Review: #1.05 Die Farbe Gottes
Allein schon beim Titel von #1.05 Die Farbe Gottes kommt man nicht umher, an möglichen Rassismus gegenüber andersfarbigen Menschen zu denken. Genau dieses Thema greift diese Episode sehr facettenreich auf und zeigt auch, wie unterschiedlich darauf reagiert wird. Dabei spielt auch das Thema Freundschaft eine große und wichtige Rolle.
Wahre Freunde erkennt man in der Not
Diesen Satz hört man öfters mal, doch nicht immer wird er nur so daher gesagt. Besonders dann nicht, wenn er mit den Camdens in Verbindung gebracht wird. Denn Eric und Annie nehmen diesen sehr ernst. Diese Ernsthaftigkeit gefällt mir immer wieder aufs Neue, gerade auch da es in dieser Episode um eine Minderheit geht. Es ist einfach traurig, zu sehen, dass man andere Menschen nicht einfach ihr Leben leben lassen kann. Auch wenn Familie Hamilton schwarz ist, so haben sie doch auch ein Recht darauf. Dass die Kirche angezündet wurde, zeigt somit nur, wie intolerant Menschen sein können.
Umso wichtiger ist es gerade dann, dass man solche wahren Freunde wie die Camdens hat, die zu ihrem Wort stehen und sofort ihre Hilfe anbieten. Zwar könnte ich mir nicht vorstellen, mit noch sechs weiteren Personen unter einem Dach zu leben, aber ich denke, dass es auch an dem sonstigen Umgang der Menschen miteinander geht. Es war auf jeden Fall schön mit anzusehen, dass Eric und Annie sofort Taten sprechen ließen und das zeigte sowohl Morgan als auch Patricia, dass sie in der Not nicht allein sind.
Aus diesem Grund hat mich nicht nur die Szene relativ am Anfang berührt. Auch am Ende der Episode konnte man erkennen, wie viele Menschen den Hamiltons eigentlich beistehen und es rein gar nichts mit der Hautfarbe zu tun hat, ob man sich versteht oder nicht.
Misstrauen und Ärger
Obwohl die Camden-Kinder mit Sicherheit von ihren Eltern so erzogen wurden, keine Vorurteile gegenüber anderen zu haben, sah man deutlich, dass ihnen der Umgang mit den Hamilton-Kindern (vor allem mit John und Keesha) anfänglich schwer fiel. Das lag jedoch nicht an der Hautfarbe der Hamiltons, sondern vielmehr daran, dass die Camden-Kinder nicht genau wussten, ob sie nach dem Grund für das Anzünden der Kirche fragen. Jeder, der schon mal eine schwere Situation durchgemacht hat, kann sich sicherlich auch vorstellen, erst einmal nicht darüber sprechen zu wollen und wahrscheinlich dachten das auch Matt und Mary in Bezug auf John und Keesha. Wenn man sich allerdings nicht so gut kennt, fällt es einem nicht leicht, ein Thema zu finden und dann passiert genau das, was man zu sehen bekam: ein stockendes, themenwiederholendes Gespräch bei dem sich jeder beschämt vorkommt. Dazu kommt natürlich auch noch, dass die Älteren schon weitaus mehr verstehen, wie grausam andere Menschen sein können.
Obwohl auch bei Simon, Nigel, Lynn und Ruthie die Frage nach dem Warum aufkam, so hatte man doch hier den Eindruck, die vier haben nicht solche Kommunikationsschwierigkeiten wie die anderen. Vielleicht liegt das auch mit daran, weil kleine Kinder solche schlimmen Ereignisse anders verarbeiten. Was aber nicht heißt, dass sie ihrem Ärger keine Luft machen. Denn Simon hat in dieser Episode ja eindrucksvoll bewiesen, dass er eben nicht nur der süße kleine Junge ist, sondern auch die Nerven verlieren und zuschlagen kann. In gewisser Weise freute ich mich, dass Annie und Eric mit Stolz erfüllt waren, als Simon sich behauptet hat. Ich denke nämlich, dass beiden dieses im ersten Moment gar nicht so gefiel, da sie ihre Kinder nicht auf diese Art erzogen haben, schon gar nicht, wenn der Vater Pfarrer ist. Jedoch würde mich sehr ihre Bestrafung interessieren, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie hart ausgefallen ist.
