Bewertung

Review: #1.22 Verhängnisvolle Affären (2)

Foto: Catherine Hicks & Stephen Collins, Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment
Catherine Hicks & Stephen Collins, Eine himmlische Familie
© Concorde Home Entertainment

Das Finale von "Eine himmlische Familie" bietet eine Menge an Dramen, Aussprachen, Vertrauen, aber auch Versöhnungen und Zusammenkünfte wurden in dieser Episode groß geschrieben. Dennoch hatte #1.22 Verhängnisvolle Affären (2) ein paar Schwachstellen, die die Punktzahl etwas minderten.

Versöhnungen

Fangen wir mal mit dem Schönen an: Ich fand es sehr toll, dass Annie dann doch noch über ihren Schatten gesprungen ist und Ginger eingeladen hat. Natürlich war von Anfang an klar, dass sie die neue Frau von ihrem Vater nicht gleich mit offenen Armen empfängt, dennoch hat man gemerkt, dass es sehr an ihr nagt, Charles aufgrund ihrer Sturheit möglicherweisezu verlieren. Ich glaube, in Annies Situation wäre der Verlust ihres Vaters auf Grund von nicht vorhandenem Kontakt für sie noch viel schlimmer. Zudem kam der Eindruck auf, als wolle sie ihrem Vater zeigen, wie wichtig ihr das Glück von ihm mit Ginger ist. Das Ende war zumindest eine wunderbare Versöhnung!

Ob diese allerdings möglich gewesen wäre, wenn Gladys Bink nicht etwas nachgeholfen hätte, wage ich zu bezweifeln. Bei ihr merkt man einfach, wie viel Lebenserfahrung sie hat und auch, wenn sie keine Tochter hat, wusste sie doch, mit welchen Aussagen Vater und Tochter wieder vereint werden können. Daher nehme auch ich ihr die kleine und vor allem ausschlaggebende Notlüge nicht krumm. Vielleicht wusste sie auch tief in ihrem Innersten, wie wichtig für Annie eine Versöhnung mit ihrem Vater ist. Nach dieser 'Heldentat' mag ich die ältere Dame umso mehr, auch weil sie mit ihrem Humor nicht hinter dem Berg hält, was wohl nach dem Unfall von Mary auch bitter nötig gewesen ist. Dieser hat auch die angespannte Lage zwischen Annie und Charles etwas entschärft. Ich hätte es nur ein bisschen besser gefunden, wenn Eric auch ein bisschen dazu beigetragen hätte. Immerhin sind Charles und Annie erst seinetwegen wieder aufeinander getroffent. Wobei ich mich natürlich nach der Szene im Krankenhaus schon frage, wie gut er seine Frau tatsächlich kennt. Aber vielleicht wollte er auch einfach, dass Charles und Annie aufeinander zu gehen.

Aufeinander zu gegangen sind auch Matt und Heather, bei denen ich es besonders toll finde. Vielleicht liegt dies auch daran, weil die beiden so verschieden sind und ihre Beziehung (sollte sie denn entstehen, wovon ich fest ausgehe) mit Sicherheit nicht leicht wird. Jedoch ist es gerade deswegen schön mitanzusehen, dass sowohl Matt als auch Heather bemüht sind, den jeweils anderen und dessen Handeln zu verstehen. Zunächst ging ich nicht davon aus, dass Heather einen Schritt auf Matt zugehen würde, nachdem er dem Unfallfahrer eine verpasst hat. Aber anscheinend konnte sie seinen emotionalen Ausbruch nachvollziehen. Ich freue mich zumindest, bald mehr von den beiden zu sehen, da sie einfach süß in ihrer Art sind.

Mit Rat und Tat

Woran erkennt man am besten, dass Kinder älter und reifer werden? Richtig, wenn sich ihre Ansichten zu bestimmten Themen ändert, was Simon in der Folge und wie auch schon in der Vorfolge eindrucksvoll bewiesen hat. Denn auch wenn nach Eric eigentlich Matt der Ansprechpartner für seine Schwestern ist, so hat man doch sehr schön gesehen, wie Simon langsam aber sicher in dessen Fußstapfen tritt. Bereits mit Annie führte er ein sehr erwachsenes Gespräch, das sie sich zu Herzen nahm. In dieser Folge schildert er der verletzten Lucy seine Ansichten über Jimmy Moon.

