gesundheitsbehörde an der Nase herum zu führen oder einen Patienten zu behandeln. Am Ende nimmt still und leise Olivia Wilde ihren Hut und verlässt "Dr. House" bis auf weiteres. Da das Team so sehr mit sich selbst beschäftigt war, merkten die Jungs erst, dass Dreizehn wirklich weg ist, als sie schon meilenweit über den Bergen ist. Angeblich nach Rom, wie sie allen stolz erklärt. Bevor sie das Weite sucht, fragt Chase Dreizehn jedoch noch kurz, ob sie nicht miteinander schlafen wollen. Etwas befremdlich und eigentlich auch unnötig. Aber am Ende wird klar, dass sie eine Auszeit sucht. Vom Klinikalltag, vom Team, von sich selbst. Wie, wann und ob Dreizehn noch einmal zurückkehrt ist offen. Vorerst dürfen wir uns wohl mit einem reinen Männerhaufen im PPTH vertraut machen.

Fazit

Gelungen rettet man die letzte Szene von Staffel sechs in das siebte Jahr von "Dr. House". Ich bin gespannt, wie die Beziehung zwischen House und Cuddy im Verlauf der Staffel thematisiert wird oder ob die Serie damit über den berühmt-berüchtigten Hai gesprungen ist. Die Zeit wird's zeigen.

Melanie Wolff - myFanbase

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