Bewertung

Akte X: Jenseits der Wahrheit

Don't give up!

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Eine junge FBI-Agentin wird vermisst und die ermittelnde Agentin Dakota Whitney (Amanda Peet) weiß sich nicht anders zu helfen, als die Hilfe von Fox Mulder (David Duchovny) zu suchen, weil der Priester Joseph Crissman (Billy Connolly) Visionen zu haben vorgibt, die sie tief im Schnee schon auf einen Arm haben stoßen lassen. Der Priester behauptet außerdem, dass die gesuchte Agentin noch am Leben sei. Um Mulder zu erreichen, muss der Weg aber über Dana Scully (Gillian Anderson) gehen, die inzwischen in einem Krankenhaus der Kirche als Ärztin arbeitet.

Diese schafft es tatsächlich, Fox Mulder, der völlig zurück gezogen lebt, zu überreden, dem FBI zu helfen, wenn sie ihn begleitet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg ins FBI, um ihre Hilfe anzubieten. Mulder glaubt dem Priester seine Visionen und versucht, über ihn weitere Hinweise zu finden. Während Scully im Krankenhaus an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und ihres Glaubens stößt, weil ein kleines Kind unheilbar krank ist, findet das FBI heraus, dass es sich bei dem Fall um eine ganze Reihe von Entführungen handelt.

Kritik

Dies soll nur ein kleiner Einblick in den Inhalt des Filmes sein, der so lange mit größten Mühen geheim gehalten wurde. Selbst im Presseheft steht nichts zum Inhalt. Lediglich die Geheimhaltungsmethoden werden offenbart. Skriptauszüge für den aktuellen Drehtag wurden erst kurz vorher verteilt und nach dem Dreh wieder eingesammelt und vernichtet. Falsche Fotos wurden veröffentlicht, um die Diskussionen und Verwirrungen zu fördern und man kann sagen, all das hat sich wirklich gelohnt. Das Interesse am Film ist auf jeden Fall riesig.

Was dagegen lange schon bekannt war, hat sich letztlich auch bestätigt. Es geht in diesem Film nicht um Außerirdische. Das ist insofern ein Vorteil, als dass man kein intensiver Zuschauer von "Akte X" sein muss, um diesen Film zu schauen. Hilfreich ist es aber schon, weil gerade in der ersten Hälfte doch immer wieder Anspielungen gemacht werden, über die man köstlich lachen kann, wenn man die Serie kennt. Und ein bisschen Vergangenheitsbewältigung ist natürlich auch dabei. Die Agenten sind wie die Fans der Serie sechs Jahre älter geworden. Scully will eigentlich nichts mehr mit dem Paranormalen zu tun haben und versucht als Ärztin Leben zu retten. Mulder hingegen hat sich im Häuschen von ihm und Scully (ja, sie sind ein Paar) in einen Arbeitsraum zurück gezogen, aus dem er nur sehr selten hinaus kommt. Witzigerweise hat das Zimmer starke Ähnlichkeit mit dem Kellerbüro beim FBI, bis zu den Bleistiften an der Decke. Zentral an seiner Tür hängt ein Bild von Mulders Schwester, die er einfach nicht vergessen kann und bis heute im Zentrum seiner Gedanken steht. Auch William lässt sich nicht einfach heraushalten. So ergeben sich zwangsläufig mehrere Bezüge zur Serie, weil es immer noch die gleichen Charaktere sind. Ganz toll ist dann auch noch der plötzliche Auftritt von Skinner (Mitch Pileggi), der alles abrundet.

Man kann also richtig schön nostalgisch werden mit Mulder, dessen trockener Humor nicht verloren gegangen ist, Scully, die immer noch kleine Kämpfe gegen Mulder führen muss, und dem Film, der in seiner Art und Weise ganz nah an der Serie bleibt. Musik, Kameraführung, Schnitt und das ganze Drumherum passen wieder absolut zusammen. Nur ein paar Minuten des Films, egal welche Stelle, reichen aus, um zu wissen, dass es "Akte X" sein muss. Das erkennt man auch an den Szenen, in denen Mulder und Scully nicht zu sehen sind. Chris Carter und Frank Spotnitz haben genau das gemacht, was "Akte X" auszeichnete. Sie sind dem treu geblieben und haben nicht auf Teufel komm raus versucht, plötzlich alles neu und spektakulär zu gestalten. Wer mit hohen Erwartungen an den Film geht, könnte sogar enttäuscht werden. Der Film ragt nicht heraus, er bleibt Teil der Serie, auch wenn er es nicht ist. Doch mehr ist auch gar nicht zu verlangen.

Für den normalen Kinogänger gibt es im Prinzip nur die spannende Story und ein mögliches Verständnis dafür, warum die Serie über Jahre zu den herausragendsten der TV-Geschichte gehörte. Für den Fan, der diese Jahre intensiv miterlebt hat, ist dieser Film einfach nur ein Muss. Es lohnt sich übrigens, den Abspann abzuwarten.

Fazit

"Akte X" ist zurück. Sechs Jahre Warten sind vorbei. Der Fan darf begeistert sein, der normale Kinogänger muss es nicht sein, bekommt aber auch einen guten Film zu sehen.

Emil Groth - myFanbase
21.07.2008

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