Mir persönlich war Lucys Freund immer etwas suspekt und sich mit dieser Folge absolut nicht verbessert hat. Seine Verhaltensweise bezüglich der veränderten Haarfarbe seiner Freundin wirkte eher so, als wäre Lucy sein Besitz, so dass sie erst Dinge sich betreffend entscheiden darf, wenn er selbst seine Zustimmung dafür gegeben hat. Angesichts seines Alters darf man hier wahrscheinlich nicht zu hart sein, allerdings hat es mich einfach aufgeregt, wie Jimmy sich gegenüber Lucy benommen hat. Da jene ohnehin schon sehr sensibel ist, dürfte es nicht verwunderlich sein, dass sein Verhalten sie sehr verletzt. Dass Simon als Held fungiert, passt sehr gut in diesen Handlungsbogen. Immerhin brachte er seine Schwester erst auf die Idee, sich die Haare blond zu tönen. Aber sein 'Schuldeingeständnis' war es nicht alleine, was die Szene zwischen den beiden Geschwistern so besonders machte. Vielmehr war es die Wortwahl und seine Ansichten, die das Ausschlaggebende gewesen sind. Denn ob Lucy jemals wichtig für Jimmy gewesen ist, verrät einem eigentlich seiner Reaktion auf ihre Typveränderung, die, wie schon gesagt, nicht sonderlich nett gewesen ist. Durch Simons Vergleich zwischen Erics Verhalten und dem von Jimmy sah der Zuschauer, wie reif der Junge innerhalb dieser Staffel geworden ist. Es bleibt auf jeden Fall abzuwarten, wie es zwischen Jimmy und Lucy weitergehen wird.

Geständnisse

Durch die erste Staffel haben sich nicht nur die Camden-Kinder verändert, sondern allem Anschein auch die Eltern, zumindest wenn man ihre verständnisvolle Art gegenüber Wilson und dessen Sohn Billy betrachtet. Eigentlich sind die beiden immer sehr versessen darauf, ihren Kindern einen gesunden Umgang mit Menschen zu bieten. Beim Schauen der Episode fragte ich mich daher ernsthaft, in welche Kategorie Wilson für sie gehört. Mit einem eigenen Kind, das er in so jungem Alter bekam, dürfte die Antwort wohl eindeutig klar sein, doch das war sie eben nicht und genaue diese Tatsache ist überraschend. Wenn man an die ersten Folgen der Staffel zurückdenkt, hat man ganz klar Erics strenge Ansicht über Ausgehen und all das, was sonst noch dazu gehört, vor Augen. Doch gerade bei Wilson wendet sich das Blatt. Vielleicht liegt es an seiner Ehrlichkeit gegenüber Eric und Wilsons Verlust durch den Tod seiner Frau. Denkbar wäre auch, dass seine Bemühungen um Mary selbst dazu gehört haben, dass die Camdens ihre Erziehungsmaßnahmen dahingehend etwas lockern. Ich bin sehr froh, dass dem so ist, da ich die Verbindung von Mary und Wilson sehr mag und es einfach schade wäre, wenn man es so schnell wieder beenden würde. Denn wahrscheinlich ist Wilson jetzt genau der Halt, den Mary in nächster Zeit brauchen wird, womit wir beim nächsten Geständnis wären.

Obwohl "Eine himmlische Familie" eine Familienserie ist, bleibt auch hier das Drama im Staffelfinale nicht aus, wobei der Unfall selbst und die vielen anderen Handlungsstränge eigentlich schon ausgereicht hätten. Aber nein, die Macher wollten einem noch einmal eine Portion Drama mit auf den Weg geben. So richtig kann man sich nicht vorstellen, dass Mary nie wieder Basketball spielen kann. Dagegen spricht schon mal die Schlussszene, die Annie sehr schön erkennen ließ, dass es eigentlich nicht darauf ankommt, in welcher Form man spielt, sondern es einzig und allein auf das Wie ankommt. Auch wenn Mary momentan nicht auf ihren Beinen spielen kann, beweist sie doch Stärke und Ehrgeiz in dieser letzten Szene. Ich denke, dass Mary sich wieder vollständig erholen wird und der Arzt erkennen muss, sich geirrt zu haben.

Fazit

Das Staffelfinale hat einen sehr schönen Abschluss gefunden, mit einer Weiterentwicklung der Charaktere, die zu Beginn der Serie noch undenkbar war. Besonders sind Simon und die Camden-Eltern hervorzuheben, die durchaus Reife bewiesen haben und sich hier doch einige Pluspunkte verdient haben. Mit dem aktuellen Handlungsbogen um Mary wird es in Staffel zwei sicherlich noch für den einen oder anderen spannenden Moment sorgen. Auch die Beziehung zu Annie, Charles und Ginger wird sicherlich in der kommenden Staffel noch mal spannend aufgegriffen werden.

Daniela S. - myFanbase

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