Bewertung
Oliver Parker, Barnaby Thompson

Girls von St. Trinian, Die

Willkommen in St. Trinian, einer Schule, die noch anarchistische Werte pflegt.

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Inhalt

Annabelle (Talulah Riley) wird von ihrem lieblosen Vater (Rupert Everett) in das bizarrste Mädcheninternat der westlichen Welt, geleitet von ihrer Tante Camilla (Rupert Everett in einer Doppelrolle), abgeschoben. Hier in St. Trinian herrscht Anarchie und Chaos, die Schülerinnen toben sich hemmungslos aus und brechen jedes Tabu. Der Schule droht jedoch gleich von zwei Seiten Ungemach, denn das Finanzamt plant die Zwangsräumung und der Bildungsminister Geoffrey Thwaites (Colin Firth) will St. Trinian völlig umkrempeln. Annabelle denkt zunächst nur an Flucht, doch bald wird sie ein wichtiger Bestandteil des ausgeklügelten und riskanten Plans, mit dem die Schülerinnen ihre Schule retten wollen.

Kritik

"Die Girls von St. Trinian" ist ein Geheimtipp unter den Schul- und Teeniekomödien. Mit viel schwarzem Humor wird die Geschichte eines Mädcheninternats erzählt, das sich das Motto "Defender of Anarchy" ("Verteidiger der Anarchie") auf die Fahnen geschrieben hat. In dieser Bildungseinrichtung, gegen die Gefängnisse und Irrenanstalten wie Klöster aussehen, brennen und verkaufen die Schülerinnen Wodka, der selbst den stärksten Russen umhaut, schießen die Mädels im Sportunterricht mit schweren Waffen auf Plastikenten und lernen die Kids Prostituierten- und Drogenschmugglerspanisch.

Die jungen Darstellerinnen gehen in ihren ausgeflippten Rollen voll auf und übertragen den Spaß auch auf den Zuschauer. Vor allem die zehnjährigen Zwillinge Holly und Cloe Mackie beweisen anschaulich, dass hinter süßen Gesichtern und unter blonden Zöpfen zukünftige Mafiapatinnen schlummern können. Doch auch die erwachsenen Mimen trumpfen auf, allen voran Rupert Everett und Colin Firth. Everett beweist Mut zur Hässlichkeit und ist in seinen beiden Rollen als fieser Vater und exzentrische Schuldirektorin nicht wieder zu erkennen. Ohne einen Blick auf die Besetzungsliste hätte ich ihn nicht erkannt. Seine Szenen mit Colin Firth sind wirklich toll. Die beiden britischen Darsteller bringen eine absichtlich kaum subtile sexuelle Spannung zwischen der maskulinen Schuldirektorin und dem steifen Bildungsminister mit hinein und genießen dies sichtlich. Dabei gibt es immer wieder Anspielungen auf frühere, auch gemeinsame Filme der beiden Schauspieler.

Für die Nebenrollen wurden ebenfalls prominente Darsteller gewonnen, so sind Lena Headey als verklemmte Englischlehrerin, Mischa Barton als ehemalige Schülerin von St. Trinian und Stephen Fry als Quizshowmoderator dabei. Auch Headey ist, beispielsweise im Vergleich zu ihrer Rolle in der US-Serie "Terminator: The Sarah Connor Chronicles", kaum wieder zu erkennen.

Von Anfang bis Ende überzeugt der Film durch viel Ironie, Bissigkeit und spritzigen Dialogen. Ein weiterer Pluspunkt dieses unterhaltsamen Films ist der Soundtrack. Mit schneller Pop-Musik wird die Handlung gut und angemessen untermalt.

Fazit

"Die Girls von St. Trinian" ist eine angenehme Abwechslung zu dem Einheitsbrei der amerikanischen Teeniekomödien. Der bissige, schwarze Humor spricht auch Zuschauer an, die nicht mehr unbedingt schulpflichtig sind.

Maret Hosemann - myFanbase
10.05.2009

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