Sowohl Ärger als auch Misstrauen verspürt auch John. Hier war ich mir nicht ganz sicher, was ich von diesem kurzen, aber intensiven Handlungsbogen halten sollte. Ein bisschen Misstrauen gegenüber John hatte ich nämlich durch seine schroffe Art ebenso. Auch wenn man es durchaus nachvollziehen kann, dass er selbst anderen Menschen gegenüber all die Jahre Misstrauen entwickelt hat, gerade wenn man die Szene mit dem Polizisten betrachtet. Dein Freund und Helfer – na ja, das sollte man auch nochmals überdenken. Gut gefallen hat mir Matt, der John klar machte, dass es seine Verhaltensweise ist, die Angst macht und er dieses auch verstanden hat.
Reden ist wichtig
Ich persönlich finde ja, dass reden nicht immer von Nöten ist. Jedoch kommt es auf die Situation an, ob man reden sollte oder eben nicht. In dieser Episode gab es aber neben Matt und John noch zwei weitere Paarungen, bei denen das Reden wichtig war.
Denn obwohl Morgan und Patricia wissen, was der andere denkt, scheinen sie es nicht aus eigener Kraft zu schaffen, miteinander zu sprechen. Auch in solchen Fällen sind Freunde wichtig. Gerade wenn sie so einfühlsam, amüsant und doch mit Nachdruck vermitteln können, dass ein Gespräch wichtig wäre - wie Annie und Eric es getan haben. Immerhin konnte man zumindest bei Patricia erkennen, wie sie unter dem Ungesagten zu leiden schien und das kann eine Beziehung zerstören. Auch wenn man nicht richtig den Eindruck hatte, das Gespräch sei tiefgründig, so bekam man doch vermittelt, dass Morgan die Ängste seiner Frau verstanden hat, wie diese sich fühlt und ich denke, zusammen werden sie ihre Angst vor den Brandstiftern in den Griff bekommen.
Zum anderen sind da auch noch Keesha und Mary, die Redebedarf haben. Keesha glaubte, Mary könne sie nicht leiden. Doch vielmehr konnte diese es nicht leiden, mit ansehen zu müssen, wie gut sich ihre Schwester Lucy mit dem Mädchen versteht. Tja, auch bei so einer Sache wäre reden wohl sehr angebracht. Dass Mary aber nicht so leicht über ihren Schatten springen kann, ist auch irgendwie verständlich. Und unter Umständen hätte Keesha dann gedacht, sie ist irgendwie im Weg und würde sich zwischen die beiden Schwestern drängen. Das wäre meiner Ansicht nach sehr nach hinten losgegangen. Denn in gewisser Weise ist dies ja der Grund gewesen, weswegen die Kirche angezündet wurde, weil die Farbigen "im Weg waren". Aber zum Glück haben sich auch diese beiden ausgesprochen und es kam zu keinen Missverständnissen.
Butter und Salz als Streitschlichter
Es ist wirklich der älteste Trick der Welt und auch wenn man nicht die größte Leuchte in Chemie ist, weiß man, dass Butter und Salz keine Wärme erzeugen können. Doch das war in dieser Sache nicht weiter wichtig. Schließlich sollte anscheinend das kleine Experiment die gedrückte Spannung aufheitern, was ja auch gelungen ist und es somit auch sehr gut in die Episode gepasst hat. Es zeigte aber auch, dass man selbst in der schwierigsten und traurigsten Situation seinen Humor nicht verlieren darf.
Fazit
Die Episode zeigte auf, dass es nicht von der Hautfarbe der Menschen abhängt, ob man böse oder gut ist. Durch das beherzte Eingreifen von Annie und Eric wurde dem Zuschauer ebenso vermittelt, wie wichtig wahre Freunde sind, die einem durch schwere Zeiten helfen und dafür sorgen, den Humor nicht zu verlieren.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Color of GodErstausstrahlung (US): 14.10.1996
Erstausstrahlung (DE): 28.06.1999
Regie: Burt Brinckerhoff
Drehbuch: Brenda Hampton
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