Bewertung

Review: #2.07 Gute Freunde, schlechte Freunde

Foto: Jessica Biel & Barry Watson, Eine himmlische Familie - Copyright: Concorde Home Entertainment
Jessica Biel & Barry Watson, Eine himmlische Familie
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Mit Episode #2.07 Gute Freunde, schlechte Freunde wird wieder einmal ein Thema in Eine himmlische Familie thematisiert, welches nie seine Aktualität verliert. Es geht um ein Mädchen, das zu einer Gang gehört, was schon bald lebensbedrohlich für sie wird und für eine spannende Entwicklung sorgt.

Vertrauensmissbrauch eines Freundes?

Schon seit Beginn der Serie wissen die Zuschauer, wie viel Wert die Camden-Eltern auf die Ehrlichkeit ihrer Kindern legen und sie dahingehend nicht nur erziehen, sondern ihnen auch mit auf den Weg geben, selbst auch vertrauenswürdig für ihre Freunde zu sein. Doch was passiert, wenn man in einer Zwickmühle steckt? So erging es nämlich Simon in dieser Episode und es entstanden dabei mal wieder ergreifende Szenen zwischen ihm und Bruder Matt. Aber fangen wir mal von vorne an:

Bereits in den ersten Minuten wird dem Zuschauer sehr deutlich klar, wie viel mehr hinter den Alpträumen von Stan stecken muss und dass dieser zusammen mit Simon ein Geheimnis hütet, welches sie zwar belastet, aber sie dennoch nicht wollen, dass irgendjemand davon Wind bekommt. Bei solch einer Verhaltensweise wie bei den beiden Jungs, sind oftmals mehr Personen in die Sache verwickelt, als es zunächst den Anschein hat. Hier muss man sowohl Simon als auch den Autoren ein Lob aussprechen, was die Herangehensweise betrifft. Denn Simon hat seinem Freund hoch und heilig versprochen, sein Geheimnis auf gar keinen Fall weiter zu tragen und seine Eltern nicht darüber in Kenntnis zu setzen, um zu beweisen, dass er das Vertrauen von Stan nicht missbraucht. Und dann gibt es da auch noch Matt, der wie seine Eltern, einen Verdacht bezüglich Stan und dessen Schwester Karen haben. Anders als sonst haben die Autoren den Handlungsstrang so aufgebaut, dass die Camdens zwar bereits einen Verdacht hatten, jedoch beschlossen haben, sich vorerst nicht in das Geschehnis einzumischen. Dies macht auch nochmals deutlich, dass die Kinder älter und reifer werden und versuchen, ihre Probleme erst einmal alleine zu lösen.

Doch wie schon gesagt haben wir da noch Matt, der der Sache gewollt oder nicht gewollt auf den Grund geht. Immerhin schafft er es mit seiner Art und Weise, dass Simon ihm bestätigt, dass sich Karen in einer Gang befindet. Damit ist für Simon aber auch klar, sein Vertrauen gegenüber seinem Freund gebrochen zu haben. Durch diese neue Situation macht er nun Matt dafür verantwortlich und zeigt ihm die kalte Schulter, was man sicherlich gut verstehen kann in dem Alter. Schließlich baut man die ersten (für sich wichtigen) Vertrauensbeziehungen auf, die man nicht mehr missen möchte. Ich bin aber froh, dass weder Matt noch Stan wirklich sauer auf Simon gewesen sind. Im Endeffekt stellte es sich immerhin als richtig heraus, sich den Camdens anzuvertrauen und ich denke, die beiden Jungs werden jetzt erst recht zu besten Freunden und wissen, was sie an dem anderen haben.

In der Gang

Was tut man nicht alles, um Anerkennung und Zugehörigkeit zu finden? Wie gefährlich dies allerdings werden kann, beweist Karen. Diese befindet sich nämlich in einer Gang, was ja erst einmal nicht gefährlich scheint. Da die Mitglieder aber weder vor Waffen noch Gewalt zurückschrecken, lässt das Ganze schon anders erscheinen. Das Schlimme hierbei ist eigentlich das Verhalten von Karen. Sie zeigt zunächst zwar eine Einsicht, nachdem sie entlarvt wird, die eigentlich darauf schließen lassen könnte, auch Hilfe anzunehmen, jedoch ist das Mädchen weit davon entfernt und scheint zu glauben, dass sie einer solchen gefährlichen Gang bereits gewachsen ist. Zugegeben, ein bisschen kann man sie ja verstehen, dass sie nichts Schlechtes von ihren Freunden denken und erwarten möchte, doch die Art und Weise, wie sie das rüber gebracht hat, zeigte nur umso deutlicher, wie naiv sie letzten Endes gewesen ist.

