Review: #3.10 Der Wahrsager

Wie bereits vermutet, soll sich diese Staffelhälfte offenbar intensiver mit dem Thema Wasser beschäftigen. In dieser Episode geht es jedenfalls ausschließlich darum, bzw. um die Konsequenzen, die Wassermangel zur Folge hat.

"Sicherer Handel in gefährlichen Zeiten"

Die Wasserknappheit ist so bedrohlich, dass Qaletaqa Walker und Madison Clark sich gemeinsam aufmachen, um neues Wasser zu besorgen. Das ist ganz schön mutig, wenn man bedenkt, wie heikel die Lage vor Ort auf der Ranch ist. Es ist noch lange keine Gemeinschaft gewachsen, Misstrauen herrscht überall und die einzigen beiden Menschen, die ihre Gruppen jeweils halbwegs im Griff haben, verschwinden auf unbestimmte Zeit. Das ist eigentlich fahrlässig. Und wird auch prompt zum Problem. Erstmal bleiben wir aber bei Madison und Walker, die auf ihrer Reise einige Risiken eingehen. Erst zahlen sie einen hohen Preis, um überhaupt auf den Markt zu gelangen. Dann lässt Madison Victor Strand zuliebe den Deal platzen und macht sich viele Feinde. Seltsamerweise nimmt man ihnen den Angriff kurze Zeit später nicht mehr übel, sodass sie sogar noch Geschäfte machen kann. Strand hat es auch wieder geschafft, in aller Kürze nur Probleme zu produzieren. Eigentlich halte ich ihn für sehr intelligent, aber dafür hat er sich jetzt doch zu oft eigentlich schon ausgeliefert. Dass Madison ihn rettet, ist erneut ein riesiger Zufall. Und dass sie sich immer noch in seiner Schuld stehend fühlt, kann man auch diskutieren. Madison ahnt aber, dass Strand noch wertvoll sein könnte, wenn das mit dem Wasserreservoir stimmt. Auf der positiven Seite ebnet man hiermit natürlich den Weg zu einer Wiedervereinigung zwischen Ofelia Salazar und Daniel Salazar. Darauf fiebere ich jetzt nicht hin, aber machen kann man es jetzt schon. Eigentlich bleibt nur die Frage, in welchem Tempo man das voran treibt.

Niemand von uns war zwei Mal am Brunnen.

Auf der Ranch soll erst mal ohne echte Begründung Wasser gespart werden. Da jeder ahnt, dass es Probleme gibt, oder geben wird. Statt eine Ausgabeliste zu machen, versucht man sich Gesichter zu merken, was bei so vielen neuen Gesichtern natürlich überaus schwierig ist. Schnell wird versucht, die Macht des Stärkeren auszuspielen und die Indianer sind da im Moment klar im Vorteil. Alicia Clarks hoffnungsvoller Appell an die Vernunft, indem sie die Wahrheit über das Wasser sagt, verpufft natürlich in der Tatsache, dass in der Not immer jeder sich selbst am nächsten ist. Insofern eskaliert die Lage vor Ort erneut und die Männer der Ranch fletschen schon mit den Zähnen, um sich einen ordentlichen Fight zu liefern. Nick Clark hängt dabei irgendwie dazwischen. Mir fällt es immer schwer, nachzuvollziehen, warum dieser Hass und diese Wut so dominierend sind. Aber wenn man in solch existenzieller Not ist, sieht man das sicher anders. Trotzdem bin ich in erster Linie erfreut darüber, dass sich auf beiden Seiten auch noch gemäßigte Bewohner zeigen. Denn letztlich ist eine Schlacht natürlich nur eine Lösung für die nächsten Wochen. Die Suche und das große Graben am Ende machen dann Hoffnung, dass auf der Ranch wirklich zusammenwachsen kann, was eigentlich nicht zusammen gehört. Man muss das Gute aber auch einfach mal gewinnen lassen. Hoffentlich findet man auch Wasser, sonst ist der nächste Konflikt vorprogrammiert, erst recht, wenn Madison und Walker noch eine Weile ohne Kommunikation unterwegs sind.

Fazit

Diese Episode macht vor allem deutlich, dass auf der Ranch noch viel Unruhe herrscht und das Wasserproblem uns noch eine Weile beschäftigen wird. Ob beides aber reicht, um der Staffel für die letzten Episoden noch die richtigen Impulse zu geben, muss man abwarten. Irgendwie dümpelt es so ein wenig dahin.

Emil Groth - myFanbase

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