Natürlich geht sie nicht davon aus, dass die Gang ihr schlimme Dinge antut, wenn sie austreten möchte. Immerhin waren sie in der letzten Zeit immer für sie da und erweckten in ihr nicht den Eindruck, bösartig oder gewalttätig zu sein. Nein, ganz im Gegenteil: Die Gang machte Karen klar, Vertrauen zu ihnen zu haben. Vertrauen, das aber ausgenutzt wurde und das nicht nur sie selbst, sondern auch ihren Bruder in Gefahr gebracht hat, dessen Angst sie auch noch ausgenutzt hat, um nicht erwischt zu werden.

Ob man den Eltern von Stan und Karen einen Vorwurf man kann, dass sie ihre Aufsichts- und Sorgfaltspflicht missachtet haben, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist jedoch, dass Kinder nun mal ihre Geheimnisse haben und Außenstehende manche Dinge doch besser betrachten können, als es zunächst den Anschein hat. Eric zumindest den richtigen Riecher bewiesen und konnte im Großen und Ganzen das Schlimme noch etwas eindämmen. So ist Karen zumindest noch einmal mit dem Leben davon gekommen und kam letztlich zur Einsicht, die wohl auch ihre Eltern dazu bewegt haben, noch besser auf ihre Kinder zu achten. Bei Eric frage ich mich natürlich, ob er auch souverän gehandelt hätte, wenn es dabei um seine eigenen Kinder gegangen wäre – ich habe zumindest meine Zweifel.

Die veränderte Lucy

Während ich die Reaktionen der Camden-Eltern im Fall von Stan und Karen noch gelobt habe, muss ich im Falle von Lucy schon wieder ein bisschen kritisieren. Obwohl ich natürlich den Ausbruch von Annie vollkommen verstehen kann, nachdem sie ihre Tochter so aufgedonnert im Einkaufszentrum gesehen hat und dann auch noch von Mary erfahren musste, dass sie mit einem älteren Mann bzw. Jungen geflirtet hat. Aber mal ehrlich? Ist es nicht vollkommen normal in dem Alter, wenn man sich zusammen mit seinen Freunden eine Typveränderung auf Zeit gönnt? Meiner Meinung nach hat Lucy in diesem Punkt absolut nichts falsch gemacht. Immerhin gibt man sich bei seinen Freunden doch etwas anders als bei der Familie. Und es ist ja auch nicht so, als habe sie sich einem Verbot ihrer Eltern widersetzt, obwohl es davon mehr als genug bei den Camden gibt.

Ein bisschen schade finde ich es, dass man zu der Typveränderung gleich noch einen drauf setzen musste, indem man Lucy und ihre Freundinnen in eine etwas gefährliche Situation gebracht hat, als sie auf den jungen Mann getroffen sind, der recht anzügliche Bemerkungen gemacht hat. Zwar brachte das auch eine tolle Szene zwischen den beiden Schwestern ein, zeigte aber auch, dass Mary nicht etwas für sich behalten kann. Ja, in dem Fall war es richtig, Annie von dem jungen Mann zu erzählen. Doch wie ich schon sagte, hätte ich das nicht auch noch gebraucht. Viel besser hätte es mir gefallen, wenn Annie ein einfühlsames und ernstes Gespräch mit ihrer mittleren Tochter geführt hätte. So hätte man vielleicht auch den wahren Grund erfahren, warum sie sich so optisch verändert wollte. Ehrlich gesagt glaube ich nämlich nicht, dass es nur damit zu tun hat, dass sie sehen wollte, wie sie auf ältere Jungs wirkt. Leider wird man es wohl nicht mehr erfahren.

Fazit

#2.07 Gute Freunde, schlechte Freunde hat gezeigt, wie schnell es passieren kann, in falsche Kreise und Gangs zu kommen. Mit den Geschehnissen aus dieser Episode sagen die Autoren jedoch ebenso aus, dass gute Freunde und die Familie in schwierigen Situationen unerlässlich sind.

Daniela S. - myFanbase

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